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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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mehr gab.
    Ein Geräusch unterbrach seine quälenden Gedanken.
    Er drehte sich um und erblickte Teschnapur, einen beleibten, älteren Flüchtling aus den Lunakerkern, der selbst in den Jahren seiner Haft nichts von seiner Fettleibigkeit verloren hatte.
    Basanaike Teschnapur atmete schwer und ließ sich prustend neben Llewellyn ins Gras fallen.
    Der Treiber schwieg. Er hätte jetzt die Einsamkeit vorgezogen. Seine engeren Freunde wußten, daß er in diesen Momenten nicht gestört werden wollte. Auch Teschnapur mußte einen triftigen Grund besitzen, ihn aufzusuchen.
    »Was halten Sie von Clouds Entwicklungsprogramm?« fragte Teschnapur schließlich. Seine Stimme war tief und strahlte Wärme aus. Er deutete hinaus in die Ebene, in der sich wie ein stählerner Finger ein Turm in die Höhe reckte; zwei einsame Scheinwerfer rissen ihn aus der Nacht und gaben den Männern und Frauen, die dort arbeiteten, ausreichend Licht.
    Der Turm war inzwischen hundert Meter hoch, und bis zu seiner Vollendung würde er noch um weitere fünfzig Meter wachsen. Sein Bau, so wußte Llewellyn, erschöpfte die Reserven der MIDAS und band einen Großteil ihrer Kräfte, aber er wußte, daß es notwendig war.
    Der Turm war ein Symbol für die Freundschaft zwischen Ashras und Menschen. Und er würde nicht vergessen werden, im Gegenteil. Er war als Wallfahrtsort bestimmt, Ziel aller Ashras, die lernen wollten.
    Als der Riemenmann nicht antwortete, ächzte Teschnapur und drehte sich auf den Rücken. »Ich habe mit Deschmarn-Drag gesprochen«, verkündete der Lunaflüchtling. »Dieser Ashra ist ein Teufelskerl. Leande hat ihn unterrichtet, wie der Computer zu bedienen ist, und jetzt arbeitet er an dem Apparat, als hätte er nie etwas anderes getan. Es sieht verrückt aus, sage ich Ihnen, diese ellenlange Fledermaus, wie sie an den Computerkontrollen hantiert … Verrückt und nicht … richtig.«
    Llewellyn seufzte. Offenbar, dachte er unzufrieden, hatte sich Teschnapur auf einen längeren Aufenthalt eingerichtet. »Sie sind gegen das Entwicklungsprogramm, nicht wahr?« fragte er offen.
    Teschnapur runzelte die Stirn. »Nein, nicht dagegen, aber ich habe Zweifel. Diese Ashras haben bisher keine technische Zivilisation entwickelt, obwohl sie verdammt intelligent sind, intelligenter sogar als wir, Treiber. Und ich sage mir, nicht ohne Grund haben sie auf diesen Firlefanz verzichtet. Aber was geschieht, wenn wir ihnen nun ihre alte Kultur zerschmettern und durch unser wissenschaftliches Potential ersetzen? Ich befürchte, die Ashras werden eine soziale und kulturelle Revolution erleben, an deren Ende nicht Fortschritt, sondern Stagnation und Untergang stehen werden.«
    »Sie wissen, daß das Entwicklungsprogramm den Ashras das neue Wissen nicht aufdrängen wird«, erwiderte Llewellyn milde. »Außerdem gibt der Computer, der in diesen Turm eingebaut wird, die Informationen nur in wohldosierten Portionen ab. Leande hat mit dem Bordrechner der MIDAS eine Reihe Szenarios entwickelt und keine Prognose läßt auf längerfristige Schäden schließen. Außerdem, die Ashras sind, wie Sie sagten, ein hochintelligentes, moralisch und ethisch gut entwickeltes Volk. Sie werden schon dafür sorgen, daß die nötigen Veränderungen in einem gesunden Tempo vorgenommen werden.«
    Der dicke Mann musterte ihn mit verkniffenen Augen. »Und Sie meinen wirklich, diese Veränderungen sind notwendig?«
    »Haben Sie die Zopten vergessen?« erkundigte sich Llewellyn. »Die Invasion? Zum Glück sind wir rechtzeitig eingetroffen, um die Zopten gemeinsam mit den Ashras zurückzuschlagen. Aber wir werden nicht ewig hierbleiben. Und dann? Im Augenblick sind die Ashras den Zopten unterlegen. Und Sie wissen, was diese Invasoren aus dem Norden geplant haben.«
    »Gewiß«, nickte der Flüchtling. »Sie wollten die Ashras einfach ausrotten.«
    Für eine Weile schwiegen die beiden Männer. Lauer Wind kam auf.
    »Wann brechen Sie auf?«
    Llewellyn hob den Kopf. »Morgen. Am frühen Vormittag. Cloud, Morgenstern, Sirdina Giccomo und ich. Gegen Mittag werden wir den Nordkontinent erreichen.«
    »Und wenn Sie zurückkehren? Was dann?« Teschnapur schien mit Spannung Llewellyns Antwort zu erwarten.
    »Lavski sagte, die MIDAS ist so gut wie wiederhergestellt. Nach unserer Rückkehr dürften die letzten Schäden beseitigt sein. Dann starten wir.« Der Treiber fühlte, wie sich Teschnapur versteifte. Darauf lief es also wieder hinaus. Er hätte es sich denken können. Es war nicht das erstemal,

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