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Die Stimme des Blutes

Titel: Die Stimme des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ihn fallen. »Von wegen wegwerfen. Ich kann mich ja selber nicht mehr rühren. Woher sollte ich die Kraft nehmen, um dich wegzuwerfen?«
    »Es ist schon sonderbar«, sagte er nach einer Weile. »In meinem ganzen Leben habe ich es in so kurzer Zeit nie so oft hintereinander mit einer Frau getrieben.«
    Sie hob den Kopf und zog die Brauen zusammen. »Aber ich habe gedacht, wir könnten vielleicht...«
    Er gab ihr einen Klaps aufs Gesäß. »Du schwindelst und nicht einmal gut.«
    »Nein, ich necke dich nur, Roland. Du machst mir so viel Freude. Es ist sehr schön.«
    Sie schien so zufrieden mit sich zu sein, daß er lachen mußte. »Du machst mir auch Freude. Aber jetzt müssen wir an die Heimkehr denken. Sonst schickt Salin noch Männer aus, um uns zu suchen.«
    »Muß ich wirklich aufstehen?«
    »Ja. Ich ja auch.«
    »Meine Beine sind so wacklig, als wären sie aus Brei.«
    Ihm ging es kaum besser. Lachend half er ihr hoch. Sie waren schmutzig wie Kinder, die in der Gosse spielten, und rochen nach Schweiß, Sex und Gras. Er umspannte mit den Händen ihre Brüste, und sie nahm mit einem verzückten Lächeln sein Glied in die Hände, und seine Wärme ging in sie über und machte sie selig.
    Als Herr und Herrin den Innenhof betraten, sahen sie aus, als hätten sie sich stundenlang im tiefsten Dreck gewälzt. Aber niemand machte eine Bemerkung darüber.
    Doch es entging Daria nicht, daß viele Augen sie anstarrten und daß jeder wußte, was sie getrieben hatten. Und Roland grinste dazu auch noch wie ein Blöder.
    Sie ging schneller. Ihr Blick fiel auf ihre Füße. Sie hatte nur einen Schuh an. Der andere war verlorengegangen. Roland flüsterte ihr lachend ins Ohr: »Unglaublich, was du für Kraftreserven hast. Ich bildete mir ein, ich hätte dich ausgepumpt. Aber weit gefehlt, jetzt schleppst du mich noch im Laufschritt ins Schlafzimmer.«
    »Wir Frauen haben eben die größere Ausdauer, Roland.«
    »Und wir Männer strotzen vor Kraft.«
    Er legte ihr die Hand um den Hals, zog sie an sich und küßte sie vor allen Leuten, vor den Kindern, vor allen Hunden, Katzen und Ziegen, und es war wunderbar, sie so zu küssen.
    Sie hörte undeutlich rauhe Jubelschreie und errötete von den Haarspitzen bis zu den schmutzigen Zehen.
    Leise sagte er dicht an ihrem glühenden Gesicht: »Jetzt bist du mein, ganz mein. Vergiß das nie! Laß Wasser bringen! Ich komme gleich zu dir ins Schlafzimmer.«
    »Ich meine, die Beziehung zwischen deiner Tochter und Roland hat sich deutlich verbessert.«
    Katherine schaute Sir Thomas aus lachenden Augen an. »Ja, es sieht so aus. Sie wirkt jetzt... ausgeglichener.«
    »Sie macht den Eindruck einer rundum zufriedenen Frau, Katherine. Mir kommt es so vor, als habe sich das Grün ihrer Augen noch vertieft. Hatte ihr Vater auch so auffallende Augen?«
    »Nein, die hat sie von der Großmutter. Deren Augen waren so grün wie das Gras im Frühling. Mit ihrem Vater hat sie überhaupt nichts gemeinsam.«
    »Du kannst stolz auf sie sein. Sie ist ein schönes Mädchen. Wenn sie weiter mit ihrem Mann so zufrieden ist, wird sie bald wieder guter Hoffnung sein.«
    Zur selben Zeit hatte Roland den gleichen Gedanken.
    Er war verblüfft, welche Wirkung sie neuerdings auf ihn ausübte. Für ihn ein Rätsel, warum es vorher nicht so gewesen war. Nun, er hatte sich seit der Hochzeit geistig und körperlich von ihr ferngehalten. Bis heute. Bis sie aus Leibeskräften schreiend aus dem großen Saal gerannt kam und ohne Rücksicht auf sich Rollo auf den Nacken gesprungen war, nur um ihren Mann vor Schaden zu bewahren. So etwas tut nur eine Frau, die ihren Mann liebt.
    Und jetzt hatte sich alles verändert. Er war nie ein Sklave des Phallus gewesen wie so viele Männer, die er kannte. Selbst als er im Heiligen Land gewesen war, als umhegter Pascha von sechs Frauen, wovon jede einzelne nur allzu bereit gewesen war, ihm Freuden zu schenken, hatte er sich nicht von Wollust beherrschen lassen. Aber nun saß er hier seiner Frau gegenüber, die eigentlich zu mager war, aber deren Haut sich weicher als Sommerregen anfiihlte, deren Wangen vom Süßwein gerötet waren - und er hätte ihr am liebsten den Bratenknochen aus der Hand gerissen, ihr unter den Rock gegriffen und sie auf der Stelle genommen. Er war erregt und konnte nur froh sein, daß der weitgeschnittene Waffenrock die Schwellung zwischen den Beinen verbarg. Wenn sein Drang nach ihr weiterhin so anhielt, würde sie bald wieder schwanger sein. Diesmal würde sie sein Kind

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