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Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Titel: Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Norman
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wir noch im System, und solange wir hier sind, ist noch nichts entschieden.«
    »Das ist wahr«, murmelte David. Er dachte an die syrtanischen Rebellen, an seine Gefährten und jenen geheimnisvollen Llewellyn 709. Er dachte auch an das Gardeschiff, das seit einigen Stunden wieder einen engeren Orbit um SYRTA eingeschlagen hatte. Was würde auf dem Planeten geschehen, wenn die Treiberflotte abzog? Würden die Grauen dann eine Strafexpedition aussenden?
    Sie hatten ihm wohl zugesagt, keine derartigen Schritte zu unternehmen, solange die Kolonisten ruhig blieben. Es war nur zweifelhaft, ob sie sich daran hielten, nachdem Davids Druckmittel, die Flotte aus siebenhundert Schiffen und sein hypnotischer Einfluß, nicht mehr vorhanden waren.
    »Noch rund hundert Schiffe im System«, meldete Maury Jacques. Sie sah zu der Yggdrasil-Mistel, die in einer Glaskugel in der Mitte der Zentrale schwebte. Beim nächsten Flug würde sie die erste Wache nach Eintritt in Weltraum II haben, und sie kontrollierte deshalb bereits jetzt die Instrumente. Es war nicht so, daß alle sieben Treiber der Loge gleichzeitig während des ganzen Fluges ihre PSI-Kräfte auf die Mistel konzentrierten. Irgendwann benötigten sie auch einmal Schlaf, und die interstellaren Flüge dauerten häufig viele Tage. Ein Treiber genügte, um konzentriert mit der Mistelblüte zu arbeiten, die anderen hatten Freiwache und hielten ihre PSI-Kräfte nur unterbewußt in Reserve. Ihre Anwesenheit genügte, um den jeweiligen Lenker zu unterstützen. Dem Logenmeister oblag die Aufgabe, den Kurs anzugeben, die Treiber zu koordinieren und den Überblick zu behalten. Er war Arzt, Guru, Kapitän und Manager in einer Person. Aber er war selbst kein Treiber, sondern immer ein Summacum, ein Angehöriger der Kaste der höchsten Intelligenzstufe.
    »Wir bleiben bis zuletzt«, ordnete Hadersen Wells an. »Das sind wir uns und unserem Erfolg schuldig – abgesehen davon möchte ich gern noch einmal mit dieser Queen sprechen. Irgendwie traue ich ihr nicht.«
    Er also auch! schoß es David durch den Kopf, aber er schwieg. Schweigend stand er im Hintergrund der Zentrale und beobachtete nur, die Arme über der Brust gekreuzt. Er verfolgte, wie immer weniger Schiffe zurückblieben.
    »Dime, Verbindung mit der FUGGER aufnehmen«, verlangte der Logenmeister endlich. Er grinste David kurz an. »Eigenartiger Name für ein Kampfschiff«, schmunzelte er. David antwortete nicht.
    Dime Mow ging hinüber in den abgeschirmten Funkraum. Nach einigen Minuten schaltete er die Sichtsprechverbindung zum Leitstand durch.
    »Die FUGGER schweigt, Hadersen«, erklärte er etwas ratlos. »Sie geben keine Antwort.«
    »Ist unsere Apparatur defekt?« fragte der Summacum verwundert. Der Treiber verneinte. »Ich habe eben noch verschlüsselten Funkverkehr registriert, aber auf unseren Anruf reagieren sie nicht.«
    »Eigentümlich«, murmelte Hadersen Wells. Er glaubte nicht, daß es auf einem Schiff der Garde, die für ihren Perfektionismus berühmt war, zu einer technischen Panne kommen konnte. »Was mag da los sein?«
    Für Augenblicke achteten weder er noch David auf den großen Bildschirm. So kurz diese Zeit auch war, sie reichte der heimtückischen Hand des Zufalls aus. Keiner bemerkte, wie sich ein schattenhaftes Impulsecho vom Druckkörper der FUGGER löste und mit hoher Geschwindigkeit auf die GDANSK zuschoß.
    Als sie wieder zum Schirm sahen, befand sich der graue Ringo bereits zu nahe, um von den Ortungen noch aufgenommen zu werden. Im toten Winkel flog er das Schiff der rebellischen Treiber an.
     
    *
     
    Growan terGorden hielt sich nicht mehr in der Zentralkuppel auf. Die Arbeit rief nach ihm, sie schrie förmlich. Auf dem breiten Arbeitstisch, der in seinem Umfang für zwei Benutzer ausgereicht hätte, stapelten sich die Folien, die er durchzuarbeiten und abzuzeichnen hatte. Ein flüchtiger Blick darauf genügte ihm.
    Er konnte sich denken, was der Inhalt dieser Folien war. Er brauchte nur die Titel zu lesen, um zu wissen, worum es sich handelte.
    Forschungsbericht 227/delta, Stand vom 29. Dezember 2499!
    Er brauchte nicht zu lesen, um dennoch zu wissen, daß man in der Mistel-Forschung auf der Stelle trat. Seit Jahrzehnten schon. Der letzte große Erfolg – oder Mißerfolg – war Myriams Selbstversuch gewesen. Seit ihrem Tod ließ die Mistel-Forschung den General-Manag völlig kalt. Er ließ sie nur noch betreiben, weil sie Grundlage des Monopol-Vertrages war. Der lief zum Jahresende aus, und es

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