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Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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man wußte, daß er sich im Palast aufgehalten hatte, war spurlos verschwunden.
    Mandorla seufzte. Sie konnte sich schon jetzt lebhaft vorstellen, was Max von Valdec sagen würde.
     
    *
     
    Blitzschnell schlug Flint mit der Faust auf den Sendeknopf und unterbrach damit die zweiseitige Verbindung mit dem Kreuzer der Grauen Garden. Nur zu gut wußte er, daß die Zeit des Redens jetzt vorüber war.
    Er drehte sich um, trat auf Norwy van Dyne zu und versetzte ihm zwei knallharte Ohrfeigen. Der Servis, der gerade erst wieder auf die Füße gekommen war, stürzte erneut zu Boden.
    »Schmieriger Verräter!« zischte Flint. »Nur dir haben wir es zu verdanken, daß uns meine alten Freunde jetzt fertigmachen werden!«
    Resignierend ließ der Händler die Schultern sinken.
    »Bitte«, ächzte er, »ich wollte doch nur das Schlimmste vermeiden. Festnahme ist besser als Tod. Seien Sie doch vernünftig! Wir haben immer noch die Chance …«
    Er wurde unterbrochen. Flint hatte den Empfang des Kommunikators nicht abgeschaltet. Das harte Gesicht des Gardisten war noch immer auf dem Holokissen sichtbar. Und der Mann sprach jetzt wieder, so leidenschaftslos wie es für einen Menschen ohne Gefühle typisch war.
    »Ihr habt genau eine Minute Zeit, Treiber! Wenn ihr innerhalb dieser Frist euren Antrieb nicht ausgeschaltet habt, werden wir euch eliminieren!«
    »Da hören Sie es!« keuchte Norwy van Dyne. Er tastete nach seinem Gürtel und mußte feststellen, daß man ihm diesen abgenommen hatte. Seine Augen irrten umher und saugten sich an Llewellyn 709 fest.
    »Seien Sie nicht töricht, Riemenmann! Schalten Sie aus! Was kann Ihnen schon passieren? Sie werden uns verhaften, mehr nicht. Wichtig ist, daß David am Leben bleibt; dafür haben wir doch schon auf Syrta gemeinsam gekämpft …«
    »Ruhe!« fuhr ihm Flint grob über den Mund.
    Er blickte auf den Kreis der Treiber, die in sich selbst versunken die Augen geschlossen hatten und von allem, was um sie herum vorging, keinerlei Notiz nahmen.
    »Wie weit sind sie, Riemenmann?« fragte Flint. »Passiert endlich was?«
    »Geduld, Geduld«, erwiderte Llewellyn 709, »wir sind keine Zauberer, die spontan weiße Kaninchen aus dem Hut ziehen.«
    »Noch dreißig Sekunden!« kam es drohend aus der Hörmembrane des Kommunikators.
    Asi Caruga, bleich wie der Schnee Grönlands, wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn. Nach Flints Auftritt würde es ihm kaum jemand bei der Garde abnehmen, wenn er sich als ›Schatten‹, als Garde-Spion, zu erkennen gab.
    »Vielleicht hat der Servis recht«, sagte er gepreßt. »Vielleicht sollten wir wirklich …«
    Der glühende Blick, den ihm Llewellyn 709 zwischen seinen goldenen Gesichtsbändern hindurch zuwarf, brachte ihn abrupt zum Schweigen. Und auch Norwy van Dyne wagte es nicht mehr, von Aufgabe zu reden.
    »Fünfzehn Sekunden!« sagte der Gardist auf dem Holokissen mit knarrender Stimme.
    Flint fluchte leise vor sich hin.
    »Los«, forderte er den Riemenmann dann auf. »Energie auf die Ringe! Wenn wir schon dran glauben sollen, dann nicht wie eine hypnotisierte Venus-Ente!«
    Llewellyn 709 näherte seine Hand dem in seinem Magnetfeld schwebenden Ringo-Ball, zögerte jedoch noch, ihn zu berühren.
    »Was ist?« fuhr Flint unterdessen den noch immer am Boden liegenden van Dyne an. »Verfügt dieser Kahn hier über irgendeine Bewaffnung?«
    Der Service schüttelte den Kopf. »Wo denken Sie hin? Mein Razzo ist ein friedliches Handelsschiff!«
    Flint verzog die Lippen. »Schmugglerschiff willst du wohl sagen, was, Freundchen?«
    »Fünf Sekunden!« tönte der Gardist im Kreuzer der Grauen Garden. »Vier, drei …«
    Caruga ließ sich auf die Knie fallen und verbarg das Gesicht in den Händen. Was wie Verzweiflung aussah, tarnte seinen fieberhaften Versuch, mit Grauen Treibern psionisch Kontakt aufzunehmen. Aber an Bord des Ringos schienen sich keine Treiber zu befinden. Da diese Raumschiffe konventionelle Antriebsmaschinen besaßen, waren dort auch keine Logen notwendig.
    »… zwei …«
    »Energie!« brüllte Flint.
    Llewellyn 709 griff nach dem Ringo-Ball in Norwy van Dynes Gürtelkasten.
    »Eins!«
    Der Riemenmann bewegte den Ringo-Ball mehrere Millimeter nach unten und kippte damit den vertikalen Antriebsring des Razzo. Sofort stürzte das Schiff in Richtung Erde weg. Gleichzeitig drehte er den Ringo-Ball jeweils um einen Millimeter abwechselnd nach links und rechts, wieder und immer wieder. Auch der horizontale Antriebsring wurde dadurch

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