Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen
Wunder erleben. Asi, deine Mistel kann ich gerade gut gebrauchen!«
Caruga wollte Protest einlegen, kam damit aber zu spät, denn die Treiberin hatte die Yggdrasil-Mistel in blitzschnellem Zugreifen unter ihre Kontrolle gebracht. Sollte Caruga doch zusehen, wie er die FENRISWOLF im Handbetrieb an das andere Schiff ankoppelte. Sie selbst hatte so etwas auch schon geschafft!
Dann sahen sie alle den angreifenden Ringo der FUGGER, der plötzlich einen Bogen schlug und auf den Planeten SYRTA hinabstieß.
»Da wollte er bestimmt nicht hin, nur wird er es müssen«, kommentierte die Hexe und verriet nicht, mit welchem PSI-Trick sie den Antrieb des Ringos so manipuliert hatte, daß er von seinem Piloten nicht mehr zu lenken war. Mit einer großzügigen Geste gab sie Caruga die Mistel zurück. Caruga bedankte sich nicht. »Ob sie noch einen schicken?«
»Sie werden höchstens das Strahlfeuer aus den Bordgeschützen eröffnen, nur liegen wir jetzt so dicht an der GDANSK, daß sie es nicht riskieren können, uns abzuschießen.«
Jeder wußte, was das hieß. Wenn die FENRISWOLF jetzt durch konzentrierten Strahlbeschuß zu einer kleinen Sonne gemacht wurde, riß sie die GDANSK mit in den Untergang, und damit auch David terGorden. Das konnten die Grauen aber nicht riskieren.
»Caruga, Rollo, Narda … Ihr bleibt an Bord. Wir anderen setzen über und spielen ein wenig mit den Grauen!« entschied Asen-Ger.
Caruga hatte die beiden Mannschleusen der Schiffe aneinandergelegt. Ein gefahrloses Umsteigen war nun möglich, ohne die Raumanzüge zu benutzen.
Und Asen-Ger und seine Terranauten setzten über!
*
Als David terGorden wieder erwachte, war bereits alles vorbei. Treiber hatten ihn gefunden und in die Zentrale gebracht, in der sich alle versammelt hatten. David sah direkt in das Gesicht des Terranauten-Anführers.
»Asen-Ger …«, murmelte er. Seine Zunge glitt über die spröde gewordenen Lippen und feuchtete sie an. Er richtete sich halb auf; jemand hatte ihn in einen der Konturensessel gelegt. Er strich sich durch das helle Haar. »Was ist geschehen?«
Doch nicht Asen-Ger antwortete, sondern La Strega. »Der Kampf ist beendet, David«, sagte sie mit ihrer angenehmen Stimme. »Wir haben die Grauen mit ein paar Tricks ausgeschaltet und rausgeworfen. Draußen kurvt ein Ringo und sammelt die traurigen Gestalten ein. Na ja, denken können die nach ihrer Operation ohnehin nicht mehr richtig, und darum war unser Sieg ja eigentlich kein Wunder.«
David lächelte nicht einmal. »Sie greifen nicht wieder an?«
Hadersen Wells schüttelte energisch den Kopf. »Sie wagen es nicht«, sagte er. »Das war jetzt das zweite Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden, daß sie sich eine Niederlage eingehandelt haben. Ich glaube nicht, daß sie auf eine dritte scharf sind.«
»Sie könnten Verstärkung anfordern«, wandte David ein und erhob sich aus dem Sessel. Er sah, daß die rothaarige Treiberin, die La Strega genannt wurde, ihm zulächelte, aber sie lächelte nur mit ihren schwarzen Augen. David nickte ihr reserviert zu. Für ihn war sie eine Frau wie jede andere. Er war nie eine feste Bindung eingegangen. Stardust-Dave und Frauen – das hatte es nie gegeben. Er war ein Einzelgänger, der Typ des einsamen Wolfes und wußte dabei nicht einmal, wie sensibel er war. Einmal, vor langer Zeit, hatte es so ausgesehen, als habe er eine Partnerin gefunden, doch dann war es von einem Tag zum anderen wieder zwischen ihnen aus gewesen, weil er mit seinen empathischen Sinnen festgestellt hatte, einer Heuchlerin aufgesessen zu sein, deren Liebe zu ihm unecht war; so unecht wie der Schmuck, den sie trug. Seitdem mied Stardust-Dave die Frauen geradezu. Instinktiv fürchtete er, das Debakel könne sich wiederholen.
David terGorden war einsam …
»Sie werden sich hüten«, erwiderte Wells. »Erstens widerspricht es ihrem Stolz, den Mythos der Unbesiegbarkeit selbst zu zerstören, indem sie Hilfe anfordern und damit eingestehen müssen, mit einem Problem nicht fertig geworden zu sein, und zweitens – was könnte denn diese Verstärkung bewirken? Drohen, uns abzuschießen? Mehr aber auch nicht. Beim Versuch, das Schiff zu entern, können sie sich höchstens erneut blutige Köpfe holen.«
»Schön«, nickte David. »Überredet.« Er wandte sich Asen-Ger zu. »Dein Eingreifen kam gerade recht, Asen-Ger, aber du kannst mir nicht erzählen, rein zufällig gekommen zu sein …«
Asen-Ger schüttelte den Kopf. »Das stimmt. Ich folgte dem
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