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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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kennen mich besser.«
    Â»Beantworten Sie einfach die Frage.«
    Â»Nein. Nie.«
    Â»Dieser Kerl, Isaiah Haywood, hat gestern ganze Arbeit für Sie geleistet.«
    Â»Ich weiß.«
    Masterson streckte sich ein bisschen. »Glauben Sie, er wird schuldig gesprochen?«
    Â»Wer, Caleb Tate?«
    Masterson lachte. »Nein, der Angeklagte in dem Fall, den Sie eben gesehen haben.«
    Ich zuckte die Achseln. »Ich habe Sie noch nie verlieren sehen. Manche würden sagen, Sie picken sich die Rosinen heraus.«
    Das brachte Masterson zum Lächeln. »Werden Sie Bezirksstaatsanwältin, dann können Sie sich auch die Rosinen herauspicken.«
    Â»Nein danke. Ich hasse Politik.«
    Masterson sah auf die Uhr und beschloss offenbar, er müsse zurück in den Gerichtssaal. »Ich würde sagen, damit haben wir es unter Dach und Fach«, sagte er.
    Ich runzelte die Stirn. Heute hatte ich Schwierigkeiten, seinen Gedankengängen zu folgen. »Was haben wir unter Dach und Fach?«
    Â»Meine Untersuchung ihres Fehlverhaltens. Ich werde wahrscheinlich ein paar Tage warten, bevor ich eine offizielle Stellungnahme abgebe.«
    Â»Das war's?« Ich war mir nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. »Das ist Ihre ganze Untersuchung?«
    Er schenkte mir einen listigen Blick. »Wollen Sie sagen, ich sollte Ihnen nicht vertrauen?«
    Â»Nein, es ist nur …«
    Â»Ich halte Sie immer noch für die beste Staatsanwältin für den Job. Wenn ich zulasse, dass Strafverteidiger jeden Staatsanwalt ausschließen lassen, der sich gegen sie stellt, könnte ich diese Behörde sicher nicht leiten.«
    Ich hatte das Gefühl, als habe jemand ein riesiges Gewicht von meinen Schultern genommen. »Wollen Sie damit sagen …?«
    Â»Sie bekommen meine Stellungnahme in ein paar Tagen«, unterbrach er mich. »Ich mache Sie nur darauf aufmerksam, dass Sie Ihre Akte noch nicht abschließen sollten.«
    Ich hätte den Kerl am liebsten umarmt, beschloss aber, professionellzu bleiben. Obwohl ich äußerlich ruhig blieb, jubelte ich innerlich. »Sie werden es nicht bereuen.«
    Er tat es mit einem Achselzucken ab. »Nächstes Mal, Jamie, halten Sie den Mund.«
    Â»Ja, Sir.«

    Am Ende dieser Woche rief L. A. mit den Ergebnissen der Fingernageltests an. Der Oxycodon- und Codeinspiegel in dem Fingernagelabschnitt, der den letzten sechs Monaten in Rikkis Leben entsprach, war hoch und passte zu den Haarproben. Aber die Menge im Zeitraum davor war kaum messbar. Insgesamt wiesen die Ergebnisse darauf hin, dass sie wahrscheinlich sechs Monate vor ihrem Tod angefangen hatte, die Medikamente in größeren Mengen einzunehmen. »Es könnten auch sieben Monate gewesen sein«, sagte L. A., »was die geringen Spuren in den älteren Fingernagelabschnitten erklären würde. Oder sie hat vielleicht in den Monaten davor ab und zu ein paar Pillen genommen. Aber nichts Ernsthaftes, bis ein halbes Jahr vor ihrem Tod.«
    Â»Das ist gut«, sagte ich.
    Â»Baby, das ist mehr als gut!«
    Ich lächelte. Das war unser erster größerer Durchbruch.
    Â»Und noch eines: Die älteren Fingernagelproben enthielten auch Spuren von Morphin.«
    Â»Morphin?«, fragte ich.
    Â»Könnte eine Folge von Heroinmissbrauch sein«, sagte L. A. »Aber O'Leary bezweifelt das. Wenn sich Heroin im Körper aufspaltet, dann wird es zu Morphin und irgendeinem anderen Stoffwechselprodukt. Das Labor hat diesen anderen Stoff aber nicht gefunden. Deshalb glaubt O'Leary, dass jemand ihr Morphin untergejubelt hat.«
    Â»Aber nicht in letzter Zeit? Vor mehr als sechs Monaten?«
    Â»So sieht es aus.«

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27
    An diesem Wochenende ging ich mit Dr. Gillespie ins Fitnessstudio, und wir wussten beide, dass es eine Therapiesitzung werden würde. Während meiner Jahre am College war ich Leistungssportlerin gewesen, war in nationalen Wettbewerben Kajak gefahren und dabei zu einer Fitnessfanatikerin geworden. Während des Jurastudiums hatte ich als Trainerin in einem Studio in der Innenstadt gearbeitet. So war es nicht verwunderlich, dass der große und etwas behäbige Psychiater Schwierigkeiten hatte, mit mir Schritt zu halten.
    Ich trieb ihn ziemlich an, denn er hatte es nötig. Aber das hielt ihn nicht davon ab, mir in den Verschnaufpausen eine Menge Fragen zu stellen. Ich machte ihn beim Training ziemlich fertig, und

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