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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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dass sie süchtig war? Nein. Sie war nicht seltsam oder lethargisch oder weggetreten? Nein, eigentlich nicht.
    Die subtilen Details, die Caleb Tate gerade deutlich machte, mochten Elizabeth Franks vielleicht entgehen, mir aber nicht. Süchtige vertragen höhere und immer höhere Dosen derselben Droge ohne große Auswirkungen. Er malte ein Bild von Rikki als einer langjährigen Süchtigen, die mehr und mehr Betäubungsmittel nahm, bis sie es eines Nachts einfach versehentlich übertrieb. Ich wusste, wir würden in Tates Schlussplädoyer noch einmal von dieser Zeugenaussage hören.
    Â»Haben Sie von den Rechtsstreitigkeiten meiner Frau mit den Betreibern verschiedener Webseiten gehört, damit sie ihre Nacktfotos entfernen?«
    Â»Sie hat mir davon erzählt.«
    Â»Aber Sie haben auch Berichte über diese Rechtsstreitigkeiten im Fernsehen gesehen, richtig?«
    Â»Ja.«
    Â»Was meinen Sie, welche Auswirkungen diese Berichterstattung auf die Besucheranzahl dieser Webseiten hatte?«
    Elizabeth zögerte, bevor sie antwortete, aber es gab keinen Ausweg. »Sie hat sie wahrscheinlich in die Höhe getrieben.«
    Â»Würde es Sie überraschen, zu erfahren, dass die Besucheranzahl um 9 000 Prozent gewachsen ist?«
    Â»Ich weiß nicht. Eigentlich nicht.«
    Â»Ist Ihnen und den anderen Frauen, die für meine verlorene Seele gebetet haben, jemals der Gedanke gekommen, dass ich vielleicht nur versucht habe, meine Frau zu schützen, indem ich sie davon abhalten wollte, diese Rechtsstreitigkeiten anzufangen? Dass ich vielleicht nicht wollte, dass sie zum Sexobjekt Millioner Perverser im ganzen Land wird?«
    Elizabeth schien diese Behauptung zu überraschen. »Ich denke, so habe ich es nie gesehen.«
    Caleb Tate ging zurück zu seinem Platz, aber ich wusste, er war noch nicht fertig. Ich hatte ihn das mit mehreren Zeugen während Antoine Marshalls Prozess tun sehen. Es war wie bei Columbo – er drehte sich um, als sei ihm gerade noch eine letzte Frage eingefallen.
    Â»Oh, noch eines … Sie haben ausgesagt, dass ich kontrollsüchtig wirkte; erinnern Sie sich?«
    Â»Ja.«
    Â»Dass Rikki mich anrufen musste, sogar für die Erlaubnis, die Kreditkarte für einen Einkauf von fünfzig Dollar zu benutzen?«
    Â»Ja. Das habe ich mehrmals erlebt.«
    Â»Haben Sie je zuvor mit einem Drogensüchtigen zusammengelebt, Ms Franks?«
    Â»Nein, Sir. Das habe ich nicht.«
    Â»Dann war Ihnen vermutlich nicht klar, dass man dann versucht, die Quelle der Drogen auszutrocknen. Und das bedeutet, die Ausgaben dieser Person sehr aufmerksam zu kontrollieren. Wussten Sie das?«
    Elizabeth schüttelte den Kopf. »Nein, Sir, das wusste ich nicht.«
    Â»Das dachte ich mir«, sagte Caleb. »Danke für Ihre Ehrlichkeit.«
    Ich hatte den Tag mit einem Höhepunkt beenden wollen, aber Caleb Tate war ziemlich gut. Es schien, als könne er jedem Zeugen, den ich in den Zeugenstand holte, genug Fragen stellen, um seine Aussage zu verschleiern. Und bisher hatte ich nur meine besten Zeugen befragt. Dieser Teil der Beweisführung hätte meine Bestleistung werden sollen. Stattdessen hatte ich das Gefühl, als lande Tate einen Treffer nach dem anderen.
    Und ich wusste, morgen würde er einen Knock-out versuchen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
76
    Am Donnerstagnachmittag saß Mace James Rashad Reed gegenüber, dem Häftling Nr. 34 721 im Gefängnis von Milton County. Wie die meisten Insassen teilte sich Rashad mit zwei anderen eine Zelle, die für zwei Männer ausgelegt war, nicht für drei. Die Haftbedingungen durch die überfüllten Gefängnisse hatten Unmengen von Klagen auf Bundesebene ausgelöst. Rashad war überzeugt, ein reicher Mann zu werden, bevor er das Gefängnis verließ.
    Falls er das Gefängnis verließ.
    Rashad war dürr, trug einen Kinnbart, kurz geschorene Haare und Tätowierungen am ganzen Körper. Er hatte einen Goldzahn und sein linkes Auge öffnete sich nicht vollständig. Er erinnerte Mace an den kleinen Bruder, der ständig versuchte, mit den großen Jungs herumzuhängen, ab und zu verprügelt und nach Hause geschickt wurde und trotzdem immer wiederkam. Rashad strahlte eine nervöse Energie aus, sein Blick schoss hin und her, ein Bein federte pausenlos.
    Er war wegen mehrerer Fälle von Carjacking angeklagt und musste mit einer Strafe von bis zu achtzig

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