Die Suche nach dem verborgenen Glück
werde so handeln, wie Wakantanka es wünscht - nämlich liebenswürdig und verständnisvoll gegenüber den Mitmenschen.
Was wird mir dafür zuteil? Ein von Glück erfülltes Leben. Ich werde mir klarmachen, dass ich jemand bin, der sich wirklich um andere kümmert. Ich werde zu der Erkenntnis gelangen, dass meine Taten von Güte zeugen. Ich werde Schuldgefühle, Kummer und Bedauern aus meinem Leben verbannen und sie eintauschen gegen Würde und Liebe. Es wird mir leicht fallen, mich selbst mit Stolz und Freude zu betrachten, wenn ich weiß, dass ich andere Menschen in meine Gedanken mit einbezogen habe. In einer Welt des Chaos werde ich zum Inbegriff der Hoffnung.
Ich lerne, den Standpunkt des anderen zu verstehen. Außerdem begehe ich weniger Fehler, wenn ich mich zuerst auf meinen Nächsten besinne. Ich denke gewissenhaft über die anstehendem Probleme nach und agiere so, dass ich glücklich werde. Ich erübrige genügend Zeit, um die Sorgen der geliebten Wesen in Erfahrung zu bringen und ihre Gefühle in Betracht zu ziehen, sobald ich eine Entscheidung treffe. Indem ich mir ihre innere Unruhe vergegenwärtige, wissen sie, dass ich wirklich Anteil an ihnen nehme. Unsere Liebe wird dann um so größer, desgleichen unsere Zuversicht und unser Glück. Wir alle werden ein viel besseres Leben haben.
Ich lerne, den Standpunkt des anderen zu verstehen.
Dadurch werde ich immer liebevoller, geduldiger, freundlicher. Ich werde nicht neidisch, arrogant, prahlerisch oder grob sein. Ich werde weder meinen Willen mit aller Gewalt durchsetzen noch Ressentiments hegen. Nein, ich werde alles ertragen, an die Güte der Menschen glauben und so meinem Glück Dauer verleihen.
Ich verstehe den Standpunkt des anderen.
Ich werde glücklich sein, weil ich das Richtige tue. Ich werde aus Rücksicht und Liebe handeln - und mich aufgrund dieses Wissens wohl fühlen in meiner Haut. Es entgeht mir nicht, dass meine Nächstenliebe, für die ich Opfer bringe, von den Guten in meiner Umgebung oft übersehen wird. Doch meine uneigennützigen Werke dienen nicht nur diesem oder jenem Menschen, sondern letzten Endes auch mir selbst. Sie machen mich glücklicher, weil sie derart und dem Willen Wakantankas entsprechen. Wie Er uns etwas von sich gegeben hat, gebe ich den anderen etwas von mir. Wakantankas Vorgehensweise ist die richtige; sie ist die des Lebens, die mir gewiss Glück bringt.
Ich verstehe den Standpunkt des anderen Menschen und werde dadurch glücklich.
Als David den Text zur zehnten Einstellung vollständig aufgeschrieben hatte, verspürte er eine große Müdigkeit. Seine Hand war verkrampft und seine Augen schmerzten ein wenig infolge der Anstrengung, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Es schien ihm ein geringer Preis für das Wissen, das er empfangen hatte.
David wusste intuitiv, dass diese Einstellungen die wichtigsten Botschaften darstellten, die je niedergeschrieben wurden. Gab es im Leben irgendetwas, das so wichtig war wie diese grundlegenden Wahrheiten? Nein, dachte er. Unzählige Menschen hatten sich danach gesehnt, sie zu erfahren. Sein Vater kannte sie und eben deshalb war er ein so außergewöhnlicher Mensch.
David begriff auch, warum man fast ein Jahr braucht, um sie zu verinnerlichen. Er konnte sie nicht nur einmal kurz durchlesen und dann erwarten, dass sie sein Leben beeinflussen würden. Vielmehr war er gezwungen, täglich darüber nachzudenken. Der Mann hatte Recht gehabt - er musste eine nach der anderen meistern. Wenn er sie allzu hastig abhakte, würden sie nicht zu einem festen Bestandteil seines Lebens werden. Genauso wenig, wie er sich von heute auf morgen zum Mann entwickelte, konnte er sich über Nacht ändern.
Das würde das beste Jahr seines Lebens werden.
Die Lektion des heiligen Baumes, des Flusses und von Paha Sapa, dem Herzen all dessen, was existiert Die Bedeutung des sechsten Bildes
Das Gleichgewicht ist im Leben extrem wichtig. Inzwischen hast du die gedanklichen und seelischen Aspekte des Glücks kennen gelernt. Jetzt ist es an der Zeit, dessen körperliche und geistige Aspekte genauer zu betrachten. Durch sie näherst Du Dich Mutter Erde; dafür führt sie Dich zu Glück und innerem Frieden.
Der Abend war kühl und frisch, mit einer leichten östlichen Brise. Die Äste der Bäume wiegten sich träge im Wind, schwankten mit einer hypnotisierenden, fast geistigen Bewegung, die denen, die in Einklang mit der Natur lebten, inneren Frieden bescherte. Der Mond war hoch emporgestiegen und
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