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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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überzeugen. »Hören Sie, wenn Sie wollen, dass er noch ein paar Monate absitzt und dafür sorgen können, dass er in Isolationshaft kommt und rund um die Uhr bewacht wird, kann ich das wahrscheinlich auch hinbiegen.«
    Ich sah mich im Gerichtssaal um. Es saßen ein paar Leute in den Rängen, aber niemand konnte uns hören. Der Angeklagte war noch nicht hereingeführt worden. »Sie wissen, dass ich keine Deals mache, Rowena. Vor allem nicht bei Besitz von Pornografie.«
    Â»Er hat niemanden verletzt. Er ist keiner Gewalttat angeklagt.«
    Das empörte mich. Niemanden verletzt? »Es gibt Fotos Hunderter nackter Mädchen auf seinem Computer, und einige von ihnen sind erst elf oder zwölf Jahre alt. Sagen Sie mir nicht, dass er niemanden verletzt hat!«
    Â»Das meinte ich nicht, Jamie. Reden Sie zumindest mit Ihrem Boss darüber. Dieser Kerl wird im Gefängnis so misshandelt, dass er alles tun würde, um herauszukommen, selbst auf die Gefahr hin, dass ihn draußen irgendwer abknallt. Wir werden nie einen passenden Fall bekommen, um diesen Stillstand zu durchbrechen.«
    Â»Ich schaue, was ich tun kann.«
    Ich ging hinaus in den Flur und rief Bill Masterson an. Eilig erklärte ich ihm die Einzelheiten und erwartete, dass er von mir verlangen würde, den Deal einzugehen. Stattdessen hatte er dieselben Bedenken wie ich.
    Â»Wir können unseren ersten Deal nicht mit einem Kerl machen, der sich Kinderpornos herunterlädt«, sagte er. »Wir reißen uns seit zwei Wochen den Hintern auf und versuchen, mit der Menge an Fällen Schritt zu halten. Wir können jetzt nicht einknicken und anfangen, Deals zu verteilen, die wir nicht eingegangen wären, bevor die Angeklagten mit diesem Schwachsinn angefangen haben.«
    Â»Ich bin Ihrer Meinung«, sagte ich schnell. »Ich wollte nur sichergehen, dass Sie genauso denken.«
    Ich gab die Nachricht an Rowena weiter, die sagte, ich mache einen großen Fehler.
    Ein paar Minuten später, als der Prozess begann, bekannte sich Jimmy Brandywine des Besitzes von Kinderpornografie für schuldig und versuchte sein Glück bei Richter Whitaker.
    Beide Seiten waren sich einig über die Fakten, und dann ließ Rowena Jimmy darüber aussagen, wie leid ihm täte, was er getan habe. Jimmys Mutter trat in den Zeugenstand und erzählte schluchzend, wie sich drei Entlassungen im Jahr vor der Verhaftung auf das Selbstbild ihres Sohnes ausgewirkt hatten. Sie hatte sich stark eingeschränkt, damit er trotz ihres begrenzten Einkommens einen Platz zum Leben hatte. Sie schaffte es noch, mit einzuflechten, wie Jimmy im Gefängnis missbraucht worden sei. Ich hatte das alles schon hundert Mal gesehen – die Liebe einer Mutter zu ihrem Sohn machte es möglich, ihm alle Sünden zu vergeben.
    Als es Zeit für die Schlussplädoyers wurde, drängte ich Richter Whitaker, keine Gnade walten zu lassen. Ohne Männer wie Jimmy Brandywine könnten Leute, die Geschäfte mit Sex und Internetpornografie machten, nicht existieren. Alle in dieser Kette, die zum Missbrauch von elf- und zwölfjährigen Mädchen führte, seien gleichermaßen verantwortlich. Eine Menge Männer seien aus ihren Jobs entlassen worden – das sei keine Lizenz zum Ausnutzen von Kindern. »Einige dieser Mädchen müssen in der fünften Klasse sein, Euer Ehren.« Die fünfte Klasse! Was für ein Tier sitzt den ganzen Tag an seinem Computer und starrt auf Bilder von nackten Fünftklässlerinnen?
    Â»Die Staatsanwaltschaft empfiehlt eine achtjährige Gefängnisstrafe ohne Bewährung«, sagte ich. »Wir schlagen außerdem zehn weitere Jahre unter Aufsicht vor und dass Mr Brandywine sich als Sexualstraftäter registrieren lassen muss, wenn er aus der Haft entlassen wird.«
    Ich konnte hören, wie Brandywines Mutter nach Luft schnappte. Brandywine würde beinahe vierzig sein, wenn er wieder herauskam. Ich hätte sogar noch mehr verlangt, wenn ich geglaubt hätte, Richter Whitaker würde mitziehen.
    Rowena stand zu ihrem Schlussplädoyer auf und erinnerte das Gericht daran, dass Brandywine keine Vorstrafen hatte. Er hatte die volle Verantwortung für seine Verbrechen übernommen und sich beim Gerichtentschuldigt. »Wenn es nach Ms Brock ginge, würde jeder verurteilte Straftäter im Gefängnis sterben.« Das ging unter die Gürtellinie, aber ich verschaffte ihr nicht

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