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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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schüttelte verwirrt den massigen Schädel. »Sie wissen wirklich nicht, was ein Llarra ist?« fragte er ungläubig.
    »Nein«, bekräftigte David und spürte, wie die Feindseligkeit der Zerlumpten Verwunderung wich.
    »Sie wissen nicht, was sich vor dreißig Jahren abgespielt hat?«
    Der Erbe der Macht blickte verstohlen zu Helena hinüber, die schwach die Achseln zuckte. »Vielleicht könnten Sie uns aufklären?« fragte er Tellar dann.
    »Sie wollen mich zum Narren halten!« beschuldigte sie der Bärtige aggressiv. »Dies ist ein neuer verdammter Trick. Jeder Mensch, der noch auf der Erde lebt, kennt die Llarra. Vor dreißig Jahren regneten sie aus dem Weltraum II. Sie leiteten den Agonie-Prozeß ein, unter dem das Reich zerbröckelte, und Sie behaupten, sie wüßten nicht, was ein Llarra ist. Sie lügen!«
    »Sie sind verrückt«, sagte die Manag gelassen.
    Der Bärtige lachte heiser. »Gleich wollen Sie mir auch noch weismachen, Sie hätten noch nie etwas von der Zitadelle gehört, eh? Und die Entroper kennen Sie natürlich auch nicht!«
    Helena lächelte. »So ist es.«
    Das Gelächter des Bärtigen wuchs. »Und woher«, fragte er dann mit beißendem Spott, »woher kommen Sie, wenn Sie all das nicht wissen? All diese Dinge, die längst schon Geschichte geworden sind und die jeder überlebende Mensch im Sternenreich kennt?«
    Helena lächelte noch immer. »Von der Erde, Tellar«, sagte sie sanft. »Einer anderen Erde.«
     
    *
     
    Diese Menschen sind verzweifelt …
    Die Graue folgte leichtfüßig den beiden zerlumpten Männern mit den mörderischen, fremdartigen Trompetenwaffen, die Tellar ihr als Aufpasser zugeteilt hatte. Das grüne Licht im Kristallähnlichen Leib des Llarra – was immer das auch sein mochte – schien um eine Spur heller geworden zu sein und vielleicht war es kein Zufall, daß Tellar sie zu immer größerer Eile, antrieb.
    Irgendwo hinter ihr stolperte Hinnersen Bolter durch das funkelnde Labyrinth der Höhlen und Gänge, ebenso wie sie in der Obhut von zwei dieser zerlumpten Fremden.
    Tellar ist eine Führerpersönlichkeit, dachte Helena Koraischowa und unterdrückte einen Schrei, als sie ihre Hand an einem scharfkantigen Kristallbrocken aufschnitt. Seltsamerweise blutete die Wunde kaum und auch der Schmerz war nur ein leises, hintergründiges Brennen.
    Der Bärtige hatte auf ihre Eröffnung mit bewundernswertem Gleichmut reagiert, aber er schien geneigt, ihr zu glauben.
    Vielleicht hatte nicht allein die Furcht vor einer Vitalisierung des Llarra ihn veranlaßt, so schnell den Befehl zum Aufbruch zu geben. Alles deutete darauf hin, daß Tellar trotz seiner exponierten Stellung keine endgültigen Entscheidungen treffen konnte. Ein anderer mußte über ihm stehen.
    Und von diesem anderen würden sie vielleicht Aufklärung erhalten.
    Mittlerweile wirkte die warme Luft stickig, löste fiebrige Hitze in Helena aus und rötete ihre Wangen.
    Diese Erde ist anders, unterscheidet sich in vielen Dingen von jener Welt, die wir kennen und die die richtige Welt ist.
    Der Gedanke ließ sie kurz zögern, und die Graue erhielt einen unfreundlichen Stoß, der sie weiterstolpern ließ, den Männern und Frauen hinterher, die mit traumwandlerischer Sicherheit die Spalten und Unebenheiten im grün funkelnden Boden überwanden.
    Andererseits – gab es überhaupt so etwas wie eine richtige Welt? Die Worte des gesichtslosen Fremden kamen ihr in den Sinn. Wenn sie hier starben, dann spielte es keine Rolle. Dann war dies die einzig gültige Realität und die andere Erde nur noch ein fahler Traum.
    Aber wir werden nicht sterben.
    Sie huschte durch die Kristalleingeweide des Llarra und dachte wieder an Tellars rätselhafte Bemerkungen. Allem Anschein nach gab es auch in dieser Realitätsebene einen Lordoberst, ein Sternenreich, aber was waren die Entroper? Und worauf bezog sich die Andeutung, daß das Reich in Agonie dahindämmerte? Und diese rätselhaften Waffen. Die Nomans hatten während ihres Angriffes auf das Heilige Tal mit bisher unbekannten Waffen gekämpft. Aber diese Waffen hatte die Garde später sichergestellt und sie hatten anders ausgesehen.
    Wenn die Garde in ihren Besitz gelänge …
    Helena Koraischowa alias Chan de Nouille rief sich zur Ordnung. Sinnlose Spekulationen – vor allem jetzt, wo sie noch am Anfang standen und nicht einmal eine Ahnung hatten, wie sie in ihre Wirklichkeitsebene zurückkehren konnten.
    Der Mann ohne Gesicht …
    Seine Worte waren nebelhaft gewesen, aber gewisse

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