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Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt

Titel: Die Strandräuber - ein Ferienabenteuer auf Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Etel Bruening
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verbesserte der Professor ihn.
    »Ist doch egal, wie sie das Ding nennen. Auf jeden Fall soll ich unbedingt da hin. Ich zeig euch jetzt mal, wie es aussieht, wenn mein Vater Unterricht macht. Da sind ganz große Kinder, nee Schüler, nee mehr so richtige Menschen.«
    »Und was sollen die armen Schweine da mit dir anfangen?« Willi machte auf richtig besorgt.
    »Lass doch. Chaoten-John kriegt doch auch langsam richtig menschliche Züge.« Der Professor war auf die Veräppelung eingestiegen.
    Chaoten-John zog eine Flappe und war kurz davor eingeschnappt zu sein. Er fand sich wichtig, so als zukünftiger Günasiast.
    »Nun komm mal mit deiner Story rüber, Kleener. Haut uns wahrscheinlich komplett vom Hocker, wie dein Alter vor seiner Klasse rumtobt«, tönte Willi.
    Glücklich baute Chaoten-John sich mit dem Rücken zum Wasser auf und fing an, seinen Vater nachzumachen. Er räusperte sich, putzte sich die Brille, wühlte in einer gedachten Aktentasche, blätterte in nicht vorhandenen Büchern und ließ ständig etwas fallen.
    Die anderen kicherten und stießen sich in die Seiten. Chaoten-John war stolz darauf, wie seine Darstellung die anderen beeindruckte, und schauspielerte auf Teufel komm raus. Er nahm nichts um sich herum wahr. Auch nicht dasWasser, das bedenklich näher kam. Langsam aber stetig stieg die Flut. Mit jeder kleinen Welle wurde das Wasser etwas dichter an Chaoten-Johns Füße herangespült. Die steckten in festen Halbschuhen und darüber hingen viel zu lange Jeans.
    Die anderen schmissen sich vor Lachen wiehernd in den Sand und Chaoten-John glaubte an gigantisch darstellerische Fähigkeiten.
    Auf einmal kam eine kräftigere Welle, und der arme Junge stand bis zu den Knöcheln im Wasser. Er stakste wie eine Bachstelze umher und setzte sich in den Sand, um seine nassen Schuhe und Strümpfe loszuwerden. Mit einem Schwapp kam die nächste Welle, und Chaoten-John saß mitten im Wasser.
    »Mist, das ist heute schon das zweite Mal, dass ich nass werde.« Klara erntete einen vielsagenden Blick. »Wahrscheinlich steckt meine Mutter mich gleich mit feuchten Wadenwickeln ins Bett.« Er stand auf und stolzierte wie ein Storch im Salat durch den Sand.
    Willi brüllte ihm hinterher: »Johannes, denk an deine Windeln, wenn du mal wieder mit uns Großen spielen willst.«
    Chaoten-John kam nicht weit. Plötzlich blieb er wie angewurzelt stehen und rief: »Klara, Klara, deine Mutter hat zwei Dackel gefangen.«
    In der Tat kam Frau Christiansen mit Leo und Lotte an den Leinen angestapft. »Mensch, das sind meine Hunde«, sagte Klara und lief ihrer Mutter entgegen.
    »Hundebabys, wie geil«, freute sich Chaoten-John und machte auf der Stelle kehrt.
    »Ach du grüne Minna«, brachte Willi raus. »Uff die müssen wa nun och noch uffpassen.«
    Der Professor rückte seine Brille zurecht und sagte nur: »Noch zwei Chaoten mehr.« Aber wenigstens lächelte er die Hundebabys an.
Luises Eltern – ein trauriges Kapitel
    »Mensch, seid ihr obercool«, sagte Klara zu Willi und dem Professor. Sie war enttäuscht, dass die Jungen beim Anblick der beiden Hunde so gar keine Freude aufkommen ließen. Nur Chaoten-John war die Hölle begeistert. Er und Klara fingen sofort an, mit Leo und Lotte zu spielen. Das heißt, Leo und Lotte bissen in alles, was sie zu fassen kriegten, einschließlich Klaras Haaren, Johns Socken und Augenbrauen. Aber die beiden hatten Spaß – eigentlich alle vier – bis Chaoten-John sich zum Trocknen auf die Socken machte.
    Willi schien das mit den Hunden überhaupt nicht zu schmecken. Auf jeden Fall war er urplötzlich in einer regelrechten Stinkbombenstimmung. Ein echter Kotzbrocken eben.
    Aus heiterem Himmel machte er Klara an: »Sag mal, Hundemama, kommt Luise in diesem Jahr auch? Oder können die sich das hier nicht mehr leisten? Oder seid ihr nicht mehr befreundet?«
    Bäh, Klara fand Willi in diesem Moment sowas von widerlich. Also blaffte sie ihn an: »Warum stellst du drei Fragen auf einmal? Drei Antworten kannst du dir doch eh nicht merken. Du übernimmst dich.«
    Willi wollte etwas sagen, aber Klara ließ ihn nicht zu Wort kommen: »Und überhaupt, was macht es, wenn die nicht so viel Geld haben? Hat eben nicht jeder einen Totes-Fleisch-Verkauf-Laden.« Das hatte gesessen. Willi zog den Kopf ein und hielt die Klappe.
    Luise und ihre Mutter waren im letzten Jahr zum ersten Mal ins Sonnenland gekommen. Sie wohnten da in einer echt kleinen Wohnung unterm Dach und blieben auch nur zwei Wochen. Aber es war

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