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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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noch die unverkäuflichen Wasserträgerinnen überlassen. Er hatte im Vorschiff eine große Kabine gemietet, die er während des ersten Tages nicht verließ. Seine restlichen Söhne – der mit Sanford angesprochene schien der Stellvertreter des Alten zu sein – erschienen in bestimmten Abständen an Deck und führten ihren schwachsinnigen Bruder aus, der in kindlicher Freude die veränderte Umgebung genoß und die Deckaufbauten und die Takelage musterte, als sehe er so etwas zum erstenmal.
    David terGorden und seine Leute wurden zunächst an der Heckreling festgebunden. Mittags reichte man ihnen eine steinerne Schüssel mit Fischsuppe, in der einige Fleischfetzen schwammen.
    »Ich glaube nicht, daß wir Asen-Ger und die anderen jemals wiederfinden«, sagte Zandra, nachdem sie sich die Bäuche vollgeschlagen hatten. »Ich hasse diesen Planeten! Seine Bewohner sind grausame Barbaren, bei denen lediglich die Stärke regiert!«
    »Es sind Menschen wie du und ich«, sagte David terGorden gelassen und ließ seinen Blick über die Seeleute schweifen, die mit unbewegten Gesichtern dabei waren, nun die Segel zu reffen. »Und falls du es schon wieder vergessen haben solltest: Dort, wo wir herkommen, regiert die Gewalt ebenso. Der Grad der Zivilisation, in dem ein Volk lebt, hat meiner Erfahrung nach nichts damit zu tun, ob es sich menschlich verhält oder nicht. Es sind nicht die Maschinen, die ein Volk reifer machen, sondern die geistige Einstellung. Der Feudalismus, der auf Rorqual herrscht, ist wie jedes andere gesellschaftliche System, in dem es Herrscher und Beherrschte gibt, ein System legalisierter Ausplündere!. Solange die Menschen das als Gottgegeben hinnehmen und sich nicht dagegen auflehnen, wird sich an ihrer Situation auch nichts ändern.«
    »Wie nett«, höhnte Zandra. »Und welche Schlüsse ziehst du daraus?«
    Farrell lachte. »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott!«
    Das unbekannte Mädchen, das die ganze Zeit über wortlos neben Thorna gesessen hatte, sah auf. »Der Gedanke, den Sie da geäußert haben«, sagte sie, »deckt sich mit den Ansichten meines Vaters.«
    David sah überrascht auf.
    »Darf ich Sie nach Ihrem Namen fragen?«
    »Ich heiße Layla Chalid.«
    »Und wie kamen Sie in diese illustre Gesellschaft?« fragte Farrell.
    »Markham und seine Leute überfielen unser Lager. Ich war mit einer Karawane unterwegs, die nach Aliruth und weiter nach Norden unterwegs war. Es gelang meinem Vater, den Angriff zurückzuschlagen, aber viele Männer mußten dabei ihr Leben lassen. Ich fiel Markham in die Hände. Offenbar wußte er nicht, wer ich bin, denn sonst hätte er versucht, ein Lösegeld für mich herauszuschlagen. Das wollte ich meinem Vater und seinen Leuten nicht antun. Wir sind keine reichen Leute. Sämtliche Waren, die wir bei uns hatten, wurden von unserer Gemeinschaft produziert. Sie sollten in Aliruth und Yanda gegen Metall eingetauscht werden, damit wir uns eine Lizenz zur Rochenjagd dagegen eintauschen können. Meine Leute leben in unmittelbarer Nähe der besten Rochenjagdgründe, aber die O’Broins und Vascinis gewähren ihren Schutz nur demjenigen, der auch in klingender Münze dafür bezahlen kann.«
    »Die O’Broins kennen wir bereits«, sagte David interessiert. »Unsere Begegnung mit ihnen war allerdings nicht gerade dazu angetan, freundschaftliche Gefühle ihnen gegenüber zu wecken.«
    »Es sind Schurken«, nickte Layla, »das wissen wir. Die Vascinis sind allerdings auch nicht besser. Aber diese beiden Familien beherrschen nicht nur einen Großteil des Scharlachmeers, sondern auch die Rochengebiete. Man muß sich unter den Schutz von einer der beiden stellen, wenn man von der anderen nicht vertrieben werden will.«
    Gegen Abend, als Sanford Markham mit seinem Bruder Mark an der Reling entlangschlenderte, fiel David sein Erlebnis auf der Lichtung wieder ein. Im Flüsterton begann er den anderen zu erzählen, was er dabei beobachtet hatte. Layla Chalid wurde trotz der zunehmenden Dunkelheit sichtlich blasser, als David das seltsame Licht erwähnte und beschrieb was mit dem Schwachsinnigen vor sich gegangen war.
    »Von einer Sekunde zur anderen«, endete David seinen Bericht, »war der Mann völlig normal! Der Tonfall, in dem er mich aufforderte, seine Fesseln zu lösen, war herrisch, beinahe aggressiv. Und dann sagte er etwas Seltsames, das wie ›es hat endlich geklappt‹ klang. Ich versuchte, ihm in die Augen zu sehen, weil sie in mir den Eindruck hervorriefen, er sei von

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