Die Sternenlegion - Angriff der Cyborgs: Roman (German Edition)
meiner Funkanlage. Das könnte es erklären.«
Booly nickte nachdenklich. »Ja, das könnte es sein. Aber was ist mit der Plakette Ihrer Einheit auf der rechten Schulter? Der Beule über dem rechten Kniegelenk? Und dem Totenkopf, den Soldat Leiber auf Ihren linken Unterarm gemalt hat? Wo sind die?«
Fisk-Drei fing zu schießen an, ehe sein Arm auf die Tribüne gerichtet war. Vor Boolys linkem Stiefel spritzte die Erde auf, als die panzerbrechenden Projektile auf den Boden trafen, einen Graben bis zum Randstein freilegten und auf die mit Girlanden geschmückte Plattform zurasten. Booly reagierte ohne nachzudenken und hing am Waffenarm des Trooper II, ehe die Worte über seine Lippen kamen.
»Grün Zwei an Big Dog Four … Situation rot! Wiederhole, rot!«
Slozo war zu sehr Profi, um die Meldung in Frage zu stellen oder gar zu ignorieren. Die Maschinengewehrkugeln prallten noch vom Beton ab und pfiffen durch den Park, als die Wagenkolonne des Präsidenten bereits kehrtmachte und wieder zum Flughafen raste. Kampfflugzeuge mit jeweils einem Zug Legionäre starteten von diversen über die Stadt verteilten Checkpoints und sammelten sich über dem Konvoi. Tausend Finger lagen an tausend Abzügen. Eine Bedrohung, eine feindliche Bewegung und alles im Umkreis von einem Kilometer um den Boulevard würde zerstört werden.
Mosbys kampferprobte Reflexe waren schneller und wesentlich situationsgerechter als die des Alpha-Klons. Sie drückte ihn auf den Boden und kauerte sich mit gezogener Waffe über seinen Körper. Die Funktionäre, alles Angehörige der drei administrativen Genotypen, handelten gleichförmig. Zwei Gruppen suchten Deckung, meist vor Angst schreiend, während die dritte Gruppe sich wie ein Bollwerk zwischen ihrem Führer und dem sichtlich wahnsinnig gewordenen Trooper II aufbaute.
Servos pfiffen protestierend, als Booly den Waffenarm des Exoskeletts herunterzog. Aber der Laserarm des Exoskeletts war durch nichts behindert und nicht aufzuhalten. Er brüllte in sein Helmmikro. »Zug! Ich bin euer Ziel! Feuer!«
Fisk-Drei spürte, wie etwas Warmes über sein rechtes Bein floss, als er den Offizier abschüttelte und beide Waffen auf die Tribüne richtete. Splitter flogen, Girlanden wurden weggefetzt und Körper wurden unter dem Aufprall seiner Kugeln in die Luft geschleudert. Hatte er seine Ziele getroffen? Der Anarchist versuchte sich darüber klar zu werden, als sich zwei Panzerfäuste, hunderte Schuss panzerbrechender Munition und sechs Laserstrahlen auf ihn konzentrierten. Die daraus resultierende Explosion ließ nichts, was größer als eine Ausweiskarte war, für die späteren Ermittler übrig. Booly, einen Augenblick lang taub, sonst aber unverletzt, lag auf dem Rücken und sah Kondensstreifen über den Himmel rasen. Es war ein gutes Gefühl zu leben.
Viele Kilometer entfernt, in einem Cafe voll benommener und verblüffter Leute, die alle auf die von der Decke hängenden Bildschirme starrten, schüttelte ein Mann namens Fisk-Acht betrübt den Kopf, wischte sich mit einer Serviette den Mund und stand auf. Es war ein guter Plan gewesen, ein sehr guter Plan, aber Drei hatte zu früh geschossen. Was mochte der sich bloß gedacht haben? Nun ja, das ist eben das Los des Revolutionärs. Heute hier und morgen weg. Acht lächelte, legte ein Trinkgeld auf den Tisch und ging zur Tür hinaus. In der Ferne heulten Sirenen.
Explosionen sind etwas Seltsames und erzeugen, wenn sie nicht sorgfältig geplant sind, unvorhersehbare Ergebnisse. Und so kam es, dass Booly verschont wurde, als das Exoskelett explodierte, und eine einhundert Meter entfernt stehende Frau von einem verirrten Splitter getötet wurde. Er hatte sehr, sehr großes Glück gehabt, ebenso wie Alpha-Klon Marcus, General Mosby und Präsident Anguar, die den Attentatsversuch alle nicht nur lebend überstanden hatten, sondern in mancher Hinsicht sogar einen Vorteil daraus zogen, so unwahrscheinlich das vielleicht zunächst erscheinen mochte.
Und das erklärte, weshalb Booly, mit seiner besten Uniform bekleidet, nervös in einem der eleganten Korridore der Friendship wartete, bis eine Besprechung seiner Vorgesetzten in Anguars Büro zu Ende gegangen war. Warten war noch schlimmer als kämpfen, und als schließlich einer der vielen Assistenten des Präsidenten auftauchte, ein etwas pummeliger, junger Mann namens Halworthy Burton, und ihn hineinführte, hatte er die inneren Schichten seiner Uniform durchgeschwitzt.
Die Artefakte, Gemälde und Skulpturen
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