Die Staatsanwältin - Thriller
Jahren rechnen, wenn er verurteilt wurde. Vor fast neun Monaten hatte er Caleb Tate einen groÃen Vorschuss gezahlt, und sein Prozessdatum rückte rasch näher. Wie einige weitere von Tates Mandanten, die groÃe Vorschüsse gezahlt hatten, hatte Rashad einen Lügendetektortest bestanden.
Mace hatte jetzt fast eine Stunde mit Rashad verbracht und ihn gedrängt, Tate zu feuern und ihn anzuheuern. Er sagte Rashad die volle, harte Wahrheit â dass ein Lügendetektortest vor Gericht keinen Bestand hatte. Doch falls Rashad in diesen neuen Hirnscan-Test einwilligte und die Ergebnisse so ausfielen, wie Mace erwartete, konnte er wahrscheinlich einen guten Deal für Rashad aushandeln. Er würde vielleicht anderthalb bis zwei Jahre sitzen müssen, die aber in Einzelhaft in einem anderen Gefängnis.
Rashad schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall, Mann. Ich hab gesehen, was sie mit den anderen Typen gemacht haben. Mann, die finden mich und schneiden mit die Zunge raus oder so was. Hier drin macht keiner mehr Deals.«
Mace sah die Angst in den Augen des Häftlings, und er konnte es ihm schwerlich verübeln. In den letzten Monaten hatte ein Deal das Todesurteil für den Häftling und seine Familie bedeutet. Aber achtzig Jahre im Gefängnis waren eine lange Zeit.
»Was, wenn ich Sie im Zeugenschutzprogramm unterbringen könnte?«, fragte Mace. »Das FBI verliert nie jemanden. Sie bringen Sie ans andere Ende des Landes, geben Ihnen eine neue Identität und einen neuen Start im Leben.« Mace wusste nicht, ob er das wirklich liefern konnte, aber im Moment versprach er alles.
Rashads Bein wippte schneller. Er blinzelte ein paarmal, und Mace war klar, der Mann war interessiert.
»Sie haben unter Umständen achtzig Jahre vor sich, und Sie werden mindestens zwanzig davon absitzen müssen«, erinnerte ihn Mace. »So eine Chance bekommen Sie nie wieder.«
»Ich weià nicht, Mann.«
»Machen Sie einfach den Test«, drängte Mace. »Was kann es schaden? Es fällt alles unter die anwaltliche Schweigepflicht. Zumindest wissen wir dann Bescheid.«
Rashad zappelte herum und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, als könne er sich von dem ganzen Angebot distanzieren. Er warf einen verstohlenen Blick über die Schulter und beugte sich dann wieder zu Mace vor. »Sicher, dass es keiner erfährt?«
»Sie werden erfahren, dass Sie den Test machen. Aber niemand muss wissen, dass wir über einen Deal reden, bis Sie hier raus sind.«
Rashid musterte den Boden.
»Hören Sie«, sagte Mace, »ich habe wegen dem, was ich für meinen letzten Mandanten gemacht habe, meinen Job verloren, und es könnte sein, dass ich meine Lizenz verliere, bevor das alles hier vorbei ist. Wenn Sie mich beauftragen, tue ich alles , um Sie aus diesem Chaos hier herauszuholen. Oder Sie können bei Caleb Tate bleiben, der sich mehr Sorgen um seinen eigenen Hintern macht als um Ihren. Wann war er das letzte Mal hier?«
Rashad hob den Kopf und zuckte die Achseln. »Ich weià nicht.«
»Was bedeutet: nie«, erwiderte Mace. »Wenn Sie aus dieser Tür gehen und mich nicht anheuern, komme ich nicht zurück. Ich mache den Dealfür jemand anderen klar, und Sie können hier achtzig Jahre lang herumsitzen und verrotten. Gefällt es Ihnen im Gefängnis? Für mich sieht's aus, als würden Sie ziemlich herumgeschubst.«
Rashad sah Mace an und schüttelte leicht den Kopf. Es war Folter für den Jungen, diese Entscheidung zu treffen.
Mace stand auf.
»Wo wollen Sie hin?«
»Mir jemanden mit Mumm suchen«, erklärte Mace.
»Warten Sie, warten Sie«, sagte Rashad. Er streckte die Hände vor, die Handflächen zu Boden gerichtet, wie um Mace zu bremsen. »Setzen Sie sich wieder, Mr James. Sagen Sie mir noch mal, wie dieses Ding mit dem Zeugenschutzprogramm läuft.«
Den ersten Teil des Donnerstagabends traf ich mich mit Bill Masterson und Rafael Rivera in unserem Konferenzraum und versuchte, unseren Starzeugen für seine Aussage vorzubereiten. Als Rivera ging, schüttelte Masterson den Kopf. »Er ist unser Zeuge, und nicht einmal ich glaube ihm.«
Ich rieb mir die Schläfen; brüllende Kopfschmerzen begannen, sich in meinem Kopf auszubreiten. »Ich weiÃ, was Sie meinen. Aber wie hat er von dem Morphin erfahren? Woher wusste er von dem Zeitfenster von sechs Monaten?«
»Entweder er
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