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Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat

Titel: Chanur-Zyklus 5 - Chanurs Legat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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1. Kapitel
     
    D er Treffpunkt war in einem Sinn der Mittelpunkt des Raumgebiets, in dem der Pakt galt, und in einem anderen Sinn war dieser Ort, wo sich alles traf, was zum Pakt gehörte, um Handel zu treiben, der hinterste Winkel der Territorien jeder einzelnen Spezies. Er hatte kosmopolitischen Charakter, und trotzdem verließ einen auf den Docks dort das unsichere Gefühl nicht, man könne von hinten angegriffen werden. Das war auch heute noch so, obwohl Waffengebrauch mißbilligt wurde und zwischen den Spezies Frieden herrschte. Die Sauerstoff-Docks des Treffpunkts waren kalt, sie rochen nach Öl und Chemikalien, Läden und Bars, in denen Hochbetrieb herrschte; sie boten eine breite Auswahl von Lastern an. Für die Methan-Seite waren die Methan-Atmer mit den Gedanken ihrer Vielfach-Gehirne und ihren noch seltsameren Liedern zuständig, aber auf der Sauerstoff-Seite handelten die Stsho, die Eigentümer des Treffpunktes, mit allem, was ihnen beliebte. Unter diesen überschlanken, weißhäutigen Kaufleuten konnte man Hani, Mahendo’sat, Kif und (wenigstens dann, wenn ein bestimmtes Schiff im Dock lag) einen einzelnen Menschen von einer Welt finden, die einfallslos Erde genannt wurde.
    Dieses bestimmte Schiff war da gewesen. Dieses bestimmte Schiff hatte vor etwa zwanzig Tagen wieder abgelegt, um seinen Geschäften nachzugehen, ein Umstand, der Hilfy Chanur nur recht war. Hilfy Chanur, Kapitänin der
Chanurs Legat,
war gerade erst im Dock eingetroffen und wurde von der liegengebliebenen Post ihrer Tante belagert, dazu von massenhaft Schmarotzern, Möchtegern-Politikern und solchen, die es beinahe zum Politiker geschafft hätten, Erfindern und Akademikern, die alles an Gefälligkeiten, Beziehungen, verrückten Ideen und Beschwerden mitbrachten, die im Umkreis von vierzig Lichtjahren zu finden gewesen waren.
    Wenn man die Nichte der Präsidentin des Paktgebietes, der gewählten Präsidentin der raumfahrenden Amphiktiomie von Anuurn, der
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aller Kif, der Persönlichkeit der Persönlichkeiten der Mahendo’sat (die Götter allein wußten über die Methan-Atmer Bescheid) war – das brachte, kurz gesagt, etliche Verpflichtungen mit sich.
    Die
Chanurs Legat
hatte die ersten Formalitäten hinter sich gebracht, aber es blieb noch abzuwarten, ob Tante Pyanfars jüngste Geschäfte mit dem Direktor des Treffpunktes zu einer weiteren dieser Verpflichtungen führen würden. Doch das würde bald geklärt sein, denn ganz oben auf dem Stapel mit Botschaften, die in den Dateien der
Legat
gelandet waren, lag die Bitte von
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Exzellenz No’shtoshti-stlen, die »erhabene Nichte der hochberühmten (unübersetzbar) Pyanfar Chanur möge die äußerst gastlichen (?) inneren Verwaltungsbüros mit ihrer Gegenwart beehren« und so weiter und so fort, »ohne von Zollformalitäten aufgehalten zu werden, die diese Dienststelle mit großer Freude für Sie erledigen wird« und so weiter in diesem Stil.
    Hilfy dachte nicht daran, sich darauf zu verlassen, daß diese Formalitäten ignoriert werden würden, bei den Göttern, das tat sie nicht. Sie beauftragte ihre Stellvertreterin, sich darum zu kümmern, nur für den Fall, daß der ehrenwerte oder ausgezeichnete No’Shto-shti-stlen
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Meinung änderte und ihr Schiff des Schmuggeins bezichtigte.
    Deshalb zog Hilfy ihre beste Verwaltungsbürohose aus schwarzem Satin an. Sich ihrer Jugend peinlich bewußt, kämmte sie ihre Mähne, daß sie vor Statik knisterte (und voller wirkte) und ihren Schnurrbart, bis die jugendliche Dürftigkeit einigermaßen kaschiert war. Wenigstens mangelte es Hilfy Chanurs Ohren nicht an Ringen, den Abzeichen ihrer Reisen.
    Ihr rotgoldenes Fell glänzte. Ihre Stimmung war richtig fröhlich. Sie nahm den Lift von ganz oben bis zu dem Hauptkorridor des unteren Decks und steckte den Kopf in den dortigen Ops-Raum.
    »Ich gehe, Cousine. Du hast den Befehl. Wie läuft es?«
    »Bisher glatt. Möchtest du wirklich nicht, daß eine von uns mitkommt?«
    Tiar machte sich Sorgen – sie waren eine kleine Crew in einem fremden Hafen und hatten mit Beamten zu tun, die sie nicht persönlich kannten. Die Mitglieder der Crew wollten gern an Land gehen, was sie nicht konnten, bevor die Formulare ausgefüllt und die Fracht ausgeliefert war.
    »Ich kenne mich hier aus. Ich weiß genau, wohin ich gehe.«
    »Du hast doch den Taschenkom dabei?«
    Hilfy klopfte sich auf die Hosentasche. »Kein Problem. Das ist nur ein Spaziergang das Dock hinunter zum Aufzug. Du läßt diese

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