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Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet

Titel: Die Terranauten 022 - Der Katastrophen-Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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düsterem Rot zu glühen. Schwarze, gestochen scharfe Buchstaben wanderten über die glatte Fläche. WACHSENDE ENERGETISCHE AKTIVITÄT.
    David terGorden zuckte zusammen. Die Besatzung des Kurierbootes reagierte schneller als erwartet. Vermutlich wurde dort drüben in diesem Moment eine Laserkanone hochgefahren.
    Er suchte Asen-Gers Blick. Das bronzene Gesicht des Führers der Terranauten war verkniffen. Die Kraft, die es ihn gekostet hatte, den Kontratransitpunkt so genau zu treffen, hatte Schweiß auf seine Stirn gezaubert.
    Der Logenmeister nickte stumm. David schloß die Augen, versank in die Psi-Trance und spürte die Gedanken seiner Gefährten, verschmolz mit ihnen. Parapsychische Energie sammelte sich im Zentrum der Loge, verstärkte den Mistelglanz und schuf eine eigenartige Atmosphäre in der kleinen Zentrale. Die Queen Mandorla saß verkrampft vor dem Schaltpult und beobachtete starr die Ortungskontrollen.
    Das Psi-Reservoir entlud sich.
    Wie eine unsichtbare Sturmflut traf es auf das Kurierschiff und hüllte es ein. Die mentalen Impulse töteten und zerstörten nicht, aber sie raubten dem Kurier an Bord des Metalltropfens unverzüglich das Bewußtsein und versetzten ihn in körperliche Stasis.
    ENERGETISCHE AKTIVITÄT SINKT, meldete der Computer.
    Die Queen entspannte sich. Sie hatten es geschafft.
    Zum erstenmal seit der Zerstörung von Zoe waren die Terranauten zur Offensive übergegangen. Von ihrer Basis, dem Planeten Rorqual, der im Weltraum 11 eine pulsierende Sonne umkreiste, waren sie in den Einflußbereich des Konzils eingedrungen. Ein Kurierschiff war in ihrer Hand, und mit diesem Schiff eine unschätzbar wertvolle Menge Informationen über die Lage im Sternenreich.
    Die Zeit des unfreiwilligen Exils war vorbei.
    Mit einem leisen Lächeln wies die Queen Mandorla den Computer an, bei dem Kurierboot anzulegen. Sie war neugierig, was sie dort erwartete.
     
    *
     
    Stille erfüllte das Kurierboot. OMEGA-32 prangte in kleinen, blitzenden Lettern auf der Stahlhülle des riesigen Tropfens, direkt neben den feinen Fugen des Hauptschottes. Der Dekoder hatte – sogar mit Unterstützung des Bordrechners – rund sieben Minuten benötigt, um die Verriegelung zu lösen und das Schott zu öffnen. Jetzt übte das Elektronengehirn der JOHN REED das Kommando in der OMEGA-32 aus und durchforschte die Datenspeicher des Kurierbootes.
    Weisungsgemäß erfüllte Licht den engen, tunnelförmigen Korridor, der zur Zentrale führte. Die hellen Kleckse der Fluoreszenzplatten wiesen ihnen den Weg.
    David terGorden betrachtete den Communer an seinem Handgelenk. Ein daumennagelgroßer Monitor zierte den silbrigen Armreifen. Zahlen blitzten auf, erloschen wieder. Sie waren winzig und selbst für die scharfen Augen des Terranauten kaum erkennbar.
    »Fünf«, murmelte er verwirrt. »Warum sind es fünf?«
    Asen-Ger wandte den Kopf. »Fünf was?« fragte er wortkarg.
    »An Bord der OMEGA-32 befinden sich fünf Besatzungsmitglieder. Der Kurier ist nicht allein. Soeben wurde es vom Bordrechner durchgegeben …«
    Unwillkürlich sah terGorden die Queen Mandorla an. Die Graue zuckte die Achseln. »Bereits vor dem Umsturz wurden die Kurierschiffe für Gefangenentransporte benutzt. Hin und wieder griff auch ein Generalmanag auf sie zurück.«
    »Gefangene«, nickte Asen-Ger grimmig. »Vermutlich Treiber.«
    »Vermutlich.« Davids Stimme klang resigniert. Auf Umwegen hatten sie davon erfahren, daß alle vom Konzil deportierten Treiber einer Gehirnoperation unterzogen worden waren. Einer Operation, die ihre Psi-Kräfte blockierte oder gar abtötete. Begriffen die Herren des Konzils eigentlich, was sie einem Treiber damit antaten? Was es für ihn bedeutete, sternwärts zu ziehen und auf den Vibrationen des Weltraum II zu gleiten? Nach der Operation besaß er noch Augen und Ohren, aber er war blind und taub, gefangen in dem autistischen Universum jener, die sich die Normalen nannten.
    Automatisch folgte er Asen-Ger und der Queen durch den langen Korridor, bis sie den Lift erreichten. Die Kabine war kahl und weiß wie in allen anderen Schiffen. Ein leichter Ruck, der sich kurz darauf wiederholte.
    Lautlos glitt die Tür zur Seite.
    Vor ihnen lag die Zentrale. Sie glitzerte in dem nervösen Licht der Dioden, der zahllosen Bildschirme und Meßinstrumente, die den kleinen Raum füllten. In der Mitte stand ein schwerer Andrucksessel.
    Schweigend trat Asen-Ger auf ihn zu, tastete über die Servohydraulik. Sanft drehte sich der Sessel. Eine Frau

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