Die Stripperinnen vom Burbank und 16 andere Stories
nicht.«
Nun ja. Big H siegte und zahlte $ 14.40 aus. Joe begann sich in Pose zu werfen. Wir studierten jetzt die Liste an der Bar, er bestellte jedem von uns einen Drink und gab dem Barkeeper einen ganzen Dollar Trinkgeld. Als wir die Bar verließen, zwinkerte er dem Barkeeper zu und sagte: »Das nächste Rennen macht Barney’s Mole ganz allein.« Barney’s Mole war der Favorit mit 6/5, so daß mir seine Ankündigung nicht ganz abwegig vorkam. Als das Rennen losging, stand Barney’s Mole auf pari. Er zahlte $ 4.20 und Joe hatte $ 20 auf Sieg.
»Dieses Mal«, erklärte er mir, »haben sie das richtige Pferd zum Favoriten gemacht.«
In den nenn Rennen hatte Joe acht Sieger. Auf der Rückfahrt fragte er sich ständig, weshalb er im 7. Rennen danebengetippt hatte. »Blue Track sah mit Abstand am besten aus. Ich versteh nicht, warum er nur Dritter wurde.«
»Joe, du hast 8 von 9 gewonnen. Das ist Anfängerglück. Du hast keine Ahnung, wie schwer dieses Spiel ist.«
»Sieht mir ganz leicht aus. Man pickt sich einfach den heraus und streicht sein Geld ein.« . Danach sagte ich nichts mehr zu ihm. Am Abend klopfte er bei mir an die Tür. Er hatte einen halben Liter Grandad und die Rennliste dabei. Ich half ihm, die Flasche leer zu trinken, während er die Liste durchging und mir sagte, wer am nächsten Tag die neun Rennen gewinnen würde, und warum. Da hatten wir also einen richtigen Experten.
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Ich weiß, wie es einem Mann zu Kopfe steigen kann. Ich hatte einmal 17 Sieger hintereinander und malte mir schon aus, wie ich mir Häuser entlang der Küste kaufen und einen Handel mit weißen Sklaven aufziehen würde, um meine Gewinne vor dem Zugriff des Finanzamts zu schützen. So crazy kann man dabei werden.
Ich konnte es kaum erwarten, am nächsten Tag mit Joe auf den Rennplatz zu kommen. Ich wollte sein Gesicht sehen, wenn sich alle seine Vorhersagen als Nieten entpuppten. Pferde waren auch nur Tiere aus Fleisch und Blut. Sie konnten sich schon mal vergaloppieren. Es war schon so, wie der alte Pferdenarr gesagt hatte: »Es gibt ein Dutzend Arten, wie man ein Rennen verlieren kann, und nur eine Art, wie man eins gewinnt.«
Na schön. Es kam nicht so, wie ich gedacht hatte. Joe hatte 7 von 9 Siegern — Favoriten, Außenseiter, und solche zwischendrin. Und auf der ganzen Fahrt nach Hause quengelte er wegen seiner beiden Nieten. Er konnte es* nicht begreifen. Ich sprach nicht mit ihm. Der Hundesohn konnte überhaupt keinen Fehler machen. Aber die Wahrscheinlichkeitsrechnung war auf die Dauer gegen ihn.
Er fing an, mich darüber aufzuklären, was ich beim Wetten alles falsch machte, und wie m ans richtig machen mußte. Zwei Tage auf dem Rennplatz, und schon war er ein Experte. Ich war seit 20 Jahren im Geschäft, und da eröffnete er mir nun, ich hätte von nichts eine Ahnung.
Wir gingen die ganze Woche hin, und Joe gewann in einer Tour. Er wurde so unausstehlich, daß ich ihn nicht mehr sehen konnte. Er kaufte sich einen neuen Anzug mit Hut,
neues Hemd, neue Schuhe, und er begann 50-CentZigarren zu rauchen. Er sagte den Leuten von der Fürsorge, er sei jetzt Unternehmer und brauche ihr Geld nicht mehr. Joe war verrückt geworden.
Er ließ sich einen Schnurrbart stehen und kaufte sich eine Armbanduhr und einen teuren Ring. Am folgenden Dienstag sah ich ihn im eigenen Wagen zum Rennplatz fahren,
schwarzen 69er Cadillac. Er winkte mir zu und schnickte seine Zigarrenasche aus dem Seitenfenster. Ich hatte an diesem Tag auf dem Rennplatz keine Gelegenheit, mit ihm zu reden. Er saß im Klubhaus.
Als er am Abend bei mir anklopfte, hatte er außer dem üblichen halben Liter Crandad noch eine große Blondine Eine junge Blondine, gut gekleidet, gepflegt, mit einer Figur und einem Gesicht. Sie kamen zusammen rein.
»Wer ist dieser alte Penner?«, fragte sie Joe.
»Das ist mein alter Kumpel Hank«, sagte er zu ihr. »Ich kenn ihn aus der Zeit, als ich noch arm war. Er nahm mich eines Tages mit auf den Rennplatz.«
»Hat er denn keine Alte?«
»Old Hank hat seit 1965 keine Frau mehr gehabt. Sag mal, wie wärs, wenn wir ihn mit Big Gertie verkuppeln?«
»Gott nee, Joe. Big Gertie und der? Niemals. Schau dir doch seine Kleider an. Er sieht aus wie ein Lumpensamm
»Nun sei mal ein bißchen gnädig, Baby. Er ist mein Kumpel. Ich weiß, er sieht nicht besonders aus, aber schließlich haben er und ich zusammen angefangen. Ich bin sentimen
»Naja, aber Big Gertie ist nicht sentimental. Die steht nur auf Klasse.«
»Schau her, Joe«,
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