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Die Staatsanwältin - Thriller

Die Staatsanwältin - Thriller

Titel: Die Staatsanwältin - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hänssler-Verlag
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ich ihn und nicht meine Mom gewählt hatte. Ich hatte sogar mit meiner Mutter darüber gesprochen. Sie war so begeistert gewesen, dass wir stundenlang gemeinsam an dem kleinen Buch gearbeitet hatten. Der Vater meinerMutter hatte ihre Familie verlassen, als sie in der Grundschule gewesen war, und sie sagte, sie habe immer gebetet, dass ihre Kinder eine besondere Beziehung zu ihrem Vater haben würden.
    Ich las das Buch durch, jetzt kullerten mir Tränen über die Wangen, und ich war mir irgendwie sicher, dass mein Vater niemals betrogen hätte, um seine Mandanten freizubekommen. Es lag an mir, seinen Ruf zu retten. Antoine Marshall hatte meine Mutter getötet. Ich konnte nicht zulassen, dass mein Vater von seinem Anwalt vernichtet wurde.

    Mace James achtete darauf, sämtliche Zeitungs- und Fernsehberichte zu meiden, bevor er sich am Dienstagmorgen mit Dekanin Ellison traf. Er trug seinen besten blauen Nadelstreifenanzug und ein weißes Oxford-Hemd. Man sollte als Mann gut angezogen sein, wenn man sich dem Erschießungskommando stellte.
    Die Dekanin bat Mace in ihr Büro, und er tauschte knappe Begrüßungen mit Elias Gonzales und John Shaw aus.
    Ellison hatte ein großzügiges Büro mit einem verschnörkelten Schreibtisch und einem runden Konferenztisch, an dem sie zu viert bequem Platz gehabt hätten.
    Aber Mace hatte noch nie gesehen, dass sich Ellison mit jemandem an den Tisch setzte. Stattdessen nahmen sie und die anderen, wie es ihre Angewohnheit war, am anderen Ende des Büros Platz, wo zwei Lehnsessel, ein Couchtisch und ein kleines Sofa Besuchern eine gemütliche Atmosphäre boten. Gonzales und Shaw setzten sich auf die Couch. Mace setzte sich in einen der Sessel, und die Dekanin nahm ihm gegenüber im anderen Platz.
    Â»Etwas zu trinken?«, fragte sie.
    Â»Danke, nein.«
    Â»Haben Sie heute Morgen die Zeitung gelesen?«, fragte Shaw. Als geschäftsführender Teilhaber einer der größten Kanzleien in Atlanta war Shaw stolz auf seinen Ruf und auf den der Universität. Er hütete sie beide wie ein Rottweiler.
    Â»Nein.«
    Shaw legte die Zeitung auf den Couchtisch. Es war ein langer Artikel, Seite eins, Lokalteil. »Glückwunsch«, sagte Shaw.
    Mace reagierte nicht.
    Â»Mace, bevor wir darüber reden, wie wir vorgehen sollten, denke ich, es könnte hilfreich für uns sein, Ihre Version der Geschehnisse zu hören«, schaltete sich Dekanin Ellison ein. »Wie wäre es, wenn Sie von vorn erzählen, und wir können Zwischenfragen stellen?«
    Mace räusperte sich, überrascht, wie nervös er war. Seine Stimme war heiser, als er anfing, aber irgendwann entspannte er sich ein wenig. Als er zu der Kneipenschlägerei kam, zog John Shaw eine ungläubige Grimasse. »Diesen Aspekt haben die Zeitungen noch nicht einmal herausgefunden«, sagte er. »Dass Sie eine Prügelei inszeniert haben, um diesen Kerl entführen zu können – warten Sie nur ab, wenn das herauskommt.«
    Â»Lassen Sie ihn ausreden«, sagte Gonzales.
    Von da an lieferte Mace ihnen die gekürzte und leicht bereinigte Version und endete mit der Anhörung vor dem Berufungsgericht Georgia.
    Als er fertig war, wandten sich die Köpfe Dekanin Ellison zu. Mace wusste, dass Shaw ihn loswerden wollte. Gonzales hatte Mace immer gemocht, hauptsächlich, weil der sich nicht über zu viel Arbeit beschwerte wie die anderen Professoren. Aber die Entscheidung lag bei der Dekanin.
    Sie zögerte etwas zu lange für John Shaws Geschmack. »Ich habe fünf verschiedene Verstöße gegen die Ethik gezählt, falls jemand eine Liste braucht«, sagte er.
    Â»Und die Hinrichtung eines unschuldigen Mannes wurde verschoben«, fügte Mace sarkastisch hinzu. »Aber vielleicht gehört das in Ihrer Welt nicht auf die Liste.«
    Â»In meiner Welt heiligt der Zweck nicht die Mittel«, gab Shaw zurück.
    Â» Meine Herren «, sagte die Dekanin. Als er ihren Tonfall hörte, schluckte Mace seinen verbalen Gegenschlag herunter. Er fühlte sich wie ein Schuljunge, der beim Raufen erwischt wurde.
    Die Stimme der Dekanin wurde weicher. »Mace, was würden Sie vorschlagen?«
    Â»Ich nehme an, dass der Titel ›Lehrer des Jahres‹ nicht mehr zur Debatte steht?«
    Ellison schenkte ihm einen giftigen Blick.
    Â»Entschuldigung«, sagte Mace. »Hören Sie – Sie haben mich eingestellt, um die kostenlose

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