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Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Die Tallinn-Verschwörung - Thriller

Titel: Die Tallinn-Verschwörung - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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Kämpfe Habsburgs gegen die Türken erneut aufgetaucht war, konnte sie heute noch oder wieder existieren. Dabei mochte ihr Ziel immer noch das Gleiche sein, nämlich die Bekämpfung des Islam. In dieses Schema passten die Sprengung der Sendlinger Moschee und die Provokationen durch die Feiling-Anhänger während der Demonstration auf dem Marienplatz.
    Das gescheiterte Sprengstoffattentat auf die Wieskirche gehörte wohl ebenfalls zu dem Plan. Wäre deren Zerstörung gelungen, hätten alle angenommen, Muslime hätten Revanche für ihre Moschee genommen.
    Nach einer Weile intensiven Nachdenkens merkte Torsten, dass auch er immer müder wurde. Er brauchte entweder einen Spaziergang an der frischen Luft oder eine Mütze Schlaf. Jetzt am Morgen ziellos durch Neuperlach zu laufen
war nicht gerade sein Ding. Daher ging er ins Badezimmer und machte sich bettfertig. Als er auf der Luftmatratze lag, dauerte es jedoch eine ganze Weile, bis er einschlafen konnte.
    Als er aufwachte, geisterte Petra bereits wieder im Apartment herum und belegte sich gerade ein Brot mit einer doppelten Lage Salami. Torsten wollte sie noch einmal auf die Söhne des Hammers ansprechen, doch sie schüttelte sogleich den Kopf.
    »Mehr, als ich dir gesagt habe, kriege ich über diese Bande nicht heraus. Am besten vergisst du alles wieder. Es sind doch nur Theorien.«
    »Das wiederum glaube ich nicht. Auf jeden Fall hast du mir sehr geholfen.« Torsten wollte noch mehr sagen, doch Petra winkte lachend ab.
    »Willst du vielleicht nach Rom fahren und jeden Bischof oder Kardinal fragen, ob er zu den Söhnen des Hammers gehört? Mein Guter, wenn die Leutchen noch existieren, handelt es sich um einen Geheimbund, und dessen Mitglieder laufen nicht mit einer Aufschrift herum.«
    »Da hast du schon recht, aber …« Torsten brach ab. In der Nacht hatte er wirklich überlegt, nach Italien zu fahren, doch jetzt kam ihm dieser Vorsatz idiotisch vor. Rom war eine riesige Stadt und der Vatikan eine Festung für sich. Ohne Anhaltspunkte brauchte er da nicht anfangen zu suchen. Außerdem hatte sein Vorgesetzter ihm verboten, die Wohnung zu verlassen.
    »Ich werde wohl Wagners Rat annehmen und zur Ausbildung in die Vereinigten Staaten fliegen!« Sogleich sträubte sich alles in ihm dagegen, denn es erschien ihm wie ein Verrat an Andrea.
    Petra hatte inzwischen ihr Wurstbrot vertilgt und zog nun die Schuhe an. »Ich zische wieder ab, denn ich habe noch
eine Menge zu tun. Würde mich freuen, wieder etwas von dir zu hören.«
    »Das wirst du.« Torsten klopfte ihr auf die Schulter und brachte sie zur Tür. Bevor er diese jedoch öffnete, überzeugte er sich, ob die Warnanlage, die er mit Petras Hilfe angebracht hatte, auch funktionierte und die Luft rein war.

SIEBEN
    D a sie nichts anderes tun konnte, dachte Graziella sich die schlimmsten Schimpfwörter aus, die sie sich vorstellen konnte, und warf sie Don Batista in Gedanken an den Kopf. Sagen konnte sie nichts, denn er hatte sie nach dem vergeblichen Verhör wieder geknebelt. Viel schlimmer war jedoch, dass er ihr keine Möglichkeit gegeben hatte, zur Toilette zu gehen, so dass ihr zuletzt nichts anderes übrig geblieben war, als der Natur freien Lauf zu lassen. Der Priester hatte zwar die Nase gerümpft, dann aber spöttisch die Lippen verzogen. Für ihn war es ein Teil der Folter, der er Graziella unterwarf, um ihren Willen zu brechen.
    Im Gegensatz zu seiner Gefangenen hatte er in der Nacht gut geschlafen und fühlte sich am nächsten Morgen wie neugeboren. Graziella hingegen sah schrecklich aus. Die Hämatome unter ihren Augen schillerten in mehreren Farben, und ihre Wangen wirkten eingefallen. Don Batista beschloss, ihr einen Spiegel vorzuhalten. Frauen waren sehr auf ihr Aussehen bedacht, daher würde Graziella schneller reden, wenn sie ihre Schönheit gefährdet sah. Vorher wollte er sie jedoch noch ein wenig weichkochen.
    »Du solltest dich mit deiner Morgentoilette beeilen, denn wir werden bald weiterreisen!«

    Der Blick, mit dem Graziella ihn bedachte, war beredt genug, um zu verraten, was sie dachte.
    Um die Lippen des Priesters erschien ein amüsiertes Lächeln. Schon bald würde dieses Weibsstück nicht mehr in der Lage sein, Gift und Galle zu versprühen, sondern winselnd zu seinen Füßen liegen und um Gnade flehen. Er schob diesen Gedanken wieder beiseite. Graziella Monteleone hatte ihn schon zu viel Zeit gekostet. Er konnte sich nicht länger um sie kümmern, sondern musste nach Rom zurück, um

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