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Die Stunde Der Vampire

Die Stunde Der Vampire

Titel: Die Stunde Der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Vaughn
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ich, dass das benommene, hirnlose Lächeln, das ich fühlte, als freundlich durchginge. Ich konnte immer noch das Dröhnen der Autoreifen in meinen Sehnen spüren. Sie bedeutete mir mit der Hand zu warten.
    Â»Es ist mir egal, was er dir erzählt hat, Grace. Er betrügt dich. Ja … ja. Sieh mal, du weißt es im Grunde längst. Wer arbeitet jeden Abend bis nach elf? Versicherungsvertreter
haben keine Spätschicht, Grace … Schön, dann hör eben nicht auf mich, aber wenn du wieder einmal ein schwarzes Spitzenhöschen in seinem Handschuhfach finden solltest, brauchst du dich nicht bei mir auszuheulen.«
    Mein Leben könnte schlimmer sein. Ich könnte eine Talkshow moderieren, in der es um normale Beziehungsprobleme ging.
    Nachdem sie aufgelegt hatte, schenkte sie mir ein süßliches Lächeln, als sei nichts gewesen. »Was kann ich für Sie tun?«
    In meiner Hand hielt ich einen zerknüllten Zettel, auf dem der Name der Programmchefin stand. »Ich möchte mit Liz Morgan sprechen.«
    Â»Hm, sie könnte gerade beim Mittagessen sein. Lassen Sie mich eben nachsehen.« Über die Haussprechanlage versuchte sie es in jedem einzelnen Zimmer, allerdings ohne fündig zu werden. Ich wollte ihr schon sagen, es sei nicht so dringend und dass ich ein Nickerchen in meinem Wagen machen würde, bis sie zurückkäme.
    Â»Ich weiß es nicht. Ich frage mal.« Sie blickte von einem ausgesprochen lebhaften Gespräch bei einem der Anschlüsse auf. »Darf ich Ihren Namen weitergeben?«
    Â»Kitty Norville. Ich sollte für eine Sendung heute Nacht eingetragen sein.«
    Hochgezogene Brauen verrieten mir, dass ihr der Name nicht unbekannt war. Sie ließ mich nicht aus den Augen, während sie die Antwort weitergab.
    Â»Sagt, sie heißt Kitty Norville … genau … Ich glaube schon. Na gut, ich schicke sie hinter.« Sie legte auf. »Wes ist der stellvertretende Programmchef. Er sagt, Sie sollen
nach hinten gehen. Er wird mit Ihnen reden. Die letzte Tür rechts.« Sie deutete auf einen Korridor.
    Ich konnte den ganzen Weg über ihre Blicke in meinem Rücken spüren. Vor einiger Zeit hatte ich live in einer landesweiten Radiosendung bekanntgegeben, ein Werwolf zu sein. Für die Hörer konnte das Verschiedenes bedeuten: dass ich ein Werwolf oder dass ich verrückt war. Oder möglicherweise, dass ich Teil einer unverschämten Publicity-Kampagne war, die leichtgläubige oder abergläubische Menschen anlocken sollte.
    In jedem Fall wurde ich angestarrt.
    Ich erreichte die letzte Tür; sie stand offen. In dem Zimmer befanden sich zwei Schreibtische; es war so groß, dass sich wohl ein angespannter Burgfriede zwischen den beiden Arbeitsplätzen einrichten ließ. Der Mann an dem unordentlicheren Schreibtisch erhob sich, sobald ich erschien, und kam um den Tisch herum auf mich zu. Auf seinem Monitor war eine halb zu Ende gespielte Partie Solitär zu sehen.
    Er kam so schnell mit ausgestreckter Hand auf mich zu, dass ich beinahe vor ihm zurückgewichen wäre. Er war Mitte zwanzig, hatte glatt herabhängende Haare und ein Grinsen, das ihm wahrscheinlich nie verging. Ehemaliger Cheerleader am College. Darauf ginge ich jede Wette ein.
    Â»Kitty Norville? Sie sind Kitty Norville? Ich bin ein Riesenfan von Ihnen! Hi, ich heiße Wes Brady, es ist ja so toll, Sie hier zu haben!«
    Â»Hi«, sagte ich und ließ mir die Hand von ihm schütteln. »Tja, ähm. Danke, dass ich mich so kurzfristig hier breitmachen kann.«

    Â»Kein Problem. Ich freue mich schon. Kommen Sie herein, setzen Sie sich.«
    Eigentlich wollte ich am liebsten einen Blick in das Studio werfen, den Sendetechniker kennenlernen, der für mich am Mischpult säße, und mir dann ein Hotel suchen, um zu duschen und zu Abend zu essen. Wes wollte plaudern. Er wies auf einen Stuhl in der Ecke und zog sich seinen hinter dem Schreibtisch hervor.
    Er sagte: »Also, was ich schon immer mal fragen wollte, und nun, da Sie hier sind, nun ja …«
    Ich machte mich auf das Kreuzverhör gefasst.
    Â»Woher nehmen Sie das ganze Zeug?«
    Â»Wie bitte?«
    Â»In Ihrer Sendung. Ich meine, coachen Sie die Anrufer? Sind es Schauspieler? Ist das alles fingiert? Wie sehr läuft das Ganze nach Skript ab? Wie viele Autoren haben Sie? Zuerst dachte ich, es sei ein Gag, das haben wir alle geglaubt. Aber Sie ziehen die Sache nun schon ein Jahr

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