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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Taumeln geriet, griff Barnevelt mit der Linken um seinen Körper herum und befreite seine Klinge. Der Silberhelm dröhnte wie eine Glocke, als Shtain ihn mit seinem Säbel traf. Dann trat Barnevelts Rechte, die noch immer das Schwert hielt, in Aktion. Eine Serie kurzer Haken auf Rippen, Kinn und Hals und ein abschließender Hieb mit dem Messingknauf auf den Kopf schickten Shtain endgültig ins Reich der Träume.
    Barnevelt wirbelte herum und eilte Zakkomir zu Hilfe. Von der anderen Seite hatte Zei bereits die Rippen des Osirers mit dem Stuhl bearbeitet. Als Barnevelt um den Kartentisch herumgelaufen kam, versuchte Sheafase, Zakkomirs Körper als Schild zu benutzen. Aber Barnevelt war mit einem blitzschnellen Ausfallschritt neben ihm und hieb ihm von der Seite die Schwertspitze in die Schuppenhaut. Nicht tief – höchstens einen oder zwei Zentimeter. Als Sheafase mit einem schrillen Zischen zurückfuhr, folgte ihm Barnevelt mit den Worten: »Benimm dich, du Wurm, oder ich töte dich auch!«
    »Das kannst du nicht«, versetzte Sheafase. »Du stehst unter meinem Einfluss. Spürst du, wie du immer müder wirst? Lass dein Schwert fallen. Ich bin dein Herr. Du wirst meinen Befehlen gehorchen …«
    Trotz des Nachdrucks, mit dem der Osirer seine Worte aussprach, verspürte Barnevelt wenig Lust, den Befehlen des Schuppenwesens zu gehorchen. Auch Zakkomir hatte seine Schwertspitze jetzt in Sheafases Haut gebohrt, und gemeinsam drängten sie ihn gegen die Kabinenwand. Der ganze Kampf hatte weniger als eine Minute gedauert.
    »Es liegt an unseren Helmen«, sagte Barnevelt, dem wieder eingefallen war, was Tangaloa ihm über die osirische Pseudohypnose erzählt hatte. »Wir brauchen keine Angst vor dieser Eidechse zu haben. Zei, öffnet die Tür einen Spalt und ruft meine Leute!«
    Als die Schritte der Matrosen sich näherten, stöhnte der Mann mit dem Poncho leise auf und bewegte sich.
    »Tötet ihn, Zei!« sagte Barnevelt, ein wenig überrascht über seine eigene Erbarmungslosigkeit. »Nicht den da – den dort drüben!«
    »Wie denn?«
    »Hebt sein Schwert auf, setzt die Spitze auf seinen Hals, und stoßt zu!«
    »Aber …«
    »Tut, was ich Euch sage! Oder wollt Ihr, dass wir alle getötet werden? Braves Mädchen!« Zei warf das blutige Schwert schaudernd weg. »Und nun«, fuhr Barnevelt fort, »fesselt und knebelt den, der Euch hergebracht hat – den Erdbewohner. Warum, erkläre ich Euch später.«
    Die vier Matrosen traten über die Schwelle der Kabinentür und hielten inne, als sich ihre Augen an das trübe Licht des rauchgeschwängerten Raums gewöhnt hatten und sie die Szenerie überblickten. Sie quiekten vor Überraschung.
    Barnevelt sagte: »Schließt die Tür, Jungs, und kippt den Kram aus der Kiste! Nein, das Zeug bleibt hier! Dass mir keiner auf die Idee kommt, sich einzelne Stücke in die Tasche zu stopfen! Und lasst euch nicht von dem Ungeheuer in die Augen schauen, wenn euch euer Leben lieb ist!«
    Die Männer kippten die Kiste auf die Seite, und der Schatz fiel klirrend auf den Fußboden.
    Barnevelt fuhr fort: »Helft der Prinzessin, den Burschen zu fesseln! Habt ihr draußen irgendwas gehört?«
    »Ja, Sir«, antwortete ein Matrose, »wir hörten aufgeregte Stimmen, aber nichts, was unser Einschreiten nötig gemacht hätte.«
    »Habt Ihr die Absicht, mich in dieser Kiste hinauszuschaffen?« fragte Zei.
    »Ja«, antwortete Barnevelt. »Aber … lasst mich mal überlegen!« Er hatte ja eigentlich nicht geplant, sowohl Zei als auch seinen Chef mitzunehmen, aber da er nun schon einmal eine derart günstige Gelegenheit hatte, wollte er es wenigstens auf einen Versuch ankommen lassen. Er gab den Matrosen einen Wink, ihm zuzuhören, und sagte: »Legt den Erdbewohner in die Kiste und drückt ihn so tief wie möglich. hinein! Und Ihr, Zei, seht zu, dass Ihr es irgendwie schafft, Euch so über ihn zu legen, dass wir die Kiste zukriegen …«
    »Solch eine vulgäre Intimität mit einem Fremden, noch dazu mit einem so unansehnlichen!« sagte sie empört, kletterte aber trotzdem hinein.
    Der Deckel ließ sich jedoch beim besten Willen nicht mehr schließen.
    Zakkomir hatte eine Idee. »Wenn Ihr den Erdbewohner unbedingt mitnehmen wollt, dann lasst ihn in der Kiste. Die Prinzessin soll ganz normal mit uns gehen, so als hätten wir sie freigekauft. Und das Ungeheuer nehmen wir mit gezücktem Schwert in die Mitte. Auf diese Weise können wir sie alle drei mitnehmen.«
    »Gut«, sagte Barnevelt. »Admiral, Ihr kommt mit uns.

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