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Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus

Titel: Die Terranauten 026 - Der Weg nach Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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»Ich habe erst vor wenigen Wochen die Erde betreten. Ich kenne dieses Schiff nicht. Ich habe es nie zuvor gesehen.«
    Und während der Ringo in die obersten Luftschichten eintauchte, sammelte der Treiber seine Kräfte und horchte in den telepathischen Äther. Es dauerte lange, ehe er ein vertrautes Muster fand.
    Llewellyn … Aber der Riemenmann schien bewußtlos zu sein!
     
    *
     
    »Wir müssen sie bald voneinander isolieren, Herrin«, sagte die Queen Lyra Mun besorgt. »Die Lähmung schwindet allmählich und …«
    Chan de Nouille winkte ab. »Es ist nicht nötig. Wir schaffen sie unverzüglich an Bord der CYGNI.« Sie warf einen Blick auf die Monitore der Außenbeobachtung.
    Die Basis der Grauen Garden auf Argus ähnelte einem stählernen Riesenpilz, der eine weite Ebene überragte. Im Norden erhob sich ein langgestreckter Höhenzug, weiter östlich befand sich ein kegelförmiger Hügel der aus Quarzsand zu bestehen schien. Daneben lag der kleine Raumhafen.
    Es schneite.
    Unvermittelt waren dichte Wolken am Himmel erschienen und filterten das Licht der Sonne. Die Schneeflocken nahmen von Minute zu Minute an Dichte zu. Wo sich soeben noch rötliches, hohes Gras erstreckt hatte, türmten sich nun Schneeverwehungen auf.
    Die falsche Manag runzelte die Stirn. »Ein ziemlich heftiger Wintereinbruch, Queen«, bemerkte sie irritiert.
    »Argus und Hermes nähern sich auf ihrer Umlaufbahn im Augenblick einem Punkt«, antwortete die Queen hastig und nervös, »der sie in den Bereich des Kohlenmonoxidgürtels führt. Aber es besteht kein Grund zur Beunruhigung.«
    David terGorden stand im Hintergrund, neben ihm ein Graugardist, den die Queen als Hauptmann Pershut vorgestellt hatte, und der Treiber gab sich keinen Illusionen hin. Der Graue war ihm als Aufpasser zugeteilt worden; ein weiteres Indiz, daß ihm Chan de Nouille – die angebliche Helena Koraischowa – mehr und mehr mißtraute.
    Dort wo sich das Landefeld befand, das bis auf den Ringo der CYGNI und ein torpedoförmiges Kurierschiff leer war, tobte ein Blizzard.
    Die Temperaturen schienen mit jeder Minute zu fallen.
    »Wenn die Witterung noch unwirtlicher wird«, bemerkte die falsche Manag, »werden wir Schwierigkeiten beim Start bekommen. Queen?«
    Lyra Mun straffte sich. »Ja, Herrin?«
    »Sorgen Sie dafür, daß die Treiber und die Häftlinge an Bord des Ringos geschafft werden. Aber behalten Sie diesen Cloud noch zurück. Ich möchte ihm einige Fragen stellen …«
    In diesem Augenblick erhielt David terGorden klaren psionischen Kontakt mit Llewellyn 709.
     
    *
     
    Das Erwachen kam blitzartig.
    Der Riemenmann verbiß sich ein Stöhnen. David! dachte er erstaunt. David terGorden!
    Das Unglaubliche seiner Situation verwirrte ihn sekundenlang, und dann drang ein ruhiger Strom telepathischer Impulse auf den Treiber ein, zwang ihn dazu, reglos liegenzubleiben.
    Das lautlose Gespräch dauerte objektiv nur wenige Sekunden, aber subjektiv nahm es lange Zeit in Anspruch.
    Als es beendet war, wußte der Riemenmann, wo er sich befand, was mit ihnen geschehen war und welche Pläne die Grauen hegten. Er lächelte grimmig und war zum erstenmal dem goldenen Riemengeflecht dankbar, daß es seine Reaktionen verbarg.
    Verstanden! telepathierte er zurück. Ich werde alles so ausführen, wie du gesagt hast, David. Aber was ist, wenn sie uns erneut schocken?
    Davids Antwort erfolgte augenblicklich. Solange ihr euch bewußtlos stellt, droht keine Gefahr. Nur müßt ihr unverzüglich zuschlagen, wenn ihr euch an Bord der CYGNI befindet.
    Und du? fragte Llewellyn. Was geschieht mit dir und Cloud?
    Mach dir keine Sorgen! erwiderte David. Und kümmere dich jetzt um die anderen.
    Der Riemenmann lag da, aufgewühlt bis ins tiefste Innere, und fast spürte er die Blicke der Kameras, die den Lagerraum lückenlos überwachten.
    Ein Glück, dachte der Treiber, daß diese Basis nicht für die Gefangennahme von PSI-Begabten angelegt ist. Dann hätten wir keine Chance.
    Behutsam sammelte er seine Kräfte, horchte telepathisch hinaus in das betäubte Murmeln, das von den bewußtlosen anderen Treibern ausging, und allmählich begannen seine Bemühungen Erfolg zu zeigen.
    Nach und nach, unter dem Druck der PSI-Impulse, überwanden O’Hale und Suvez, Angila Fraim und Sirdina Giccomo die Lähmung, die ihnen der Überfall der beiden Garde-Schiffe zugefügt hatte.
    Lautlos, unsichtbar für die Überwachungskameras, begannen sich die Treiber zu verständigen. Schließlich wußte jeder

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