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Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Titel: Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Bescheid.
    Dann blieb ihnen nur noch das Warten.
    Darauf, daß die Grauen kommen und sie abholen würden.
     
    *
     
    Einige Bildschirme der Außenbeobachtung waren blind geworden. Offenbar waren die Kameras von einer dicken Eiskruste bedeckt, und es konnte Stunden dauern, bis die Grauen des Wartungskommandos das Problem beseitigt hatten.
    Auf dem Raumhafen löste sich das gepanzerte Bodenfahrzeug zögernd von dem Ringo und begann zurück zum Metallpilz der Basis zu rollen, durchstieß meterhohe Schneeverwehungen, versank sekundenlang im Wüten des Blizzards, im Treiben der Kristalle, die vom trüben Himmel fielen.
    Obwohl es auf dieser Seite des Planeten Mittag war, herrschte trübes Zwielicht. Und mit jeder Sekunde näherten sich Argus und Hermes jenem Bereich ihrer Umlaufbahn, wo der Staubgürtel um die Sonne Wärme und Licht fast völlig absorbierte.
    Die Queen Lyra Mun, stellte David terGorden nüchtern fest, hatte ihre ursprüngliche Sicherheit fast vollständig verloren. War sie von dem Klimaumschwung überrascht? Aber sie mußten anhand der astronomischen Messungen darauf vorbereitet sein …
    Der Ringo startete.
    An Bord befanden sich die Treiber und bis auf Cloud die übrigen Luna-Häftlinge, die den Sprung von Hobo zurück in die Galaxis gewagt hatten.
    Noch immer stand der Graue neben David.
    Helena Koraischowa alias Chan de Nouille saß entspannt in einem Schalensessel, neben ihr die Queen, ihnen beiden gegenüber, getrennt durch die marmorfarbene Tischfläche, Scanner Cloud.
    Der Psyter schien noch immer bewußtlos.
    Rechts und links von ihm befanden sich zwei Graue.
    »Beginnen wir«, ordnete Chan de Nouille an. Ein rätselhafter Blick streifte den Treiber, aber sie sagte nichts.
    Der Ringo war nun völlig aus dem Bereich der Bodenkameras verschwunden und schraubte sich hinauf in den düsteren, wolkenverhangenen Himmel, der im Orbit befindlichen CYGNI entgegen.
    Einer der Grauen hatte mit einemmal eine Injektionspistole in der Hand, die er in Clouds Nacken preßte. Ein Zischen ertönte.
    Der Psyter begann zu zittern. Sekunden später öffnete er die Augen. Sein Gesicht blieb ausdruckslos, als er sich umschaute, David flüchtig musterte, und erst dann lächelte er.
    Es war ein eigentümliches Lächeln.
    Alle Aufmerksamkeit war jetzt auf den Psyter gerichtet, und David nutzte die Gunst des Augenblicks, um kurz telepathischen Kontakt mit Llewellyn aufzunehmen.
    Alles in Ordnung! übermittelte der Riemenmann. Wir nähern uns der CYGNI. Nur noch einige Minuten …
    »Sie sind Scanner Cloud«, sagte Chan de Nouille übergangslos. »Vor über einem Jahr brachen sie mit rund zweihundert weiteren Häftlingen aus den Luna-Kerkern aus, erbeuteten die MIDAS, das erste Kaiserkraft-Schiff des Konzils, und verschwanden spurlos. Sie sind ein Psyter. Ist das richtig.«
    Cloud verengte die Augen. »Ist das ein Verhör?« fragte er mild.
    »Ich stelle hier die Fragen!« schnappte die falsche Manag. Etwas wie Verwirrung blitzte in ihren Augen auf. »Warum, Cloud, sind Sie nach Argus gekommen?«
    »Aus Nostalgie«, erklärte der Psyter spöttisch. »Ich wollte eine alte Freundin wiedersehen.« Er blickte die Queen Mun an. »Sie erinnern sich?«
    »Natürlich«, sagte die Queen.
    Der Psyter beugte sich nach vom. »Und warum«, fragte er mit sorgfältiger Akzentuierung, »sind Sie nach Argus gekommen, Graue? Oder sollte ich sagen … Manag Koraischowa?«
    Er ist es wirklich, dachte David. Der Mann ohne Gesicht.
    »Sie kennen meinen Namen!« stieß die rothaarige Frau verblüfft hervor. »Woher …?«
    Cloud schnitt ihr das Wort ab. »Denken Sie an Thule, Helena«, murmelte er. »An die Zitadelle. An Grau-Alpha.«
    Helena Koraischowa alias Chan de Nouille wurde bleich. »Der Mann ohne Gesicht!« stieß sie hervor. »Sie sind der Mann ohne Gesicht!«
    Im gleichen Augenblick empfing David einen knappen telepathischen Impuls. Wir haben die CYGNI erreicht, David! Sollen wir losschlagen?
    Ja! erwiderte David nur.
    Und das Licht erlosch, die Bildschirme wurden dunkel. Ein Knirschen durchbrach die plötzliche Finsternis. Es klang drohend und kalt.
     
    *
     
    Kaiserkraft-Raumschiffe von der Größe der CYGNI besaßen, so war der Riemenmann von David informiert worden, nur dreißig Mann Besatzung.
    Fünfzehn von ihnen befanden sich im Hangar und halfen, die acht vermeintlich bewußtlosen Gefangenen auszuladen, um sie in die Hibernationskapseln zu schaffen.
    Der fehlende Körperkontakt erschwerte ein gemeinsames Vorgehen der

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