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Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)

Titel: Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William C. Dietz
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können. Dass es immer noch Marianne sein konnte. Er dachte darüber nach, was sie ihm inzwischen bedeutete, dachte an das Leben, das vielleicht bereits in ihr heranwuchs, und wusste, dass er das nie zulassen durfte.
    Der Alpha-Klon legte die Hand auf das Steuerfeld des Tisches, und der Holotank wurde schwarz. »Marianne, es gibt Dinge, die du und Präsident Anguar wissen müssen. Meine Brüder haben mit den Hudathanern einen Pakt geschlossen. Sie haben sich bereit erklärt, eine zweite Front zu eröffnen, die eure Streitkräfte zwischen den Aliens und der Hegemonie aufspalten wird.«
    Mosby nickte ruhig. Sie war enttäuscht, aber nicht sonderlich überrascht. »Und das haben sie dir gesagt?«
    Marcus schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe einen Spion, von dem sie nichts wissen. Einen Klon, der von einem Offizier namens Pfeilkommandeur Nagwa Isaba-Ra stammt. Der echte Isaba-Ra wurde angepeilt und getötet, als er Langstrecken-Sensorscanns von Alpha-001 aufgenommen hat. Weil ich wusste, dass die Hudathaner weiterhin eine Bedrohung darstellen würden, habe ich meinen Wissenschaftlern die Erlaubnis erteilt, die Leiche des Kundschafters zu replizieren, das Gehirn zu löschen und einen unserer erfahrensten Agenten in das so freigelegte Gewebe zu downloaden. Er ist zur hudathanischen Flotte zurückgekehrt, wo er wie ein Held empfangen und Kriegskommandeur Poseen-Ka zugeteilt wurde. Er war dabei, als meine Brüder diesen verräterischen Handel abgeschlossen haben.«
    Mosbys Augenbrauen zuckten in die Höhe. Sie war überrascht. Nicht so sehr über die eingesetzte Technik, denn die gab es schon seit langem – der Rest der Menschheit hatte sie verboten – , aber von der Weitsicht ihres Liebhabers und davon, wie kompromisslos er seine Pflicht erfüllte oder das, was er dafür hielt. Das war eine Eigenschaft, die sie beide gemein hatten und über die sie schon oft nachgedacht hatte. In welchem Ausmaß rechtfertigt der Zweck die Mittel? Diese Frage war so alt wie ihr Beruf und beinahe unmöglich zu beantworten. Sie wandte sich näher liegenden Themen zu. »Dein Spion ist ein Adjutant von Poseen-Ka? Kriegskommandeur Poseen-Ka? Dem Hudathaner, den wir gerade beobachtet haben?«
    Marcus war nicht bewusst gewesen, dass der Hudathaner, dem er gerade dabei zugesehen hatte, wie er General Norwood kaltblütig exekutiert hatte, und der Offizier, auf den er seinen Spion angesetzt hatte, ein und derselbe waren. Die Erkenntnis erschütterte ihn und machte ihm nur noch bewusster, wie richtig seine Entscheidung gewesen war.
    Mosby begann zwischen dem niedrigen Tisch und dem gasbefeuerten Kamin auf und ab zu schreiten. »Also befindet sich Poseen-Ka immer noch in einer Position der Macht … und wir haben einen Spion in seinem Stab. Das verändert alles.«
    Marcus registrierte das »wir«, setzte dazu an, sie zu verbessern, überlegte es sich dann aber anders. Ob seine Entscheidung nun richtig oder falsch war, er hatte sie getroffen.
     
    In der Überzeugung, dass prunkvolle Amtsgebäude wenig mehr bewirkten, als in der Bevölkerung Misstrauen hervorzurufen, hatte die Gründerin festgelegt, dass alle derartigen Gebäude schlicht und unauffällig sein mussten. Es gab wenig Zweifel, dass ihre Architekten die Weisung befolgt hatten. Booly konnte sich nicht erinnern, in seinem ganzen Leben je ein langweiligeres Gebäude gesehen zu haben. Es war groß, grau und mit Ausnahme seiner zylindrischen Form und den langweiligen Fenstern ohne jeglichen Schmuck. Der Park vor dem Gebäude, der von gleicher Größe war, bildete mit ihm eine Acht, eine offenbar von Hosokawa geschätzte Struktur, und war auf jedem Luftbild der Stadt deutlich zu erkennen.
    Nur die Girlanden, mit denen man das Podium geschmückt hatte, die Galauniformen auf der Rasenfläche und die Flaggen an den langen, schlanken Fahnenstangen belebten die Tristesse.
    Diese fröhlichen Farbtupfer waren freilich eine beinahe bedeutungslose Geste, denn die Bürger, denen man befohlen hatte, die U-förmige Auffahrt zu säumen, wirkten ernst und bedrückt und verspürten offensichtlich den Wunsch, irgendwo anders zu sein. Trotzdem galt es, das Protokoll zu befolgen, und deshalb hatte Marcus einer genügend großen Zahl von Klonen befohlen, dem Anlass einiges Gewicht zu verleihen.
    Obwohl die zivilen Leibwächter des Präsidenten die Verantwortung für die allgemeine Sicherheit hatten, hatte man Booly die Zuständigkeit für die unmittelbare Umgebung der Tribüne übertragen, und er nahm seinen

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