Die Staatsanwältin - Thriller
traurig der Abend geworden war. Er begrüÃte Gillespie nicht mit dem üblichen Schwanzwedeln und Herumspringen und bettelte nicht um ein Spielchen. Stattdessen blieb er neben mir, als spüre er meine Angst vor dem, was wir vorhatten.
Dr. Gillespie begrüÃte mich mit einer herzlichen Umarmung und versicherte mir, er verstünde, wie schwierig das für mich werden würde. Ich dankte ihm dafür, dass er an einem Samstag kam. Er sagte, er sei im Golfklub gewesen, als ich angerufen hätte, und hätte gerade nach einem jämmerlichen Tag auf dem Golfplatz mit ein paar Kumpels etwas getrunken und Unsinn geredet. »Ich brauchte sowieso eine Entschuldigung, um gehen zu können«, sagte er freundlich. »Ich schulde dir was.«
Er sagte, er habe über unser Telefonat nachgedacht und sei nun überzeugt, dass der Tod meiner Mutter kein Zufall gewesen sei. Er schlug vor, ihre alten Akten durchzusehen und uns auf alles zu konzentrieren, was mit Hypnose zu tun hatte. Wir glaubten beide, dass Caleb Tate irgendwie hinter alledem steckte.
»Hast du ihre Aufzeichnungen noch?«, fragte er.
Ich sagte, sie wären wohl irgendwo auf dem Speicher. Es konnte Stunden dauern, bis ich sie fand, und noch viele weitere, um sie durchzusehen. Wir einigten uns, dass das bis morgen warten konnte. Für diesen Abend war es wichtig, ob in meiner Erinnerung etwas war, das ich verdrängt hatte.
»Kommt jetzt so eine Aktion, bei der man sich auf eine pendelnde Uhr konzentriert?«, fragte ich.
Gillespie lächelte. »Das kannst du auf dem Jahrmarkt machen. Ich ziehe es vor, bei einer Tasse Kaffee zu reden.«
Ich machte für Dr. Gillespie Kaffee und mir ein Glas Wasser. Wir setzten uns in Sessel im Wohnzimmer, und er begann mit den Fragen. Wo war ich in der Nacht, als meine Mutter starb? Wie lange war ich weggewesen? Hatte ich etwas getrunken? Wie war das Wetter? Konnte ich mich erinnern, was ich gegessen hatte?
»Was ich gegessen habe?«, fragte ich.
»Wir müssen alle Wahrnehmungen aus dieser Nacht aktivieren. So viel wie möglich rekonstruieren, bevor ich anfange, Fragen darüber zu stellen, wann du nach Hause gekommen bist und deine Eltern gefunden hast. Du musst mich mit hineinnehmen, Jamie. Wir müssen die ganzen Ereignisse nacheinander durchgehen, und wenn möglich ohne Unterbrechung.«
Ich holte tief Luft. »Ich tue mein Bestes.«
»Vielleicht sollten wir Justice in den Garten rauslassen«, schlug Gillespie vor. »So kann er unseren Gedankengang nicht stören, wenn wir rekonstruieren, wie du ins Haus kamst.«
Ich tat, was Gillespie vorgeschlagen hatte, und wir redeten noch ein paar Minuten im Wohnzimmer. Er half mir, mich an die Gefühle aus dieser Zeit zu erinnern, und ich rief mir so viele Details wie möglich von der Party ins Gedächtnis, auf der ich an diesem Abend gewesen war. Dann gingen wir nach drauÃen und stiegen in sein Auto. Er fuhr rückwärts aus der Einfahrt und drehte in der Wendeplatte, bevor er wieder in die Einfahrt fuhr.
»Und jetzt gehen wir genau so ins Haus wie du damals in dieser Nacht mit Chris. Ich folge dir nur, und ich will, dass du bei jedem Schritt beschreibst, was du siehst und fühlst. Vielleicht stelle ich dir ein paar kurze Fragen, aber nur, um dich, wenn nötig, sozusagen einen Schritt weiterzuschubsen.«
Wir kamen durch die Garage, und ich hatte eine dunkle Vorahnung. »Ich glaube, eigentlich war Chris vor mir«, sagte ich. »Ich glaube, ich habe geschmollt, weil er mich abgeholt hatte.«
Gillespie machte einen Schritt nach vorn und öffnete die Tür, die von der Garage in die Waschküche führte. Ich folgte ihm an Waschmaschine und Trockner vorbei ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer öffnete sich zur Wohnküche hin, wo meine Mutter getötet worden war.
»Ich habe nicht geahnt, dass etwas nicht stimmte, bis wir hier drin waren und ich sie sah«, sagte ich und deutete mit dem Finger. »Da.« Schauer jagten mir über den Rücken, und ich begann ein wenig zu zittern. »Da lagen sie. Ich glaube, ich bin hier stehen geblieben. Mit der Hand vor dem Mund.«
Ich schloss wieder die Augen und hätte bei der bloÃen Erinnerung an das Bild am liebsten geschrien.
»Wie lagen sie?«, fragte Gillespie. Er war an den Rand der Wohnküche getreten.
»Meine Mom lag komisch verdreht auf dem Boden. Nicht weit vom Tisch. Ihr Kopf war nach hinten geneigt und der
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