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Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen

Titel: Die Terranauten 025 - Ausflug ins Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Andeutungen wiesen darauf hin, daß er wußte, wer sie in Wirklichkeit war und daß die Identität der Manag Koraischowa nur der Tarnung diente. Doch – bedeutete dies nicht auch, daß Hinnersen Bolter auch nicht der war, der er vorgab zu sein?
    Dieses Problem werde ich lösen. Früher oder später werde ich sein Geheimnis durchschauen.
    »Schneller«, drängte sie ein schlanker, hektisch wirkender Mann. Unruhig glitten seine Finger über die schwarze, trompetenförmige Waffe, über deren Funktionsprinzip die Große Graue noch immer rätselte.
    »Wohin gehen wir?« fragte sie kühl.
    Gleichermaßen kühl antwortete er. »Das werden Sie noch früh genug erfahren.«
    Sie runzelte die Stirn, schwieg aber und eilte weiter.
    Man mißtraute ihnen noch immer, hielt sie nach wie vor für Agenten des Lordoberst. Und dies bedeutete, daß die Zerlumpten eine illegale Widerstandsorganisation waren. Nomans vielleicht? Gewisse Anzeichen ließen diese Vermutung plausibel erscheinen, aber sie hatte Tellars wie eine Beschwörung klingende Bemerkung nicht vergessen.
    Bei Myriam … Treiber – oder Terranauten?
    Der schmale, langgezogene Gang endete in einer Höhle, jener ähnlich, durch die sie in den scheinbaren Berg aus grünem Kristall eingedrungen waren. Noch immer war die Luft wann und süßlich riechend, aber ein anderer Duft mischte sich nun dazwischen.
    Schnee. Es riecht nach frischem Schnee.
    Dann erblickte sie auch die Öffnung. Sie war oval und glatt an den Rändern, machte einen künstlichen Eindruck. Weißes, strahlendes Licht sickerte herein und vermischte sich mit dem grünen Glanz der Kristalle, die die Sonnenstrahlen tausendfach brachen.
    Das Gleißen schmerzte in den Augen.
    Wieder spürte sie eine grobe Hand an ihrem Rücken, aber bevor sie unter dem Stoß erneut taumeln konnte, wich sie mit einer geschmeidigen Bewegung zur Seite und hieb dem Zerlumpten ihre flache Hand ins Gesicht.
    Der Mann gurgelte und stolperte mehrere Meter zurück. Sein Gesicht verzerrte sich und die Trompetenwaffe glitt nach oben. Gelassen blickte sie in die gewölbte, finstere Öffnung.
    »Rolfter!« dröhnte die barsche Stimme Tellars durch die Höhle. »Was soll das?«
    Rolfter drehte sich um, ohne die Graue aus den Augen zu lassen. »Sie hat mich geschlagen«, beschwerte er sich. »Diese verdammte Agentin der Zitadelle hat mich geschlagen.«
    Tellar drängte sich durch die Reihe der Zerlumpten und hinter ihm erschien Bolter. Ein sarkastisches Lächeln verzerrte seine ledrigen Gesichtszüge und in dem fahlen Smaragdlicht des Llarra wirkte es wild und boshaft.
    Sensibilisiert. Unser Zusammensein hat mich sensibilisiert. Aber vielleicht liegt es auch an dieser Welt, dieser gespenstischen Semi-Realität.
    »Er hat mich angefaßt«, erklärte die falsche Manag ruhig und begegnete ohne mit der Wimper zu zucken Tellars zornigem Blick. »Und wir sind keine Agenten der Zitadelle – was immer sie auch sein mag.«
    Tellar hustete.
    Aus Verlegenheit?
    »Ich habe über den Wahrheitsgehalt Ihrer Geschichte nicht zu entscheiden, Helena Koraischowa«, brummte der Bärtige. Seine Augen begannen zu funkeln. »Andere werden darüber befinden. Und Myriam sei Ihnen gnädig, wenn Sie gelogen haben! Wir werden es erfahren.«
    »Wieso sind Sie sich dessen so sicher?«Hinnersen Bolter war lautlos an die Seite der Grauen getreten.
    Tellar spuckte verächtlich auf den Boden. »Entweder Sie verstellen sich so perfekt, wie ich es noch bei keinem anderen Menschen erlebt habe – oder Sie wissen es wirklich nicht.«
    »Was wissen wir nicht?« Die Graue vermochte ihre Ungeduld kaum noch zu zügeln. Sie wußte plötzlich, daß Tellars weitere Worte der Schlüssel zum Verständnis dieser Welt sein konnten.
    Die Frau Roselyn machte ihre Hoffnungen zunichte.
    Ihr alter verschrumpelter Körper war gebeugt unter der Last eines rostfleckigen, koffergroßen Gerätes, das über und über mit Skalen, Schaltern und Knöpfen bedeckt war. Die Graue erinnerte sich, daß Roselyn damit ihren Laser ausgeschaltet hatte.
    Was ist das für eine Maschine? Was ist das für eine Technik? Stammt sie aus den Tiefen des vereisten Biotroniks-Palastes? Oder …
    Sie wagte den Gedanken nicht zu beenden.
    »Wenn wir das Llarra verlassen wollen«, sagte die helle Stimme der uralt und blutjung zugleich wirkenden Frau, »dann müssen wir jetzt gehen. Über dieses Gebiet liegt im Augenblick eine Zone verhältnismäßiger Stabilität, aber du weißt, wie schnell sich das wieder ändern kann. Wenn wir

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