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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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hatte ihn fallen gelassen und rieb ihre rechte Hand.
    »Blockiert«, meldete die Stimme Roselyns.
    »Das würde aber auch Zeit.« Der barsche Ton des Unbekannten milderte sich, aber nur kurz. »Gesindel!« brüllte er ihnen zu. »Ergebt euch und kommt heraus. Ihr habt keine Chance. Und wenn ihr noch weiter irgendwelche Dummheiten macht, blasen wir euch so voll mit Pyroanid, daß ihr wie Sternschnuppen verglüht.«
    David und Helena sahen sich an. Beide wußten, sie hatten keine Chance gegen diese Übermacht. Vor allem jetzt, wo die Fremden auf unerklärliche Weise ihre Laser manipuliert hatten.
    Der Erbe der Macht ergriff die Initiative.
    Er richtete sich auf, hob die Arme über den Kopf und zeigte den Zerlumpten seine leeren Handflächen. Den Laser hatte er bereits fallen gelassen. Resigniert folgte Helena Koraischowa seinem Beispiel.
    Mißtrauisch tauchten die Zerlumpten hinter ihren Deckungen auf. Die Trompetenwaffen waren noch immer feuerbereit, aber die Atmosphäre schien merklich entspannt.
    »Gut so«, lobte der Unsichtbare mit der barschen Stimme. Dann wurde seine Gestalt sichtbar. Er war stämmig, ohne gedrungen zu wirken, mit einem mächtigen weißen Haarschopf und einem gleichfalls schlohweißen Vollbart. Farblose Augen musterten sie forschend.
    Der Bärtige sprang über die Kristallhindernisse und näherte sich ihnen mit wieselflinker Geschwindigkeit. Als er dicht vor ihnen stand, hatte sich sein Atem nicht merklich beschleunigt. Finster starrte er sie an. »Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht?« fauchte er sie an. Zorn beherrschte ihn. Zorn, der sich mit Furcht vermischte. Er blickte zurück zu jener hauchdünnen Kristallwand, hinter der sich die Frau namens Roselyn verborgen hatte, die jetzt dicht neben dem Bärtigen auftauchte. Die Kristallwand glühte noch immer dunkelgrün. »Sehen Sie, was Sie angerichtet haben? Wollen Sie das Llarra vitalisieren? Bei Myriam, ich wußte ja, daß der Lordoberst rettungslos verrückt ist, aber etwas derart Wahnwitziges hätte ich ihm nicht zugetraut!«
    Bei Myriam … echote es in David. Nur Treiber benutzten diesen Ausdruck.
    »Sie sind ein Treiber«, entfuhr es David.
    Der Bärtige wirkte verblüfft. Er maß den falschen Bolter mit einem abschätzenden Blick und schüttelte dann den Kopf. »Nein«, erklärte er knapp. »Im übrigen stelle ich die Fragen, verstanden?«
    Er wandte sich Roselyn zu. »Wie sind die Messungen?«
    »Die Aufladung liegt noch innerhalb der Toleranzgrenze«, eröffnete die merkwürdige Frau. Ihr Jungmädchengesicht war ausdruckslos. »Aber wir sollten das Llarra trotzdem so schnell wie möglich verlassen. Du weißt, Tellar, daß es unter diesen Umständen immer noch zu einer Initialzündung kommen kann.«
    Verständnislos hatte der Treiber den Worten gelauscht, die von einem überraschten Aufschrei unterbrochen wurden. Einer von Tellars Leuten, ein noch junger Mann mit einem steifen, bandagierten Arm, hatte Davids Laser gefunden und starrte ihn mit unverhohlener Überraschung an. »Da soll mich doch das Schwarze Loch fressen!« entfuhr es ihm. »Sieh dir das an, Tellar! Hast du so etwas schon einmal gesehen?«
    Der Bärtige folgte der Aufforderung und mit jeder Sekunde wurde sein Blick nachdenklicher. Dann baute er sich vor David auf. Der Treiber hatte den ungewissen Eindruck, als ob der Fremde die Nähe von Helena mied.
    Die Manag stand aufrecht und furchtlos da und ihrem Gesicht war nicht anzumerken, was sie über das Geschehen dachte.
    »Wie lautete Ihr Auftrag, Fremder?« fragte er leise und drohend. »Was haben Sie in diesem Llarra zu suchen? Und warum hat man Ihnen nicht gesagt, daß es Selbstmord bedeutet, hier Ihre uralten Laserspritzen einzusetzen? Was verspricht sich der Lordoberst davon? Antworten Sie!«
    »Tellar!«
    Es war Helena, die sich zu Wort meldete, und beim schneidenden Klang ihrer Stimme wirbelte der Bärtige herum und straffte sich, als ob er einen Angriff erwartete.
    »Sie begehen einen verhängnisvollen Irrtum, Tellar«, sagte die Manag eindringlich. »Vermutlich verwechseln Sie uns mit jemandem. Dieser Mann dort« – sie deutete auf David – »ist Hinnersen Bolter, ein freier Servis. Ich bin Helena Koraischowa. Wir sind Ihnen nicht feindlich gesinnt. Um ehrlich zu sein, wissen wir nicht einmal, wer Sie sind und was Sie hier in den Bergen um das Heilige Tal treiben. Ebenso wenig wissen wir, was ein Llarra ist und unsere Laser haben wir eingesetzt, weil wir uns von Ihnen bedroht fühlten.«
    Tellar

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