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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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die Atmosphäre frei.
    Das Spezialpaket zusammen mit den es umgebenden echten Meteoriten drang mit einer Geschwindigkeit von ungefähr fünfzehn Kilometern pro Sekunde in die Atmosphäre ein. Die Reibung verlangsamte es etwas, und ein Teil seiner Außenfläche schmolz und wurde in Form winziger Tröpfchen davongetragen. Der Großteil der Hitze verteilte sich, sodass die Objekte innen kalt blieben. In den letzten paar Sekunden des Fluges bildete sich auf der Oberfläche der echten Meteoriten eine verhärtete Schmelze, die man Fusionskruste nannte, während das Spezialpaket explodierte und Millionen Metallkapseln etwa von der Größe einer Erdnuss verstreute. Die Kapseln gingen wie metallischer Hagel auf die gemarterte Landschaft nieder. Einige hörten auf zu existieren. Andere überlebten.
    Tatsächlich blieben volle 94,2 Prozent der Kapseln nach dem Auftreffen auf dem Boden einsatzfähig, ein wesentlich höherer Prozentsatz als für den Erfolg der Mission erforderlich gewesen wäre, und somit eine Zahl, die einem Kriegswissenschaftler namens Rimar Noda-Sa große Freude bereitet hätte.
    Es dauerte keine fünf Sekunden, bis die Kapseln sich öffneten und ihre mikrorobotischen Passagiere absetzten. Die winzigen Maschinen, die so konstruiert waren, dass sie aussahen wie eine lokal mutierte Version von B. Germanica , der von der Erde stammenden deutschen Küchenschabe, warteten exakt zehn Minuten, identifizierten sich mit einem nur eine Millisekunde dauernden Funk-Kode, aktivierten ihre Bordnavigationssysteme und huschten zu ihrem primären Sammelpunkt. Noch wusste das niemand, aber die Konföderation der Vernunftwesen wurde angegriffen und würde sich bald in einem ausgewachsenen Krieg befinden.

PLANET ERDE, KONFÖDERATION DER VERNUNFTWESEN
     
Nur eines ist schlimmer, als den Krieg zu
studieren – ihn nicht zu studieren und als
Sklave zu leben.
     
    Mylo Nurlon-Da
Ein Kriegerleben
Standardjahr 1703
     
     
    Die Danjou Hall, wo traditionell die Seniorkadetten untergebracht waren, verfügte über vier Wasserspeier. Booly saß rittlings auf dem an der Nordwestecke des Gebäudes, unmittelbar über dem Zimmer, das er sich mit Tom Riley teilte. Er trug schwarzen Drillich, wie es das 2 nd REP, das Elite Luftlanderegiment der Legion zu tragen pflegte, ein Klettergeschirr und ein Tagespack. Er war barfuß.
    Die sorgfältig gepflegte Parkanlage lag zwanzig Meter unter ihm in der Tiefe. Der Campus lag im Dunkeln, wenn man vom Licht des Mondes absah, der sich fast in der vollen Phase befand, und ein paar Straßenlaternen, die mit militärischer Präzision aufgestellt waren, so wie ein paar verstreuten Fenstern, hinter denen noch Licht brannte. Booly sah auf sein Armbandterm und tippte an einen Knopf, damit auf dem Multifunktionsschirm die Uhrzeit auftauchte. Es war exakt 23:59. Noch eine Minute.
    Er atmete tief durch und stieß dann eine lange, gleichmäßige Wolke lungenwarmer Luft aus. Sein Herz schlug wie ein Presslufthammer und erinnerte ihn daran, wie dumm er war. So dumm, dass er sich genau von den Geschöpfen hatte manipulieren lassen, vor denen Onkel Schnellbewegt ihn gewarnt hatte. Obwohl Booly selbst halb menschlich war und deshalb mit dem Blut jener befleckt, die ihn sechs lange Jahre gequält hatten, betrachtete er sie als Aliens. Aliens, denen es nicht das Geringste ausmachen würde, wenn er in den Tod stürzte oder wenn man ihn bei dem Versuch ertappte, das Verwaltungsgebäude zu erreichen, solange das nur ihr recht hinfälliges Überlegenheitsgefühl verstärkte. Booly fiel es schwer, diese Einstellung zu begreifen. Er war in einer Umgebung aufgewachsen, wo die Bedürfnisse des Stammes Vorrang hatten. Und war denn schließlich die Legion etwas anderes als ein Stamm von Kämpfern?
    Und so blieb ihm nur eines, nämlich der Erfolg. Wenn er es, ohne ertappt zu werden, bis zum Verwaltungsgebäude schaffte und dort auf dem Fahnenmast den Wimpel der Abschlussklasse hisste, würde er damit nicht nur eine der ehrwürdigsten Traditionen der Akademie aufrechterhalten, sondern diesen Heuchlern auch eine bittere Enttäuschung bereiten. Aber leicht würde es nicht sein; zwar hatten schon hunderte von Abschlussklassen versucht, ihr Wimpel zu hissen, und fünfundzwanzig Prozent von ihnen war das auch gelungen, aber sie alle hatten ihre Flaggen auf dem Boden ans Ziel gebracht.
    Die »Luftroute«, wie Riley sie gern nannte, war nicht nur unerprobt, sondern auch unzweifelhaft gefährlich. Der Stab der Akademie würde das

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