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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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Rudy wirkte beeindruckt und unterhielt sich mit jedem einzelnen.
    Mir blieb noch eine Viertelstunde Sendezeit, als ich mit den Anrufen Schluss machte. »Rudy? Wie wäre es, wenn du und die Jungs uns etwas vorspielt?«
    In seine Augen trat ein Leuchten. »Yeah! Cool!« Rudy war viel zu fröhlich, um ein echter Punk zu sein. Den übrigen Bandmitgliedern, die bei ihren Instrumenten hockten, rief er zu: »Hey, Leute, was sollen wir spielen?«
    Â»Wir könnten, du weißt schon, das eine spielen«, sagte Bucky. »Das mit dem Bumbumbum -Teil.«
    Len nickte rasch. »Yeah – die neue Version.«
    Â»Ich weiß nicht.« Rudy schürzte nachdenklich die Lippen.
»Das haben wir noch nie live gespielt. Wie wäre es mit dem einen mit dem coolen Mittelteil?«
    Â»Das könnten wir spielen«, sagte Bucky. »Aber was ist mit dem anderen ?«
    Â»Das ist auch okay«, sagte Rudy.
    Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, wovon sie sprachen. Gespannt starrte ich vor mich hin.
    Dann sagte Tim mit seiner rauen Dämonenstimme: »Spielt das schnelle Stück.«
    Rudy wurde mit einem Mal munter. Er riss die Augen weit auf. »Yeah, Kumpel! Das schnelle!«
    Bucky hechtete auf sein Schlagzeug zu, Len stellte sich mit seiner Gitarre auf, und Rudy stürzte zu seinem Mikrofon. Tim sah ihnen zu, gelassen wie immer.
    Das Ganze wurde von den Studiomikros übertragen. Am liebsten hätte ich den unterhaltsamen Wortwechsel gar nicht unterbrochen, doch die Aufmerksamkeit der Musiker galt längst ihren Instrumenten.
    Ich beugte mich über das Mikro. »Okay, liebe Hörerinnen und Hörer, es sieht ganz so aus, als würden uns Plague of Locusts jetzt etwas Musik vorspielen. Ich habe keine Ahnung, wie das Stück heißt, aber sie nennen es ›das Schnelle‹. Ich für meinen Teil bin fasziniert.«
    Rudy rief herüber: »Bist du bereit, Kitty?«
    So bereit, wie ich eben sein konnte. »Los!«
    Bucky, der Schlagzeuger, gab den Takt vor, und die Band stürzte sich mit Karacho in das Stück. Sie beschleunigten von Null auf manisch in einer halben Sekunde. Das Schnelle – allerdings! Dennoch hatte die Musik etwas eigenartig Unwiderstehliches. Len stand über seine Gitarre
gebückt da, die Beine breit, und bewegte den Kopf ruckartig im Rhythmus der Musik; ich hatte schon Angst, der arme Kerl werde ein Schleudertrauma davontragen. Bucky tat das Gleiche, wobei seine langen Haare durch die Luft flogen und das ganze Schlagzeug rasselte. Rudy hielt den Mikroständer mit beiden Händen umklammert, drückte sich das Mikro ins Gesicht und schrie.
    Tim hielt mit dem Song mit, seine Finger tanzten über die Griffleiste, und die Bassakkorde dröhnten hervor. Der Mann selbst blieb jedoch reglos, völlig konzentriert, das Zentrum dieses speziellen Orkans.
    Ich kann nicht gerade behaupten, dass ich den Text verstanden hätte, und das Ganze hatte auch keine richtige Melodie. Der Rhythmus erinnerte an einen heftigen Regenguss auf einem Blechdach. Im Grunde waren Plague of Locusts bloß die neueste Generation einer langen Reihe von Musikern, die lautstark gegen das Establishment und gegen wohlklingende Melodien anspielten. Wie immer man es nennen mochte, die Fans liebten es. Die Knöpfe an meiner Telefonanlage leuchteten auf, weil Zuhörer anriefen, um eine Zugabe zu erflehen.
    Die Band spielte zwei weitere Lieder, wir nahmen noch ein paar Anrufe von begeisterten Fans entgegen, und dann kam das Ende der Sendung. Es tat mir fast leid, dass wir keine Zeit mehr hatten. Es war richtig lustig gewesen.
    Rudy und den anderen hatte es anscheinend auch Spaß gemacht. Nach dem Abspann schüttelten mir Bucky und Len begeistert die Hand. Rudy umarmte mich, als seien wir lange verlorengeglaubte Geschwister. Er versprach, dass wir das bald einmal wieder machen würden. Ich
schwelgte in einem allgemeinen Gefühl von Erfolg und Wohlbehagen. Es war im Grunde nicht so schlimm, dass Morgantix der Dämon sich nicht bereiterklärt hatte, durch seinen Wirtskörper Tim mit mir zu sprechen, auch wenn ich mich ziemlich darauf gefreut hatte, mein erstes Live-Interview mit einem Dämon im Radio zu führen.
    Tim blieb zurück, als der Rest der Band das Studio verließ. Er wartete, bis Rudy und die anderen den Flur betreten hatten, sodass wir beide allein waren. Er hatte etwas kalkuliert Ruhiges an sich. Ich konnte nichts dagegen tun: Er machte mich

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