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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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abgekühlt hatte, um duschen gehen zu können, rief ich Dr. Gillespie an und stellte ihm ein paar allgemeine Fragen über Lügendetektoren, Pseudoerinnerungen und Hypnose. Im Großen und Ganzen bestätigte er, was Mace James mir gesagt hatte.
    Â»Warum fragst du?«
    Ich holte tief Luft und erzählte ihm von meinem Gespräch mit Mace. Ich hielt mich zurück, denn ich wusste: Wenn ich Masterson überreden konnte, Caleb Tates Verfahren nicht einzustellen, würde Gillespie nächste Woche in den Zeugenstand müssen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass unsere Anklage am Freitag zusammengebrochen war. Aber ich erklärte ihm ganz allgemein, dass wir die Anklage wahrscheinlich fallen lassen würden, wenn wir keinen neuen überzeugenden Beweis auftrieben.
    Ich telefonierte fast fünfzig Minuten mit Gillespie und diskutierte verschiedene Szenarien. Irgendwann hatte er eine Idee. »Bevor ihr euch auf einen Deal einlasst, lasst ihr die Angeklagten nicht manchmal ihr Beweismaterial offenlegen?«
    Â»Natürlich. Wir bekommen normalerweise volle Akteneinsicht, bevor wir den Deal bestätigen.«
    Â»Warum tust du das dann nicht auch mit Rashad Reed? Frage ihn, ob du sein Unterbewusstsein befragen und erfahren kannst, was er weiß, bevor du irgendeinem Deal zustimmst.«
    Dieser Vorschlag brachte mich zum Kichern. »Wenn Beweise offengelegt werden, gibt normalerweise der Anwalt eine sorgfältig formulierte Erklärung darüber ab, was sein Mandant als Zeuge aussagen wird. Ich habe noch von keinem Anwalt gehört – und bestimmt nicht von Mace James –, dass er einfach sagt: ›Klar, versetzen Sie meinen Mandanten in Hypnose, fragen Sie ihn, was Sie wollen, und dann machen wir einen Deal.‹«
    Â»Du hast recht«, sagte Gillespie. »Ich sollte wohl lieber Gutachter bleiben.«
    Doch dann dämmerte es mir. »Warte mal«, sagte ich. »Mace kann uns das nicht mit Reed machen lassen. Aber was ist mit seinem anderen Mandanten? Der Typ, der seine Zeit schon abgesessen hat. Wir könnten ihn in Hypnose versetzen. Wir könnten das zur Bedingung machen, dass wir überhaupt einen Deal für Reed in Betracht ziehen.«
    Â»Wäre das kein Interessenskonflikt für James?«, fragte Gillespie. »Einen Mandanten zu etwas zu zwingen, damit ein anderer einen Deal bekommt?«
    Â»Ja, das wäre es. Was mich noch entschlossener macht, es zu tun.«
    Das war nur halb ernst gemeint, auch wenn es Mace recht geschah, wenn er sich ein bisschen winden musste. In Wahrheit hatte Mace gesagt, sein Mandant wolle helfen, Caleb Tate festzunageln. Das wäre ein Weg dazu.
    Â»Kannst du die Hypnose durchführen?«, fragte ich Gillespie. »Oder kennst du jemanden, der das kann?«
    Â»Alle Psychiater kennen die grundlegenden Techniken. Im Prinzip muss man den Patienten dazu bringen, seine Abwehr so weit sinken zu lassen, dass man in sein Unterbewusstsein vordringen kann. Ich bräuchte ein bisschen Zeit allein mit dem Kerl. Und ich kann nicht garantieren, dass es beim ersten Treffen funktioniert.«
    Die Dinge entwickelten sich schnell. Wir hatten keine Zeit für mehrere Treffen. »Was, wenn wir Mace sagen, wir wollen uns sofort mit seinem Typen treffen? Hättest du heute Abend Zeit?«
    Am anderen Ende der Leitung entstand eine Pause. »Lass mich kurz in meinen Kalender schauen.« Ein paar Sekunden später sagte er: »Ich muss vielleicht ein paar Termine verschieben, aber das könnte klappen. Wir müssen das aber überlegt angehen.« Jetzt klang er zögerlich. »Wenn ich nächste Woche als Zeuge aussagen soll, müssen wir vorsichtig sein. Als Erstes: Wer weiß alles noch davon?«
    Â»Im Moment sind es nur Mace James und ich.«
    Â»Okay, belassen wir es im Augenblick auch dabei. Du musst es aber wahrscheinlich mit Masterson abklären. Wie wäre es, wenn du James anrufst und fragst, ob sein Mandant grünes Licht gibt? Wenn nötig können wir am Sonntag eine Folgesitzung machen.«
    Nach dem Gespräch mit Gillespie rief ich Bill Masterson an. Ich warnicht überrascht, als sein Anrufbeantworter ansprang, und sprach eine dringende Nachricht darauf.
    Dann rief ich Mace James an und setzte ihm mein Ultimatum. Mein Vorschlag gefiel ihm nicht, aber ich war nicht in der Stimmung, zu verhandeln.
    Â»Der Name des Typs ist David Brewster«, sagte Mace schließlich. »Hat fünf Jahre für einen

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