Die Spuren der Seele
imponiert ihre Kürze gegenüber den anderen Zehen. Sie bedeutet im Zusammenhang mit dem auch rechts ungewöhnlich klein ausfallenden kleinen Zeh, der dort für Angst und Respekt steht, dass diese Empfindungen im Leben nicht viel Raum einnehmen. Vielmehr lebt Ruediger aus einem großen Vertrauen heraus und weitgehend frei von Angst.
Diese kurze Zehenvariante könnte in anderen, unerlösteren Fällen auch auf unbearbeitete Angst hinweisen. Wären die Kleinzehen noch verkümmert, könnten spitze Enden – wie hier – sogar auf recht massive Angstattacken hinweisen. Runde, verdrehte Enden bei kurzen Zehen, die eventuell sogar noch unter die anderen Zehen rutschten, könnten Indizien für Weinerlichkeit oder Angstkrämpfe bis hin zu Panikattacken sein.
Zurück zu Ruedigers Füßen, wo die Nägel nach außen weisen, was darauf hindeutet, dass er sich mit seinen Ängsten ausgesöhnt hat und über sie hinwegschauen kann.
Da der rechte große (Freuden-)Zeh deutlich kleiner als die linke große Zehe ist, kommt zum Ausdruck, dass seine rationale Seite sich noch mehr zurücknimmt als die bereits beschriebene emotionale linke Seite und wie sehr er Kummer und Probleme über Freude stellt. Geschäftliches wird als lästige Aufgabe betrachtet, und er weicht lieber in Kreativität aus, die von der linken mittleren Zehe ausgedrückt wird. Es fällt jemandem mit dieser Konstellation ungleich leichter, sich kreativ und spielerisch zu betätigen, als die akuten Tagesgeschäfte, den Papierkrieg und die notwendige Organisation von Arbeit und Leben anzugehen. Hinzu kommt, dass der rechte große Zeh leicht nach außen (zum kleinen rechten Zeh) zeigt, was wiederum bedeutet, dass Ruediger diesen lästigen Alltagskram, der die Freude verderben könnte, ganz schnell beiseiteschieben möchte.
Der Nagel des rechten großen (Freuden-)Zehs ist quadratischer als der Nagel der linken großen (Kummer-)Zehe. Es bedeutet, dass die männliche Seite ein weniger großes »Fenster« im Leben bekommt. Lieber wird Ruediger das Weibliche, die Anima, leben, als den Animus-Weg durchzukämpfen und entsprechende wirtschaftliche Themen auf vernünftige Weise zu lösen.
Der rechte zweite (Wunsch-)Zeh ist weniger gestaut als seine linke Schwester und ragt als sehr langer, schlanker Zeh auch mehr vor und zugleich eher nach außen. Es zeigt, dass Ruediger schnell Wünsche entwickelt, ohne sich um die Details und ihre Realisierung (rundes Ende) zu kümmern. Er lässt lieber die Wünsche wieder los und ist schon beim nächsten Thema.
Der rechte mittlere Zeh steht für Aggression und ist bei Ruediger mit einem bescheidenen, aber dennoch spitzen Ende versehen. Das heißt, dass er lange braucht, bis er wütend oder gar aufbrausend wird. Trotzdem könnten lange zurückgehaltene Worte plötzlich hervorbrechen und sich zu einem großen, aufbrausenden Auftritt formen, weil der mittlere Zeh von Wunsch- und Zuneigungszeh eng umrahmt und sogar eingeengt wird. Bei der Schlankheit des Zehs sind solche Ausbrüche allerdings nur ganz selten zu erwarten.
Falls früher Aggression ein wesentliches Thema war, scheint es nun bearbeitet zu sein, und der Zeh zeigt an, dass sich sein Ende von ganz spitzig zu einem diplomatischen Restspitzchen abgeschmirgelt hat. Links ist die Spitze dagegen voll erhalten.
Der rechte zweitletzte (Zuneigungs-)Zeh ist deutlich ein Rückblickszeh, denn er zeigt mit einer Ecke nach innen zum großen Zeh. Dies bedeutet, dass Ruediger wahrscheinlich von Kindesbeinen an beim Thema Zuneigung genauso zum vergleichenden Rückblick neigt wie bei der schon beschriebenen Liebeszehe.
Der auffallend kleine letzte Zeh, der Angstzeh, weist sehr nach innen und scheint die anderen Zehen im Zaum zu halten. Die Angst hat wenig Raum bekommen. Sie ist konfrontiert und nimmt keinen Platz mehr im Leben ein, weil das Zehenfenster nach außen weist. Es heißt, dass sich Ruediger Ängste (und Panikthemen) baldmöglichst stellt und sie frontal angeht. Falls Angst auftritt, wird sie sofort mit den Erfahrungen der Vergangenheit verglichen und dann schnellstens vernünftig in Angriff genommen. Kurz aufflammender Angst wird auf diese Weise rasch der Boden wieder entzogen. Er zeigt obendrein noch einen leichten Kralleffekt in Richtung Zuneigungszeh; angelehnt an den Nachbarn, versteckt er sich fast ein wenig. Dies kann bedeuten, dass Unruhe und eventuell Angst bei der Verabschiedung oder dem Loslassen von Themen entstehen kann. Dieser kleine Zeh ist insgesamt recht anpassungsfähig
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