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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Offenbarung, daß der Ballon an Heißluft verlor, eher mit Gelassenheit auf. Bis auf Thorna entstammten alle Passagiere der Gondel einem hochtechnisierten Zeitalter; keiner von ihnen hatte ernsthaft angenommen, daß dieses von einem mittelalterlich gebildeten Menschen konstruierte Gefährt sie bis ans Ende der Welt tragen würde.
    Eine Stunde später – man hatte die auf dem roten Strom dahingleitenden Segler weit hinter sich gelassen – war abzusehen, daß der Flug endgültig zu Ende ging. Der Ballon war zwei Tage zuvor noch rund und prall gewesen, aber jetzt glich er immer mehr einem langgezogenen, schlaffen Beutel. Ihre Höhe betrug jetzt noch fünfundsiebzig Meter, und es war abzusehen, daß es gefährlich werden würde, sobald sich das vor ihnen ausbreitende, den Strom umsäumende Hügelland erhöhen würde.
    »Alles fertigmachen zum Aussteigen«, ordnete David an, als er merkte, daß das Land jetzt höher anstieg. »Nehmt alles mit, was sich irgendwie verwerten läßt. Wir haben keine Ahnung, in welcher Gegend wir hier sind.«
    Justin O’Broin, der Konstrukteur des Ballons, hatte glücklicherweise an alles gedacht: es waren sechs Rucksäcke an Bord, und jeder einzelne davon enthielt genug Proviant und Wasser, um einen Menschen zehn Tage am Leben zu erhalten. Wenn sie die Rationen streckten und Justins eigene unter sich aufteilten, konnten sie eventuell sogar drei Wochen damit auskommen. Ihre Bewaffnung war allerdings schlecht: Lediglich Farrell, David und Zandra besaßen Schwerter, aber zum Glück gehörte zur Ausrüstung der Gondel ein kleines Beil, das Rianna an sich nahm.
    Ein Tulpenwald leuchtete vor ihnen auf. David schrie »Achtung, festhalten!«, dann wurde die Gondel auch schon gegen die riesigen, weichstengeligen Gebilde geschleudert und verfing sich. Der Ballon kippte ganz langsam zur Seite und senkte sich dem Boden entgegen. David verlor den Halt, fiel über die Reling und tastete mit den Armen um sich. Irgendwo auf der anderen Seite der Gondel hörte er Thorna und Zandra schreien. Farrell stieß einen Fluch aus. Er hatte sich in den Ballonseilen verheddert. Weiche, fleischige Blätter streiften Davids Wange. Er kam sich vor wie auf einer gepolsterten Rutschbahn, rollte um seine eigene Achse und spürte plötzlich, wie unter ihm etwas nachgab.
    Die Blüte öffnete sich!
    Er fiel weich und sanft. Der Untergrund – das Innere der gigantischen Tulpenblüte fing ihn sanft auf, ohne ihm irgendwelche Schmerzen zuzufügen. Das Außenlicht drang gedämpft zu ihm herein. So dick die Blütenwandung auch sein mochte, sie war so fein gefasert, daß sie das Sonnenlicht in ihren Kelch eindringen ließ.
    Er durfte nicht in Panik geraten. Während draußen jemand seinen Namen rief und ein lautes Krachen andeutete, daß die Gondel sich von den sie haltenden Tulpenbäumen gelöst hatte und zu Boden gefallen war, versuchte David, sich aus dem Blütenkelch zu befreien. Er kniete auf einem weichen, beinahe samtenen Teppich, tastete die Wände ab und versuchte, etwas zu erkennen. Er fühlte sich wie in einem mit weichen Stoffen ausgeschlagenen Riesenbett. Das Innere der Tulpenblüte bot genug Platz für drei.
    »David!« rief Thorna mit sich überschlagender Stimme. »Wo bist du?«
    Als David »ich bin in einer Tulpe!« rief, klang seine Stimme dumpf und hohl. Er hatte sich kaum erhoben, als mächtige Schwertschläge von außen gegen die Blütenwand ihm anzeigten, daß Farrell und Rianna dabei waren, ihn aus seinem samtenen Gefängnis zu befreien. Die Riesentulpe zuckte wie ein lebendes Wesen. Ganz plötzlich öffnete sie sich, neigte den Kopf und spuckte ihn regelrecht aus.
    Der Sturz war nicht der Rede wert. David landete zwar ziemlich unsanft auf dem grasbewachsenen Boden, verletzte sich aber nicht. Sofort reckte die Tulpe sich wieder empor. Eine rote Flüssigkeit tropfte von der Stelle, die Farrells rasiermesserscharfe Klinge getroffen hatte.
    »Ich dachte, ich dachte …« sagte Farrell entsetzt. Er starrte David an und dann das Gewächs und schüttelte sich. »Ich komme mir beinahe vor, als hätte ich ein intelligentes Wesen verletzt …«
    »Vielleicht hast du das auch«, sagte David und stand auf. Er war noch immer ein bißchen benommen. Thorna hängte sich an seinen Arm und preßte ihre Wange gegen seine Schulter. Davids Augen trafen Zandras Blick. Diese Geste schien ihr nicht zu gefallen.
    »Ist jemand verletzt?«
    »Rianna hat ein paar Hautabschürfungen«, sagte Farrell und deutete auf die auf einem Stapel

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