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Die Tagebücher (German Edition)

Die Tagebücher (German Edition)

Titel: Die Tagebücher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Burton
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kaum ihren Schritt bedeckt,schon gar nicht, wenn sie sich bewegt hat. Die Jungs vom Strand, die mir alle bekifft vorkamen, waren außer sich vor Begeisterung. Als wir gingen, haben sie ihr eindeutige Angebote hinterhergerufen und ihr angeboten, alle möglichen Körperteile von ihr zu küssen, diverse Vorschläge, es ihr richtig zu besorgen, gehörten auch dazu. Sie haben sorgfältig drauf geachtet, dass ich schon auf dem Boot bin und außer Hörweite, als sie ihr diese selbstlosen Anträge machten. Sie waren auch Norma gegenüber nicht abgeneigt, die ein sehr schönes Mädchen ist, aber weniger freizügig als E. mit ihren Reizen umgeht.
    Hinterher hat E. auf dem Schiff Steaks gegrillt, mit ihrer selbst gemachten Sauce. Es war köstlich. Michael Dunn, der nur ungefähr 1,20 m groß ist, ein Zwerg, hat ein Steak gegessen, das fast so groß war wie er. Zur gleichen Zeit hat direkt neben uns ein französisches Hochseeschiff festgemacht. Die waren von der französischen Marine, und als sie entdeckt haben, dass E. auf ihrem Nachbarschiff war, haben sie sich sofort einen angetrunken und sind voll bekleidet ins Hafenbecken gesprungen. Der Kapitän war völlig verzweifelt, aber er hatte ein Nachsehen. Wir sind dann bei ihnen an Bord gegangen, und E. hat den Kapitän umgarnt, weil sie von ihm eine zerbrochene Vase haben wollte, die nach Schätzung des Kapitäns 2000 Jahre alt war. Wir haben versucht, einen herrlichen Anker zu bekommen, von dem der Kapitän, der zugab, nun wirklich kein Experte zu sein, vermutete, er stamme aus der Zeit der Phönizier. Er war ungefähr 1,20 Meter groß und vielleicht 60 Zentimeter breit. Ich war total scharf auf ihn, E. auch, aber wir haben nichts erreichen können. […]
    Montag, 25. 9., Capo Caccia Wir waren um 11 Uhr früh zurück, stellten dann aber fest, dass es erst 10 Uhr war, weil die Italiener von Sommer- auf Winterzeit umgestellt hatten. E. ging an Land zur Anprobe für die Premieren von Faustus und der Widerspenstigen . Ich bin mit David Heyman und Michael Dunn mit dem Speedboot zu einer anderen Bucht gefahren, in der wir dann ganz langsam herumgeschippert sind, weil David, der erst sieben Jahre alt ist und einer der angenehmsten Jungen, die E. und ich jemals kennengelernt haben, angeln wollte. 189 Irgendwann hat er dann zu meinem großen Vergnügen auch wirklich einen Fisch gefangen, den ihm der Koch zum Mittagessen zubereitet hat. Er hat die Hälfte gegessen und wollte die andere Hälfte für seinen Vater aufheben, der aus London, Rom, Paris oder sonstwo nicht vor Mittwoch zurück erwartet wird. […]
    Gegen fünf Uhr nachmittags wurden wir von einem heftigen Streit aufgerüttelt, der direkt über uns stattfand, beim Kapitän. Der Kapitän hattewohl, mit meiner Zustimmung, den Koch Miquel und dessen Frau Amalia gefeuert. Der Koch, ein mittelalter Typ, dem die Haare ausfallen, der ständig jammert, bigott ist und außerdem ein alter Heuchler, hat total verrückt gespielt, ein Glas zerbrochen und dem Kapitän ins Gesicht gerammt und den Rest des zerbrochenen Glases auf dessen Kopf zerschlagen. Es musste mit fünf Stichen genäht werden. Während er (der Koch) so herumgeschrien und getobt hat, hat er seinen Stiefel verloren. Als seine Frau versuchte dazwischenzugehen, hat er mit dem Stiefel nach ihr geschlagen, und als Pedro, der kleine Steward, ebenfalls vermitteln wollte, hat er auch ihm den Stiefel über den Kopf gezogen. Jetzt haben sie alle drei schreckliche Kopfschmerzen. Wir haben so getan, als hätten wir mit der ganzen Sache nichts zu tun, und sind an Land gegangen. Als ob nichts passiert wäre. Ich habe dem Koch und seiner Frau einen Brief geschrieben, in dem ich bedaure, dass sie uns verlassen, denn wenn ich zwischen dem Kapitän und dem Koch wählen muss, gibt es für mich keine Alternative. Es tut mir auch gar nicht leid, dass er weg ist. Er hat ständig schrecklich gehustet, und ich wurde nie das Gefühl ganz los, etwas von seinem Husten und Röcheln könnte in die Suppe fallen. Morgen früh werden sie jedenfalls nach Monte Carlo abreisen.
    Dienstag, 26. 9. Schreibe hier in 10 000 Metern Höhe in einem Hawker Siddeley Jet auf dem Weg von Capo Caccia nach Paris. 190
    Treu wie ich nun mal bin (!), habe ich gestern die halbe Nacht mit E. und N. Coward und Co zusammen gesessen und dann einen langen Brief an Howard und Mara geschrieben und ihnen vorgeschlagen, was sie mit den 1000 Golddollar tun sollen, die wir ihnen geschenkt haben. Dann bin ich wieder zurück zu E. und

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