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Die Suche nach Zei

Titel: Die Suche nach Zei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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Empörung erfüllt es Uns, dass in einer Periode des Friedens zwischen Euch und Uns Euer Volk die zutiefst verdammenswerte
    Untat begangen hat, mordend und plündernd in Unsere Stadt Ghulinde einzudringen und die geheiligte Person Unserer Tochter, der königlichen Prinzessin Zei, zu entführen.
    Wir fordern daher unter Androhung Unseres höchsten Unwillens, dass Ihr die Prinzessin unverzüglich freilasst und sie entweder durch einen Eurer eigenen Gesandten auf Unser Territorium überstellt oder den vertrauenswürdigen Überbringern dieser Botschaft gestattet, diese Aufgabe durchzuführen. Des weiteren verlangen Wir eine befriedigende Erklärung für diesen gemeinen, unverzeihlichen Raub sowie Genugtuung für die Unseren unschuldigen Untertanen zugefügten Schandtaten.
    Sollte jedoch zwischen Uns etwas bestehen, das in Euren Augen eine Kränkung oder Beleidigung darstellt, dann stehen Euch selbstverständlich Unsere Türen offen, um begründete Klagen vorzubringen. Zum Beweis dafür, dass selbst dieser schurkische Streich den Verrat Unseres Wohlwollens Euch gegenüber noch nicht zur Gänze erschöpft hat, übersenden wir Euch durch diese vertrauenswürdigen Kuriere ein großzügiges Geschenk. Ihre Befehle lauten: Euch persönlich diese Botschaft und die beigefügte Gabe auszuhändigen und von Euch persönlich eine Botschaft entgegenzunehmen, in der Ihr ausführlich und überzeugend Euren Standpunkt darlegt; des weiteren sind sie strikt angehalten, nicht eher von Euch zu scheiden, bevor sie die Prinzessin nicht persönlich gesehen und sich mit eigenen Augen von ihrem Wohlbefinden überzeugt haben.«
     
    Sekundenlange Stille folgte. Barnevelt konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass die Königin sich ziemlich lächerlich gemacht hatte, indem sie erst in die vollen gegangen war, mit feuriger Entrüstung und unhaltbaren Forderungen, um dann mit kleinlauten Tributangeboten und dem angedeuteten Versprechen, mehr zu zahlen, einen ziemlich schwachen Abgang zu liefern. Aber was blieb der armen Frau schon anderes übrig? Was sie tat, mutete an wie der Versuch, einen Grand Hand ohne Viere nach Hause zu schaukeln.
    Barnevelt trat vor, schloss die Kiste auf und lüftete den Deckel. Die Sunqaruma drängten sich neugierig um ihn, spähten hinein, nahmen ein paar Stücke heraus und hielten sie gegen die Fenster oder die Lampen, um sie genauer zu überprüfen, und ließen die Münzen durch die Finger gleiten. Barnevelt hoffte nur, dass sie die Diskrepanz zwischen der Größe der Truhe und der des Schatzes nicht bemerken würden. Denn der Schatz war zwar beträchtlich sowohl an Wert als auch an Gewicht, aber Gold ist ein schweres Metall, und obwohl die Kiste kaum größer als ein kleiner irdischer Reisekoffer war, bedeckte es gerade den Boden.
    Schließlich trat Sheafase zurück und sagte: »Aufgepasst, meine Herren! Stimmen wir nicht darin überein, dass unser bereits vorbereiteter Brief alle Punkte beantwortet, die in dieser Botschaft erhoben werden?«
    Der Krishnaner mit dem Poncho nickte bestätigend. Der mit der kurzen Hose hingegen schüttelte den Kopf.
    »Meine Herren, ich glaube, wir haben meinem Vorschlag noch nicht die ihm gebührende Aufmerksamkeit zukommen lassen. Die Prinzessin ist der Schlüssel zum Reichtum des Zogha, und ich sage Euch, wir werden den Tag bereuen, an dem wir diesen Schlüssel unseren vor zu großer Ungeduld zitternden Händen entgleiten ließen …« Er sprach im Qiribo-Dialekt.
    »Genug,  Urgan!« sagte der Osirer. »Es ist ebenso erwiesen, dass manch ein Schlüssel schon im Schloss zerbrach, weil man ihn gewaltsam umdrehte, obwohl er nicht passte. Wir können über deinen Vorschlag weiter diskutieren, während wir auf die Antwort der alten Drossel warten.«
    Während dieses Wortwechsels hatte der Adjutant einen zweiten Brief aus der Schublade eines kleinen Seitentisches gezogen. Diesen überreichte er jetzt Sheafase zusammen mit Schreibgeräten. Der Piratenhäuptling unterschrieb den Brief, der Adjutant versiegelte ihn und reichte ihn Barnevelt.
    Sheafase sagte: »Nehmt unsere Antwort entgegen. Sollte der Brief durch irgendeinen launischen Schlag des Schicksals verloren gehen, bevor Ihr ihn übergeben könnt, so sagt Alvandi folgendes: Wir werden ihre Tochter unter zwei Bedingungen vor Schaden bewahren. Erstens, dass der Vertrag über den Verkauf des Janru durch eine Preiserhöhung ergänzt wird, um die stark gestiegenen Kosten aufzufangen. Zweitens, dass sie uns die zwei Vagabunden ausliefert,

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