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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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und schlürfte, als sein Strohhalm am Becherboden auf Luft traf. »Ich nehme nicht an, dass du vorhast, vor die Kameras zu treten und eine tränenreiche Entschuldigung abzuliefern«, sagte er. »Allen vom Tod deines Vaters zu erzählen. Ihnen erzählen, wie dieser Mann, der deinen Dad einen Lügner genannt hat, dich direkt verhöhnt hat. Ihnen sagen, wie leid es dir tut, dass du durch deine Leidenschaft für Gerechtigkeit jedes Taktgefühl verloren hattest. Du könntest mit deinen großen, braunen Augen ein paar Herzen erweichen, vor allem, wenn du es schaffst, dass sie sich mit Tränen füllen.«
    Â»Auf Kommando heulen ist nicht wirklich mein Ding.«
    Â»Dachte ich mir. Deshalb habe ich auch einen Plan B. Schau dir heute Abend auf WATL die Elf-Uhr-Nachrichten an.«
    Â»Wozu?«
    Â»Wirst du schon sehen.« Und das war alles, was er zu dem Thema sagen wollte. Ich konnte noch so schmeicheln, betteln und sogar schmollen, ich konnte kein weiteres Wort über die Sendung aus ihm herauspressen.
    Als wir nach Hause zurückkamen, stieg L. A. aus meinem Wagen, ließ Justice hinten heraus und knuddelte ihn ein bisschen. Dann stand er auf und wandte sich mir zu.
    Â»Wir schaffen das, dass du wieder an den Fall kommst«, sagte er. »Du bist die beste Anwältin bei der Staatsanwaltschaft, und ich bin nicht bereit, mit irgendeiner anderen in den Krieg zu ziehen.«
    Dieser Mann kannte mich kaum. Dennoch schätzte ich sein Vertrauensvotum, vor allem an einem Abend wie heute.
    Â»Danke.«
    Er sagte mir, ich solle auf mich aufpassen, sprang in seinen Sportwagen und fuhr rückwärts aus der Einfahrt.
    Ich hatte den Mann eindeutig unterschätzt und wieder einmal bewiesen, dass Justice ein besserer Menschenkenner war als ich.

    An diesem Abend interviewte ein WATL-Reporter Isaiah Haywood, einen Kumpel von der Uni. Isaiah war die perfekte Wahl für das Interview, und ich nahm an, dass L. A. ihn bei der Beerdigung meines Vaters kennengelernt hatte. Isaiah war nicht nur ein enger Freund; er war Afroamerikaner und ehemaliger Footballstar der University of Georgia. Die meisten Leute in Atlanta kannten ihn. Er arbeitete jetzt für eine bekannte Sportagentur.
    Â»Jamie Brock ist eine meiner besten Freunde«, sagte er dem Reporter. »Ich kann Ihnen eines garantieren – diese Frau hat keine einzige rassistische Faser im Leib. Ich habe sie beim Jurastudium kennengelernt. Und rassistische Mädchen gehen normalerweise nicht mit Typen wie mir aus. Für den Fall, dass Sie es nicht bemerkt haben – ich bin nicht gerade der weiße Arbeitertyp.«
    Isaiah und ich waren zwar enge Freunde gewesen. In Wahrheit hatten wir viel zusammen herumgehangen, aber ich hatte jedes Angebot, mit ihm auszugehen, abgelehnt. Doch ich würde sicherlich nicht den Sender anrufen und das richtigstellen.
    Â»Und ich finde es beleidigend, dass einer der anderen Fernsehsender diesem weißen Strafverteidiger aus einer komplett weißen Kanzlei dabei hilft, sich hinter Rassismusvorwürfen zu verstecken, als wären seine Leute irgendwie Opfer von Lynchjustiz geworden.« Isaiah kam jetzt in Fahrt, seine Halsmuskeln traten hervor. Die Kamera zoomte heran, damit die Zuschauer das Feuer in seinen Augen besser sehen konnten.
    Â»Ich habe mich ein bisschen über Mr Tate erkundigt, und ich habe herausgefunden, dass seine Kanzlei nur zwei Afroamerikaner beschäftigt. Einer ist Fahrer für Mr Tate und ein paar seiner hoch bezahlten Partner. Der andere ist Kurier.«
    Isaiah holte Luft, und der Reporter warf ein: »Warum ist das relevant?«
    Â»Weil man es einem Kerl, der mit reichen weißen Eltern in Edelviertel von Atlanta aufgewachsen ist und sich in der Country-Club-Szene herumtreibt, nicht durchgehen lassen darf, mit einem Rassismusvorwurf gegen eine junge Anwältin vorzugehen, von der ich weiß, dass sie einer der tolerantesten und vorurteilslosesten Menschen ist, die ich je kennengelernt habe.«
    Der Reporter beendete das Interview und übergab zum Moderator der Sendung im Studio, während Isaiah für die Kamera posierte. Ich hätte am liebsten den Fernseher geküsst. Stattdessen rief ich sofort Isaiah an.
    Â»Das wäre nicht nötig gewesen«, sagte ich.
    Â»Ich gebe dir Rückendeckung, Jamie. Sorg du nur dafür, dass der Kerl verurteilt wird.«

    Um Mitternacht erhielt ich den zweiten unangekündigten Besuch an diesem Abend. Ich war

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