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Die Stimme der Jägerin (German Edition)

Die Stimme der Jägerin (German Edition)

Titel: Die Stimme der Jägerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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ziehen.
    Aber obwohl ihn all seine Instinkte vorwärtsdrängten, zwang er sich dazu, sich aufzurichten und zurückzutreten.
    Er glaubte nämlich nicht, dass sie bis zum Morgen Zeit hatten.
    Wenn jemand Claudia beim Frühstück gefragt hätte, wie ihr Tag verlaufen würde, hätte sich ihre Antwort sehr deutlich von dem unterschieden, was bisher wirklich passiert war. Nachdenklich betrachtete sie Luis, während sein sengender Kuss noch auf ihren Lippen brannte. Er hatte sich zurückgezogen, bevor sie den Schreck überwunden hatte, und was sie erschreckte, war nicht nur, dass er sie geküsst hatte. Ihre eigene heftige Reaktion brachte sie innerlich völlig aus der Fassung.
    Was tun? Sie konnte ihre Sachen in den Wagen packen und wegfahren. Sie brauchte keine Antworten. Ihre Einheit hatte so gut wie nie umfassende Erklärungen erhalten, wenn sie zu einem Einsatz geschickt worden waren. Sie hatten stets nur die Informationen bekommen, die sie gerade brauchten.
    Draußen wurden Autotüren zugeschlagen, und im Haus gingen die Lichter aus. Ein letzter Motor wurde angelassen, ein Wagen fuhr die Auffahrt hinunter, Jackson war unterwegs.
    Sie hätte jetzt aufbrechen können. Nach seinem Besuch in Fresno brauchte sie sich um Jackson keine Sorgen zu machen, und Luis ging es deutlich besser. Er war sogar wieder auf den Beinen.
    Auf spärlich bekleideten Beinen. Der Stoff der alten Jogginghose spannte über jedem Muskel, der sich unterhalb seines Bauchs abzeichnete, und seine kräftigen Bizepse wölbten sich, als er die Arme vor der breiten, nackten Brust verschränkte. Er war so weit zurückgewichen, bis er sich an den Küchentresen lehnen konnte, und beobachtete sie nun aufmerksam.
    »Sag mir, warum ich nicht jetzt gleich weiterfahren soll«, forderte sie.
    Sofort antwortete er: »Weil ich dich brauche.«
    Verdammt, das wusste sie. Er hatte keine Waffe, und ihre würde sie ihm nicht geben. Zum Teufel, er war nicht mal vernünftig angezogen, und draußen waren es um die null Grad. Aber es war nicht das, was er gesagt hatte, sondern die Art, wie er es gesagt und sie dabei wie ein hungriger Wolf beobachtet hatte.
    »Also gut«, sagte sie knapp. »Aber wenn du mir nicht innerhalb der nächsten fünf Minuten sagst, was in dieser Mine vorgeht, erschieße ich dich höchstpersönlich.«
    Ein weißes Grinsen blitzte in seinem attraktiven Gesicht auf. Es verschwand beinahe augenblicklich.
    »Die
Nirvana Silver Mining Company
ist seit fast hundertsechzig Jahren in Betrieb«, sagte er. »Die ganze Zeit über gehörte sie der Familie Bradshaw. Ich werde dich nicht damit langweilen, wie kompliziert und zeitraubend es sein kann, eine Abbaugenehmigung zu bekommen. Relevant ist nur, dass ein Gebiet vermessen werden muss, bevor eine Mine in Betrieb genommen werden kann. Es ist wichtig, die Grenzen des rechtmäßigen Besitzes festzulegen, ganz besonders wenn es um Edelsteine und Edelmetalle geht. Diese Grenzen können in keinem Fall Anderländer einschließen, weshalb Übergangspassagen kartographiert und alle Eingänge deutlich abgegrenzt werden müssen.«
    Sie runzelte die Stirn. »Okay. Das klingt alles logisch. Im Bundesgesetz ist festgeschrieben, dass Anderländer nie Eigentum von Bewohnern dieser Seite sein können. Der entsprechende Grund und Boden gehört demjenigen – wer es auch sei –, der auf der anderen Seite lebt.«
    »Richtig«, sagte Luis. »Und wenn das Anderland unbewohnt ist, gehört es niemandem.«
    »So weit kann ich dir folgen«, sagte sie.
    »In den Büros des Tribunals sind sämtliche bekannten Übergangspassagen in den USA verzeichnet. Außerdem liegen dort die Original-Vermessungskarten für aktive und inaktive Minen vor. Auf keiner dieser ursprünglichen Vermessungskarten der
Nirvana Silver Mining Company
befand sich eine Übergangspassage«, sagte er. »Aber jetzt gibt es eine.«
    Claudia lehnte sich auf der Couch zurück. »Wie ist das passiert? Wurde der ursprüngliche Vermesser bestochen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    »Und du solltest diese Sache untersuchen? Das ist kein unbedeutender Auftrag.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, dass ich die Übergangspassage gespürt habe, kam überraschend. Eigentlich sollte ich eine oberflächliche Überprüfung des Minenbetriebs durchführen, weil niemand erwartet hatte, dass ich dort irgendetwas finden würde. Die Mineninspektion ist Teil einer größeren Ermittlung. Auf dem US -amerikanischen Schwarzmarkt war vermehrt magiesensitives Silber aufgetaucht, und auch aus

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