Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
Vom Netzwerk:
Metabolismus schnell darauf ein.
    Eine Gefahr für ihn bestand nicht – auch von Seiten der Tierwelt von Syrta, wie er sich überzeugte. Seine PSI-Sinne, seit dem Verlassen des Raumers gewissermaßen auf den normalen Umfang reduziert, zeigten ihm das deutlich.
    Cantos bewegte sich mit federndem Schritt in die Richtung, in der er die Rebellensiedlung wußte. Er machte sich keine Illusionen. Es war ihm nicht möglich, die besondere Rolle jener von der übrigen Zivilisation offensichtlich abgesprengten Gruppe zu begreifen. Gewiß würden die Menschen von Syrta nicht friedlicher sein als die Besatzung der Schiffe, die ihn beim ersten Anflug empfangen hatten.
     
    *
     
    Cantos täuschte sich nicht. Es ist die hervorstechende Eigenschaft der Menschen, allem Fremden mit Mißtrauen zu begegnen – vor allem, wenn es für dieses Mißtrauen scheinbar einen triftigen Grund gibt!
    Der Zustand, in dem sich Karel Krystan vorübergehend befunden hatte, konnte sehr wohl als eine Folge von aggressiven Handelns gewertet werden. Es kam dabei nur auf den Standpunkt des Betrachters an.
    Dazu kam, daß die Rebellen ständig mit einem Angriff der Garde rechneten. Die Einstellung von Verfolgten ist nun einmal negativ gegenüber allem, was von außen kommt und seine Harmlosigkeit noch nicht unter Beweis gestellt hat.
    Die Erinnerung von Karel Krystan setzte wieder ein, als er sich von dem Intermezzo ausreichend erholt hatte. Den gespannt lauschenden Gefährten erklärte er es so: »Es war eine PSI-Kraft. Ich wurde aufmerksam darauf. Als ich mich konzentrierte, kam eine kurze Verbindung zustande.«
    »Verbindung mit wem?« erkundigte sich Aldo Fahn lauernd. Er dachte natürlich sofort an Treiber der Grauen Garde oder an Schergen des Kaiser-Konzerns.
    Mit diesem Standpunkt war er nicht allein.
    »Vollkommen fremdartig!« sagte Karel Krystan. Er suchte nach Worten, um den normal veranlagten Menschen sein Erlebnis verständlich zu machen.
    »Fremdartig?« echote Otakar Smeral. »Hier auf Syrta gibt es keine fremde Rasse.« Er hatte seine Fehldiagnose inzwischen anscheinend überwunden.
    »Im Sinne von nichtmenschlich!« bestätigte Karel Krystan. »Ein Wesen, das die Raumfahrt beherrscht – vielleicht perfekter als wir Menschen. Ich begriff nicht, was in dem Fremden vorging. Auf jeden Fall schien er erschrocken. Dann verlor ich das Bewußtsein.«
    Don Pietro fügte hinzu: »So tiefgreifend, daß du wie ein Toter gewirkt hast.« Er schüttelte sich. »Was seid ihr Treiber nur für Menschen?«
    »Ohne Treiber wärst du nicht hier auf Syrta, gäbe es keine Raumfahrt in diesem Umfang, hätte Überbevölkerung die Erde längst erstickt – und damit höchst wahrscheinlich jegliche Weiterentwicklung der Gattung Mensch.« Bittere Worte, die nicht allein wie eine Rechtfertigung klangen, sondern eher wie eine Anklage.
    Karel Krystan ärgerte sich maßlos über die Bemerkungen und Vorurteile, gegen die er immer wieder angehen mußte. Er sehnte sich nach der Kameradschaft einer Treiberloge, nach echten Gleichgesinnten, die genau wußten, was sie voneinander zu halten hatten.
    Auf der anderen Seite war es notwendig, daß er mit den Rebellen auskam. Sie waren hier seine Verbündeten.
    Möglicherweise war er auch viel zu empfindlich, was die Anspielungen betraf.
    »Weiter!« drängte Aldo Fahn.
    Karel Krystan wollte antworten, doch plötzlich hob er lauschend den Kopf.
    »Da ist es wieder!« Seine Stimme zitterte. Die Männer sahen sich betroffen an.
    »Der Fremde?« fragte Aldo Fahn ahnungsvoll.
    Karel Krystan war unnatürlich blaß.
    »Ja«. Er befindet sich in der Nähe – und auf dem Weg hierher!
    »Wie bitte?« Don Pietro wollte es nicht glauben. Er dachte daran, daß er mit eigenen Augen den Himmel abgesucht hatte – ohne etwas zu sehen.
    Er sah sich im Kreis der Getreuen um. Unschlüssigkeit in den Gesichtern aller. Sie bauten auf Karel Krystan. Er war der PSI-Fachmann in ihrer Mitte. Er mußte auch einen Ausweg aus der Situation finden.
    Niemand war über das Auftauchen eines nichtmenschlichen Wesens besonders schockiert. Der Mensch hatte schon einige andere Rassen kennengelernt, aber keine von ihnen beherrschte die Raumfahrt. Aber man hatte Ruinen und Hinweise von fremden Raumfahrern gefunden. Daß man irgendwann auch einem Fremden leibhaftig gegenüberstehen würde, war zu erwarten.
    »Hast du Kontakt?« wollte Pietro wissen.
    Karel schüttelte den Kopf.
    »Nur vage. Jetzt ist es wieder weg. Ich spüre sein Nahen und das nur, weil er sich auf

Weitere Kostenlose Bücher