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Die Spur des Drachen

Titel: Die Spur des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Kalaschnikows versteckt waren.
    Im selben Moment fuhr ein Raddampfer geradewegs auf das Kühlschiff zu.
    Das M 16 im Anschlag, stand Ben an der Reling, bereit zu schießen, sobald Matabu wieder erschien. Er erhaschte eine Bewegung und versuchte, sie im Visier zu finden, als eine Salve von der Reling abprallte und die Fenster hinter Ben zersplitterten. Er verlor das Gewehr aus den Händen, versuchte noch, die Waffe zu packen, musste aber zusehen, wie sie über Bord rutschte. Ben ließ sich aufs Deck fallen und entkam nur knapp der nächsten Salve, die über seinem Kopf einschlug.
    Ben hörte, wie Danielle auf dem oberen Deck die Schüsse erwiderte. Erst jetzt fiel ihm ein, dass eine Pistole unter seinem Gürtel steckte. Er riss sie hervor und versuchte erneut, Matabu ins Visier zu bekommen, doch sie bewegte sich zu schnell; wie ein Phantom huschte und wirbelte sie über das Deck des Lastkahns.
    Danielles Schüsse nagelten den Drachen schließlich fest, doch der Raddampfer glitt viel zu schnell am Kühlschiff vorbei. Ben erkannte, dass ihnen ihre beste, vielleicht einzige Chance entgehen würde.
    Er traf die Entscheidung, ohne darüber nachzudenken, und schwang sich über die Reling auf das Deck des anderen Schiffes.
    Der Drache sah aus den Augenwinkeln, dass die Steuermänner des Kühlschiffes ihre Posten verließen, sobald die Schießerei losging. Sie erhob sich, zielte mit ihrer Kalaschnikow und feuerte zwei Schüsse ab. Ihre Kugeln trafen die Männer, die von der Leiter zum Ruderstand auf das Deck rutschten.
    Augenblicklich legte sich der Lastkahn, jetzt völlig außer Kontrolle, auf die Backbordseite, und neigte sich dem schwarzen Flussbett am Illinois-Ufer zu. Myriaden von Moskitos hießen sie willkommen. Der Drache lächelte. Land war das, was sie jetzt brauchte.
    Sie eilte ans Heck des Schiffes, richtete die Waffe auf die drei Kompressoren, und schoss das Magazin leer. Funken und Rauch schossen empor. Sekunden später erstarb der Motor. Die Kühlaggregate, die die Temperatur in den Laderäumen konstant hielten, wurden abgeschaltet. Unter der heißen Sonne über dem Mississippi würde die Temperatur sehr schnell ansteigen.
    Das Auftauen des Schwarzen Todes hatte begonnen.
    Der Raddampfer war jetzt an Matabu vorüber geglitten und hatte ihre Gegner, Falke und Adler, mit sich genommen. Sie griff in die Tasche und holte ein Ersatzmagazin hervor. Sie hatte es gerade in den Magazinschacht geschoben, als der Falke sich auf sie stürzte.
    Latisse Matabu prallte hart aufs Deck, die Kalaschnikow an die Brust gedrückt, als Ben sie ansprang.

98.
    »Setzen Sie zurück! Bringen Sie uns zurück zu dem Kühlschiff!«, fuhr Danielle Captain Lockridge an und fuchtelte ihm mit dem Gewehr vor dem Gesicht herum.
    »Wir haben größere Probleme, als zurück zu diesem Kühlschiff zu fahren«, sagte der Kapitän und wies aus dem Fenster.
    Ein gewaltiger Schleppzug aus acht Ölkähnen, beladen mit Tanks, aus denen die Häfen längs des Mississippi mit Kraftstoff versorgt wurden, kam mit Volldampf vom Fluss her auf sie zu; sein Signalhorn dröhnte ohrenbetäubend.
    »Er hat Wegerecht«, sagte Lockridge. »Wenn ich nicht beiseite fahre, werden wir diese Welt mit einem großen Feuerwerk verlassen.«
    »Gut«, sagte Danielle.
    »Wie bitte?«
    Wieder fuchtelte Danielle mit dem Gewehr. »Fahren Sie weiter und bringen Sie mich so nah an diese Ölkähne heran, wie Sie können.«
    »Das bedeutet, ich muss auf die Klippen zusteuern!«
    »Genau.«
    Vor Schreck blieb Lockridge der Mund offen stehen. »Sie kennen diesen Fluss nicht!«
    Danielle entdeckte den stählernen Notfallkoffer in einer Nische neben dem Ruder und griff danach. »Nein«, sagte sie, »aber ich lerne.«
    Ben hatte Latisse Matabu zu Boden gerissen. Ihr fauliger, heißer Atem schlug ihm entgegen, als sie sich mit erstaunlicher Kraft wehrte. Es gelang ihr, sich so zu winden, dass sie auf Ben zu liegen kam. Sie kämpfte mit verbissener Wildheit, kratzte mit den Nägeln nach seinen Augen und riss ihm mit den Zähnen die Wange auf.
    Der Schmerz verschaffte Ben den Adrenalinstoß, den er brauchte, um Matabu von sich herunterzustoßen. Obwohl seine Augen schmerzten und tränten, sah er, wie sie nach dem Gewehr tastete, das sie beim Aufprall hatte fallen lassen. Erneut griff Ben sie an, bevor sie die Waffe erreichen konnte, und krallte die Finger in ihr Haar, um ihr Gesicht gegen das nasse Holz zu schlagen. In diesem Moment lief der Lastkahn auf Grund. Der Aufprall war so heftig, dass

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