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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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seine Geradlinigkeit und Offenheit, auch wenn es wehtat. Man wusste immer genau, wo man stand.
    Doch dieser Schlag war schwer zu verdauen. Wenn ich je einen gebraucht hatte, der mir den Rücken stärkte, dann war es jetzt. Ich hatte das Gefühl, die letzten vier Jahre meines Lebens für diese Behörde gegeben zu haben, und jetzt ließ mich der Bezirksstaatsanwalt beim ersten Fehler hängen. Ich hätte ihn am liebsten gefragt, wie sehr es dabei um seine eigene Wahlkampagne ging. Aber meine große Klappe hatte mich schon einmal in Schwierigkeiten gebracht, also beschloss ich, die Bemerkung diesmal hinunterzuschlucken.
    Â»Regina, wie wäre es, wenn Sie Jamie helfen, eine angemessene Entschuldigung zu entwerfen, und ich arbeite mit Ihnen an einer Stellungnahme zur Untersuchung.«
    Â»Ich denke, Jamie ist in der Lage, ihre eigene Entschuldigung zu schreiben«, sagte Regina.
    Â»In Ordnung. Jamie, schicken Sie mir innerhalb von dreißig Minuten eine E-Mail rüber.«
    Nach dem Telefongespräch fragte mich Regina, ob ich reden wolle. Ich sagte ihr, ich sei der Meinung, die Sache sei ziemlich eindeutig. Dann stolzierte ich in mein Büro und hämmerte eine E-Mail in die Tasten, in der ich mich für meine Gefühllosigkeit entschuldigte, und feuerte sie auf Regina und Masterson ab.
    Als das erledigt war, machte ich mich auf den Heimweg. Ich hatte genug davon, Überstunden zu machen, ohne im Gegenzug Unterstützung zu bekommen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]
24
    An diesem Abend verbrachte ich Stunden im Arbeitszimmer meines Vaters; Justice lag am Vorderfenster, während ich zwanghaft Blogs durchforstete. Ich war eigentlich nicht so dumm, im Internet zu surfen und das ganze Gift der Aufwiegler zu lesen, aber ich konnte nicht anders. Die Zeitung hatte schon einen Artikel über Tates Lügendetektortest und meine »Lynch«-Bemerkung im Netz. Meine Entschuldigung – kurz, süßlich und uneingeschränkt – stand im letzten Absatz. Die Kommentare auf den Artikel waren brutal. Eine Person nannte mich den Mark Fuhrman der Staatsanwaltschaft. Mehr als die Hälfte der negativen Kommentare zielten auf Bill Masterson ab – mal wieder ein angeblich republikanischer Rassist, der Leute wie mich in seiner Behörde tolerierte.
    Ich hatte ein paar Verteidiger. Einer sagte, das Ganze sei überzogen und dass Tate kein Recht habe, die Rassenkarte zu spielen. Noch ein Typ, der anonym schrieb, sagte, meine Bemerkung klänge präsidial und zitierte Andrew Jackson, als der Süden damit drohte, sich von den Nordstaaten loszusagen: »Wenn sich auch nur einer findet, der die Abspaltung plant, nehme ich mir das nächstbeste Seil und knüpfe ihn am nächstbesten Baum auf.«
    Aber viele meiner Verteidiger waren explizit rassistisch. Und wenn ich die Onlineempörung sah, die meine Bemerkung ausgelöst hatte, schämte ich mich noch mehr als je zuvor.
    Tagsüber war ich wütend auf Masterson gewesen, weil er nicht für mich eintrat. Aber je länger ich online war, desto klarer wurde mir, dass er keine Wahl hatte. Ich hatte Glück, wenn ich nicht komplett suspendiert wurde.
    Es war erstaunlich, wie eine dumme Bemerkung und eine schlaue Medienmasche von Caleb Tate die ganze Sache so schnell drehen konnten. Ich fühlte mich, als hätte ich nicht nur die Staatsanwaltschaft verraten, sondern auch das Streben meiner Familie nach Gerechtigkeit.
    Um halb zehn, als ich einen kleinen Sportwagen um die Ecke in unsere Sackgasse rasen sah, saß ich immer noch im Arbeitszimmer meines Vaters. In unserer gemütlichen kleinen Straße gab es nur sieben Häuser, und nachdem ich so oft hier durchs Arbeitszimmerfenster geschaut hatte,kannte ich die Autos auswendig, die kamen und gingen. Ab und zu drehte jemand in der Straße, aber dieses Auto fuhr direkt auf meine Einfahrt zu und parkte hinter dem Wagen meines Vaters. Es war ein rotes Cabrio, ein Auto, das ich noch nie gesehen hatte, und ich fragte mich, ob die Presse anfangen würde, mich wegen dieser Geschichte zu Hause zu belagern.
    Eilig verließ ich das Arbeitszimmer, bevor ich gesehen wurde, und spähte durch ein Fenster im Esszimmer hinaus. Justice dagegen blieb am Panoramafenster im Arbeitszimmer und hieß den neuen Besucher auf dem Brock-Anwesen schwanzwedelnd willkommen.
    Zu meiner Überraschung stieg L. A. aus und kam den Hügel herauf. Er trug Jeans mit Löchern an den Knien, ein

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