Die Suenden der Vergangenheit
er besseren Zugang zu der Vene hatte. Ihr Herz schlug zum Zerspringen und pumpte ihr Blut mit aller Macht durch ihren Körper. Die Hitze in ihrem Inneren wollte ausbrechen und wenn er ihr nicht bald Erleichterung verschaffte, dann würde sie den Verstand verlieren.
Nico stöhnte mit einem unterdrückten Schluchzen auf, als sie spürte, wie sich seine scharfen Zähne in die weiche Haut ihres Halses gruben. Ihr dunkelroter Lebenssaft sprudelte nicht wie eine unaufhaltsame Fontäne heraus, ihr Blut war dickflüssig beinahe wie dunkler Sirup aus Melasse und der Duft so konzentriert, dass eine unmissverständliche Schärfe in der Luft lag, die sich erst auf der Zunge in eine einschmeichelnde Süße verwandelte, die einem sofort zu Kopf steigen würde, als wäre es schwerer Wein.
Nicos Augen waren weit aufgerissen, als sie Zug um Zug spürte, was sie leise wimmern ließ, doch sie hatte keine Schmerzen, sie war in einem Strudel der Gefühle gefangen, diese intime Berührung bescherte ihr einen Höhepunkt, der ihre Augen glasig werden ließ. Sie wand sich in sinnlichen Bewegungen auf seinem Schoß, soweit es sein fester Griff zuließ.
Als ihre Glieder keine Spannung mehr hatten und sie regelrecht wie eine leblose Puppe gegen ihn zu fließen drohte, spürte sie das Eindringen von hellem Licht, das sie nicht richtig einzuschätzen vermochte. Ihre Barrieren waren niedergerissen, da sie auf der Kippe zwischen Leben und Tod stand, obwohl Damon vergleichsweise wenig Blut getrunken hatte. Nicht so viel wie sonst bei der Umwandlung nötig war. Ihr Herz schlug nur noch sehr langsam, ihr Atem flachte ab und doch stemmte sie ihre Arme plötzlich gegen seine Schultern und warf ihn mit erstaunlicher Kraft rücklings aufs Bett.
„GENUG!“, grollte sie fremder Stimme und mit aufblitzenden Augen, um dann so plötzlich, wie sie aufbegehrt hatte, auf ihn zu sinken, weil sie nicht mehr genug Kraft hatte, um sich aufrecht zu halten.
Nicos Lider flatterten unruhig und dann wurde sie vorsichtig auf den Rücken gedreht, wo Damons Gesicht unscharf über ihr erschien.
„Das war… nicht ich… Mélusina…“ Ihre Stimme war nur noch ein Hauchen, weil der Schmerz in ihrem Hals sie zu lähmen schien. Sie fühlte sich leicht, als würde sie schweben und suchte Damons Blick.
„Damon… Ich… brauche… dich!“, war alles, was sie noch herausbrachte.
Sie erzitterte, weil sie seiner Wärme entzogen worden war und wollte ihn am liebsten in ihre Arme ziehen, doch sie war nur mehr noch halb bei Bewusstsein, obwohl sie sich mit reiner Willensstärke wachhielt. Das Gefühl war einer Trance nicht unähnlich, der Schmerz in ihrem Hals verblasste und Nico schaffte es noch, ihm ein vertrauensvolles Lächeln zu schenken.
Ich liebe dich auch, Damon! So sehr, dass diese Worte allein nicht ausreichen, um meine Gefühle für dich zu beschreiben... Ein unausgesprochener Gedanke, den Nico nicht mehr laut zu äußern vermochte und Damon auch mental nicht erreichte.
Damon bohrte seine messerscharfen Zähne in ihren zarten Hals. Anders als bei anderen floss ihr Blut allerdings nicht einfach so heraus. Es kamen nur ein paar kleine Tropfen und er musste saugen, um an die Köstlichkeit heranzukommen. Das würde ihr wehtun. Doch seine Reue währte nicht lang. Damon schluckte und schluckte. Nicos Blut brannte heiß auf seiner Zunge und ihr Geschmack ließ ihn das Atmen vergessen und vor seinen Augen Funkenexplosionen tanzen. Unvergleichlich. Die paar Schlucke, die er davor von ihr hatte nehmen können, waren nichts gewesen. Nun durfte er das volle Ausmaß genießen und er zwang sie förmlich in eine schraubstockartige Umarmung, der alles Sanfte fehlte, während er sich weiterhin gierig an ihrer Kehle labte und ihren Puls in seinen Ohren wie eine Trommel schlagen hörte. Kräftig und wild zum Auftakt bis zu einem fulminanten Höhepunkt, dann langsam und leise werdend.
Sterbend.
Ihre Körperspannung ließ nach. Auch die Bewegung ihres Unterleibs. Ihr Herz machte von einem Schlag zum nächsten für ein bis zwei Sekunden Pause. Viel zu langsam, doch Damon trank immer noch. Sie war zu köstlich. Zu berauschend für seine Sinne. Als sie die Hände gegen ihn stemmte, biss er gleich noch fester zu, nur um sich im nächsten Augenblick mit schreckensgeweiteten Augen mit dem Rücken auf die Matratze gepinnt wieder zu finden. Nico über sich mit wutverzerrtem Gesicht und einer Stimme, die nicht zu ihr gehörte.
„Gott, es tut mir leid!“, keuchte er ebenso atemlos und
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