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Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung

Titel: Die Terranauten 020 - Komet der Vernichtung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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schimpfte Cantos und wurde sich nicht bewußt, wie menschlich er selber dabei dachte.
    Sein Schiff war keineswegs vernichtet. Doch alles Schimpfen nutzte nichts. Soster konnte es nicht hören, und den Weltraum II ließen solche Zornausbrüche kalt.
    Cantos mobilisierte alles, was seinem Schiff zur Verfügung stand.
    Der Raumer war etwas Besonderes, etwas, was sich ein Mensch gar nicht vorstellen konnte. Ein toter Gegenstand und doch mit einer Art Leben ausgerüstet. Cantos lebte praktisch in Symbiose damit. Wenn er sich an Bord befand, war er selber das Schiff und das Schiff war er. Und Cantos als Genessaner war mit Weltraum II in seltsamer Weise verbunden – wie alles Leben auf Genessos. Er hatte es seinen Freunden zu erklären versucht, doch diese waren Menschen – unfähig, es zu begreifen. Sie hätten es einmal am eigenen Leib erfahren müssen.
    Obwohl sie nicht nur Menschen, sondern vor allem Treiber waren, und als solche ebenfalls ihre Erfahrungen mit Weltraum II hatten!
    Die Treiber um ihn herum sahen nicht, daß Cantos plötzlich aus ihrer Mitte verschwand. Wo er eben noch gesessen hatte, flimmerte die Luft. Eisiger Nebel bildete sich. Reif schlug sich nieder.
    Und Cantos war an Bord seines Schiffes!
    Noch immer lag sein Schiff neben der Valdecschen Yacht. Es wurde von den Energien attackiert, doch nicht so wie das umgebende All.
    Es war im gewissen Sinne zu vergleichen mit dem, was Queen Quendolain und ihre Leute erfuhren. Mit dem Unterschied, daß Cantos Bescheid wußte, die Zusammenhänge erkannte und fieberhaft nach einer Möglichkeit suchte, das Verhängnis aufzuhalten.
    Bis diese grausige Brücke aus Energie zu Oxyd entstand.
    Das war seine Chance!
    Es gab sonst kein einziges normal denkendes Wesen mehr im Sonnensystem. Der Wahnsinn hatte reiche Ernte gehalten. Die Treiber hielten die Beanspruchungen ihrer Psyche nicht mehr durch und flüchteten in tiefe Bewußtlosigkeit.
    Deshalb bemerkte niemand etwas von Cantos Aktivitäten.
    Auch Valdec und seine Leute jenseits der Plutobahn, Millionen von Kilometer von hier entfernt, bekamen es nicht mit. Sie waren zwar noch bei wachem Bewußtsein, wurden nur von den Randausläufern betroffen, aber sie wußten gar nicht, was im Sonnensystem geschah. Valdec murmelte nur vor sich hin: »Wir haben uns alle geirrt. Die Katastrophe ist schneller gekommen. Ein Glück, daß ich rechtzeitig aufgebrochen bin.«
    Sofort suchte er eine Verbindung zur Kommandozentrale. Er wollte, daß der Verband die weitere Flucht antrat, ehe sie auch hier draußen betroffen wurden.
    Er erntete einen negativen Bescheid. Ein Start sei zu diesem Zeitpunkt nicht mehr möglich. Kein Instrument und kein Computer arbeitete noch einwandfrei. Man wäre in den sicheren Tod geflogen.
    »Der steht uns sowieso bevor, denn die Katastrophe eskaliert!«
    Valdec hatte auf einmal Angst – Todesangst!
     
    *
     
    Cantos steuerte sein Schiff direkt in die. Energiebrücke hinein.
    Das konnte er sich erlauben. Zwar griffen ihn die Energien jetzt ebenfalls an, doch erkannten sie in ihm einen Verbündeten.
    Wenn Cantos mit seinem Schiff einen interstellaren Flug unternahm, tauchte er in Weltraum II ein und wurde ein Bestandteil davon – wenigstens vorübergehend. Er wurde ein Wesen von Weltraum II, obwohl er danach nicht mehr zu sagen vermochte, was er erlebt hatte. Denn das Leben in Weltraum II war zu unvorstellbar. Man konnte es höchstens in abstrakte Begriffe kleiden und würde damit der Wahrheit kaum gerecht werden können.
    Jetzt war es ähnlich wie bei einem normalen Übergang zu Weltraum II. Nur war dieser Übergang nicht möglich, denn die Ordnung war gestört. Mehr und mehr verwandelte sich das Sonnensystem von diesem Punkt aus zu einer Art Zwischendimension. Nur kurz würde sie bestehen bleiben, denn jegliche Energie des Universums und auch von Weltraum II strebte nach Ausgleich. Das war ungeschriebenes Naturgesetz, das immer und überall seine Gültigkeit behielt.
    Dabei würde allerdings nicht mehr viel vom Sonnensystem übrigbleiben!
    Es erschien unmöglich, daß ein winziges Wesen, das Cantos in Anbetracht der gigantischen Vorgänge war, es schaffen konnte, alles wieder ins Lot zu bringen, ehe es zu spät war. Doch die tosenden Kräfte waren so labil, daß es gewissermaßen nur eines Nadelstiches bedurfte, um ihnen die Wirkung zu nehmen.
    Diesen Nadelstich brachte Cantos jetzt an!
    Gemeinsam mit seinem Schiff tauchte er im Normaluniversum auf – ausgerechnet an einem Punkt, wo die

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