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Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Titel: Die Tallinn-Verschwörung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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unangenehme, wenn Sie nicht sofort aufmachen! « Wagners Stimme klang, als würde er jeden Augenblick explodieren.
    Torsten grinste bei der Vorstellung und drückte auf den Knopf, der die Haustür öffnete.
    »Wer war das?«, wollte Claudi wissen.
    »Mein Vorgesetzter. Ich bin gespannt, was er von mir will.«

    »Während du mit ihm redest, gehe ich Semmeln holen. Jürgen kann ja mitkommen, wenn er hier stört.« Claudi wollte sich an Torsten vorbeischieben, um an die Tür zu kommen.
    Doch der hielt sie fest. »Halt, hiergeblieben! Ich glaube, Wagner ist genau der Mann, den wir jetzt brauchen.«

ZWEIUNDZWANZIG
    F roh, Renk angetroffen zu haben, fuhr Wagner in den neunten Stock hoch. Als er aus dem Lift stieg, sah er die Tür des Apartments direkt vor sich und auch das Päckchen, das unten am Rahmen klebte. Gleichzeitig hörte er, wie innen aufgesperrt wurde. Mit einem Schritt war er an der Tür und hielt sie fest.
    »Nicht aufmachen!«, brüllte er.
    »Was ist los?«, hörte er Renk fragen.
    »Hier hat jemand ein Geschenk für Sie hinterlassen. Würde mich nicht wundern, wenn es sich um ein Knallbonbon handelt.«
    Wagner wusste, dass er am meisten gefährdet war, wenn das Ding hochging, und überlegte, ob er wieder gehen und einen Sprengstoffexperten holen sollte. Dann sagte er sich, dass er im Lauf seiner Karriere ebenfalls gelernt hatte, Sprengsätze zu entschärfen, und nahm das Päckchen in Augenschein. Es war etwa doppelt so groß wie seine Faust und war mit einer farblosen, fast unsichtbaren Reißleine versehen, die die Bombe zünden sollte, sobald die Tür geöffnet wurde.
    Das Ding war ebenso einfach wie genial. Es war nur Pech für den Kerl, der die Bombe angebracht hatte, dass ausgerechnet
er von unten hochgekommen war, bevor jemand das Apartment verlassen hatte. Außer ihm hätte wohl niemand die Bedeutung des angeklebten Päckchens erkannt, und jeder andere wäre zusammen mit Renk in einen ewigen Ruhestand versetzt worden.
    Wagner fragte sich, ob das Ding hochgehen würde, wenn er die Leine löste, schloss das aber nach kurzer Untersuchung aus. Da es keinen Mechanismus gab, mit dem der Zünder eingestellt werden konnte, hätte der Attentäter sich nur selbst gefährdet.
    Er holte sein Offiziersmesser heraus, zog die Schere aus ihrem Fach und trennte die Reißleine durch. Dabei achtete er sorgfältig darauf, nicht an der Nylonschnur zu ziehen. Einige Sekunden lang hielt er das Ende fest, das zum Sprengsatz führte, atmete dann tief durch und lockerte seinen Griff.
    Nichts geschah.
    Entschlossen löste er das Sprengstoffpaket von der Tür und klopfte. »Entwarnung, Renk. Sie können aufmachen!«
    Im gleichen Moment wurde die Tür aufgerissen, als hätte sein Untergebener dahinter gewartet, statt sich in Sicherheit zu bringen. »Was ist das für ein Ding? Geben Sie es mir, ich bin wohl besser für solche Sachen ausgebildet.«
    Torsten wollte nach dem Päckchen greifen, doch Wagner hielt es fest.
    »Halten Sie mich für einen Schreibtischhengst? Ich habe mich schon mit dem Zeug befasst, als Sie das Wort Bombe noch nicht einmal buchstabieren konnten.«
    »Kommen Sie herein!« Torsten wollte es nicht auf einen Streit ankommen lassen und gab den Weg frei.
    Wagner trat ein und brachte das Sprengstoffpäckchen erst einmal auf den Balkon. Dort legte er es in die außen angebrachte Pflanzschale. »Wenn es da knallt, gehen zwar die Brüstung und etliche Scheiben zu Bruch, aber sonst kann
das Ding nicht mehr viel anrichten«, sagte er zu Torsten. Dann entdeckte er Claudi und Jürgen, die sich ängstlich in die Nische drückten, in der Andreas Bett stand, und holte tief Luft.
    »Das ist also die Kleine, die Ihnen das Leben gerettet hat!«
    Torsten brauchte einen Moment, um das zu verdauen. »Woher wissen Sie das?«
    »Deswegen bin ich gekommen. Vorher will ich aber den Zünder aus dem Sprengsatz entfernen. Nicht, dass er doch noch hochgeht.« Wagner forderte Torsten auf, ihm eine Schere zu geben, und machte sich ans Werk.
    »Plastiksprengstoff! Ich wette, es handelt sich um dasselbe Zeug, mit dem auch die Moschee und Feilings Hauptquartier hochgejagt wurden.«
    Torsten ruckte hoch wie eine Stahlfeder. »Sie haben Feilings Versteck gefunden?«
    »Wir nicht, sondern die Kollegen vom Verfassungsschutz. Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, einen zweitklassigen James Bond zu spielen und in der Gegend herumzuballern? Ich werde ein ernstes Wort mit Ihnen reden müssen, Renk. So, jetzt dürfte keine Gefahr mehr

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