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Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Wächter der Macht 02 - Blutlinien

Titel: Wächter der Macht 02 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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PROLOG
    ATZERRI-SYSTEM, ZEHN STANDARDJAHRE NACH DEM YUUZHAN-VONG-KRIEG: SLAVE I BEI DER VERFOLGUNG DES HÄFTLINGS H'BUK. BOBA FETTS PERSÖNLICHE AUFZEICHNUNGEN.

    »Was auch immer er Ihnen zahlt, Fett, ich verdopple es«, sagt die Stimme aus dem Komlink.
    Das sagen sie ständig. Sie begreifen einfach nicht, was einen Kontrakt ausmacht. Dieses Mal ist es ein atzerrianischer Glitterstim-Dealer namens H'buk, der die Händlervereinigung um 400.000 Credits geprellt hat. Die Vereinigung findet, dass die Sache ihnen 500.000 Credits wert ist, die sie mir zahlen, wenn ich ihm - und jedem anderen - eine Lektion in Sachen Ehrenschulden erteile.
    Da stimme ich der Händlervereinigung voll und ganz zu.
    »Ein Kontrakt ist ein Kontrakt«, erkläre ich ihm. Die Slave I ist ihm so dicht auf den Fersen, dass ich Sichtkontakt habe: Ich könnte schwören, dass er einen alten Z-95-Headhunter fliegt. Kein Hyperantrieb, ansonsten hätte er den Sprung längst gemacht. Und kein Wunder, dass er überrascht ist. Eigentlich sollte eine uralte Firespray wie die Slave I nicht in der Lage sein, ihn allein mit Sublichtantrieb einzuholen.
    Aber ich habe kürzlich ein paar weitere Extras eingebaut. Das einzige wirklich originale Bauteil der Slave I ist nur noch der Sessel, in dem ich sitze.
    »Meine Laserkanone ist scharf«, sagt H'buk atemlos.
    »Gut für Sie.« Warum sie immer diskutieren wollen, werde ich nie verstehen. Entweder man schießt oder man hält die
    Klappe. Ich weiß, dass er mich mit dieser Kanone ins Visier nehmen wird, und in diesen ein oder zwei Sekunden werde ich seine Triebwerke ausschalten. »Die Galaxis ist ein gefährlicher Ort.«
    Der Headhunter legt mit seinen Manövrierschubdüsen eine saubere Wende achtern hin, und der Laser der Slave I erfasst seine Triebwerksignatur, folgt den Kehren und Schleifen, die H'buk fliegt, ohne dass ich selbst aktiv werden müsste. Sein Triebwerk zündet mit einer Kugel weißen Lichts. Der Jäger beginnt eine unkontrollierte Rolle, und ich muss darauf feuern, bevor ich den Traktorstrahl in Position bringen und H'buk heranziehen kann.
    Die Greifarme erzeugen ein befriedigendes Ka-chuunk auf dem Flugwerk des Headhunters, als ich ihn an der Verkleidung über dem Torpedowerfer der Slave sichere. Man hat mir erzählt, dass sich dieses Geräusch, das durch die Außenhülle hallt, genauso anhört wie eine Zellentür, die sich hinter einem schließt: der Punkt, an dem Häftlinge alle Hoffnung fahren lassen.
    Komisch, mich würde das nur dazu bringen, noch verbissener zu kämpfen.
    H'buk gibt die panischen und flehenden Laute von sich, die ich inzwischen kaum noch zur Kenntnis nehme. Einige Gefangene sind trotzig, aber die meisten geben ihrer Angst nach. Auf dem ganzen Weg zurück nach Atzerri macht er mir Angebote, verspricht mir alles, damit ich ihn laufen lassen. »Ich kann Ihnen Millionen zahlen!«
    Der Kontrakt sieht vor, ihn lebend abzuliefern. Darauf wurde ausdrücklich hingewiesen.
    »Und meine Aktien an den Kuat-Werften.«
    Ich glaube, am Ende obsiegt einfach die schiere
    Gewohnheit.
    »Fett, ich habe eine wunderschöne Tochter...«
    Das hätte er nicht sagen sollen. Jetzt bin ich wütend, und ich werde nicht häufig wütend. »Zieh niemals deine Kinder mit rein, Drecksack. Niemals.«
    Für meinen Vater stand ich an erster Stelle. Das sollte bei jedem Vater so sein. Nicht dass ich für H'buk jemals Mitleid -oder irgendetwas anderes - empfunden hätte, aber jetzt bin ich davon überzeugt, dass er all das verdient, was die Händlervereinigung mit ihm anstellen wird. Wäre ich einer von der mitfühlenden Sorte, würde ich ihn töten. Bin ich aber nicht. Und der Kontrakt besagt lebend.
    »Wollen Sie eine Landegebühr aushandeln?«, fragt die Atzerri-Raumflugkontrolle.
    »Wollen Sie mit meiner Ionenkanone verhandeln?«
    »Oh. Verzeihung, Meister Fett, Sir. «
    Sie verstehen meine Argumente immer.
    Ist ein bisschen knifflig, auf Atzerri zu landen, wenn man einen lahmgelegten Jäger Huckepack trägt. Ich bringe die Slave I auf dem Landestreifen runter, sinke mithilfe der Schubdüsen behutsam nach unten, fühle, wie das Heck des Schiffs unter der Last vibriert. Und ich habe Publikum.
    Die Vereinigung will zeigen, dass sie es sich leisten kann, den Besten anzuheuern, um jeden zur Strecke zu bringen, der ihnen in die Quere kommt. Soll mir recht sein. Ein bisschen Theater, ein bisschen Meinungsmache: Wie bei einer mandalorianischen Rüstung macht man so deutlich, wie der Hase läuft, ohne dass ein

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