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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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Mund offen. Man hatte ihr in den Kopf geschossen. Aber was ich viel deutlicher wahrnahm, war mein Dad. Er war direkt hier drüben.«
    Ich ging dorthin, wo mein Dad gelegen hatte, und kniete mich hin. »Sein Hemd war voller Blut, dunkler hier am Brustkorb, wo er getroffen wurde. Chris fing an, irgendwas zu schreien. Ich weiß nicht mehr, was. Aber es war so was wie ›Ruf den Notarzt! Hol einen kalten Waschlappen! Beeil dich!‹«
    Während ich die Ereignisse beschrieb, spürte ich, wie mein Herz schneller schlug, und mir wurde ein bisschen schwindlig. Ich ging zum Waschbecken, wo ich in dieser Nacht den Waschlappen geholt hatte. »Es war so dumm – Chris, der mir sagte, ich solle einen Waschlappen holen. Meine Eltern lagen beide tot da.«
    Die Nacht damals war jetzt in allen blutigen Einzelheiten wieder da. »Chris hielt das Ohr an den Mund meiner Mutter und prüfte ihren Puls. Ich rannte hinüber und kniete mich neben meinen Dad.«
    Während ich sprach, durchlebte ich alles noch einmal und kniete auf dem Teppich neben der Stelle, wo mein Vater gelegen hatte.
    Â»Ich neigte seinen Kopf zurück und fing mit der Wiederbelebung an«, sagte ich. »Seine Augen waren ein bisschen offen, und ich hatte das Gefühl, er atmete, aber ich wusste es nicht sicher, und ich war einfach verrückt vor Adrenalin. Chris hat mich zur Seite gestoßen oder so und sagte mir, ich solle den Waschlappen auf die Wunde pressen. Dann hat er mit der Herz-Lungen-Massage angefangen, und ich kann mich nicht einmal erinnern … Ich glaube, der Waschlappen schien mir nicht groß genug, also habe ich mir das Shirt heruntergerissen und meinem Vater an die Seite gepresst. Meine Hände waren bis zu den Handgelenken voller Blut.«
    Ich setzte mich hin und schwieg kurz. Ich brauchte eine Pause. Ich sah Justice an der Hintertür sitzen und Gillespie neben der Kücheninsel mitten in der Küche stehen. Aber der Raum war verschwommen. Ich konnte nicht mehr scharf sehen. Ich neigte den Kopf nach hinten und holte ein paarmal tief Luft.
    Â»War die Hintertür offen oder geschlossen?«, fragte Gillespie.
    Ich hob die Hand. »Keine Fragen mehr, einen Moment«, sagte ich. Die Worte kamen ein bisschen entstellt heraus. Ich konnte jetzt nicht darüber nachdenken.
    Â»Hat Chris überrascht gewirkt? Hat er geschrien, als er die Leichen sah?«
    Ich konnte mich nicht mehr mit Gillespies Fragen beschäftigen. Der Raum drehte sich und wurde dunkler. Ich legte mich auf die Seite. Justice fing auf der Veranda an zu bellen und kratzte an der Tür.
    Â»Erinnerst du dich, dass jemand von der Veranda hereingeschaut hat? Erinnerst du dich an Geräusche von oben? Erinnerst du dich …?«
    Die Fragen berührten mich nicht mehr, sie waren nur noch Rauschen, das sich mit dem Bellen von der Veranda vermischte; meine Gedanken gerieten außer Kontrolle. Es fühlte sich an, als fiele ich in einen tiefen Brunnen und könnte nicht aus der Dunkelheit heraus. Ich neigte den Kopf zurück und schloss die Augen. Alles, nur damit der Raum aufhörte, sich zu drehen. Alles, um den Lärm in meinem Kopf zum Schweigen zu bringen.
    Ich spürte, dass Gillespie jetzt wahrscheinlich über mir kniete, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter entfernt. So nahe, dass ich den Alkohol in seinem Atem riechen konnte. »Hörst du mich?«
    Ich versuchte zu antworten, aber es kam nichts heraus.
    Â»Gute Nacht, Jamie«, sagte Gillespie.
    Der Raum hörte auf, sich zu drehen, Frieden überkam mich, und die Dunkelheit übernahm die Kontrolle.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
87
    Mace James kam zu früh an der Praxis von Dr. Aaron Gillespie an. Er wartete allein auf dem schattigen Parkplatz, der vom Johns Creek Parkway aus nicht einsehbar war, und hoffte, David Brewster würde sein Versprechen halten. Um acht wurde er langsam nervös. Um fünf nach acht rief er Brewster an und hinterließ eine Nachricht. Um zehn nach acht schickte er ihm eine SMS und rief Jamie an. Sie ging auch nicht ans Telefon.
    Gillespie fuhr um Viertel nach acht vor und begrüßte Mace. »Ist Ihr Mandant hier?«
    Mace erklärte, dass Brewster versprochen habe, zu kommen, aber nicht ans Telefon ginge. Gillespie schlug vor, in der Praxis zu warten. Er schloss die Tür auf, und Mace folgte ihm durch einen Vorraum in einen dunklen Flur.
    Â»Keine Bewegung«, sagte eine Stimme hinter Mace. Er

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