Die Spur der Tar-Aiym - Foster, A: Spur der Tar-Aiym - Flinx Transcendent
Imperiums, der ihn so beiläufig abgewiesen hatte, würde gleich erblicken, was Flinx gesehen hatte, erfahren, was er erleben musste. Er konzentrierte sich, so sehr er nur konnte, so wie er es noch nie getan hatte, um den Geist des einen, allen anderen überlegenen mächtigen Vertreters aller AAnn mit sich auf diese schwere und gefährliche mentale Reise zu nehmen, die er schon so viele Male unternommen hatte. Er spürte, wie er sich immer weiter von seiner Umgebung entfernte, von dem Lärm, den auf ihm ruhenden Augen, den nach ihm greifenden Alien-Händen. Es geschah wieder. Selbst hier im »Auge des Nye« passierte es. Er hatte damit gerechnet, es vorhergesehen, es erwartet.
Was er jedoch nicht erwartet hatte, war, dass er alle mitnahm ...
***
So viele Sterne, leuchtend, hell erstrahlend. So viele Nebel, gewaltig und diffus. Und über allem so viel Raum, dunkel, unendlich und so unfassbar schwarz.
Dieses Mal wurde sein Griff nach draußen nicht von einem angenehmen Grün begleitet. Die tiefgreifende und beruhigende Wärme fehlte ebenso wie die kalte, berechnende Präsenz einer gewissen unglaublich alten Waffe. Er brauchte ihre Hilfe nicht länger. Da er zuvor schon mehrere Mal dorthin geschleudert worden war, konnte er sein Inneres jetzt so beeinflussen, dass er diesen schrecklichen fernen Ort auch ohne äußere Hilfe erreichen konnte. In dem Wissen, wo und was er suchte, wirbelte er sein hellwaches-schlafendes Bewusstsein darauf zu.
Immer, wenn er sich bemühte, den Kontakt herzustellen, wurde es leichter, war der Vorgang der mentalen Reise einfacher zu erfassen. Jedes Mal wurde er ein kleines bisschen herausgefordert, nicht körperlich, sondern mental. Er war davon überzeugt, dass dies aufgrund seines einzigartigen Geistes und seines außergewöhnlichen Nervensystems geschah. Die Meliorare, die ihn erschaffen hatten, wären gewiss sehr erfreut gewesen. Er wünschte, er hätte sie alle treffen und kennenlernen können. Damit hätte sich ihm die Möglichkeit eröffnet, sie alle eigenhändig umzubringen. Wie schon bei vielen anderen Gelegenheiten wünschte er sich auch jetzt, er wäre nie geboren worden. Wenn das der Fall gewesen wäre, dann hätte man seine Mutter höchstwahrscheinlich auch nie bezahlt für ihre Dienste ...
Bran Tse-Mallory hätte ihm gesagt, dass der intergalaktische Abgrund ein ganz schlechter Ort sei, um in Selbstmitleid zu baden. Jammere, so viel du willst, aber rette zuerst die Zivilisation. Und das nicht etwa, weil es deine Pflicht ist, und auch nicht, weil du ein Held sein willst, sondern weil es einfach das Richtige ist. Wenn das Recht nicht länger existiert, kann die Anarchie gewinnen.
Die Schwärze und die Sterne spürte er mehr, als dass er sie sah - ebenso wie eine Präsenz. Nein, korrigierte sich Flinx, mehrere. Navvur W, der Imperator aller AAnn, war da, wie Flinx es geplant hatte, genauso wie die kleine, ihm zugeneigte, vertraute Geistesform von Pip. Was er nicht vorhergesehen hatte und auch nicht wirklich erklären konnte, war die Anwesenheit Dutzender weiterer nichtmenschlicher Individuen. Indem er seine Projektion so mächtig angelegt hatte, dass er die Essenz des Imperators mit sich nehmen konnte, war es ihm unabsichtlich auch gelungen, etwa einhundert von Navvurs engsten Ratgebern mitzunehmen. Amüsiert dachte er, dass sein Talent offensichtlich jedes Mal, wenn er es einsetzte, etwas stärker wurde. Er konnte nur hoffen, dass es nicht irgendwann so mächtig war, dass es ihn selbst umbrachte.
Im »Auge« wird jetzt vermutlich das völlige Chaos herrschen, dachte er. Er konnte nur hoffen, dass niemand die Nerven verlor und seinen Körper erschoss. Sollte das geschehen, wäre sein inneres Ich auf ewig in den beängstigenden unteren Regionen des interstellaren Raumes gefangen.
Doch jetzt hatte er keine Zeit, um solchen Gedanken nachzuhängen. Sein Geist musste ebenso wie der derjenigen, die er mitgenommen hatte, an einen anderen Ort projiziert werden. Zum Rand der Galaxie und noch darüber hinaus. Entfernungen waren kein Geisteszustand - der Geist war ein unendlicher Raum. Das galt zumindest für die absichtlich verschlüsselte und geschickt zusammengefügte DNS von Philip Lynx.
Den Geist des Imperators und seiner Ratgeber mit sich ziehend spürte Flinx, wie sein Gedanken-Ich durch den von der störenden Gravitationslinse besetzten Raum raste. Explosive Sterne und strahlende Nebel verschwanden. Sie wurden verschluckt, verschlungen, ausgelöscht von etwas so Immensem, dass
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