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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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der Tote Raum lag.
    Der Tote Raum – und die Hexen.
    Hexen … Sie wußte nicht, woher der Ausdruck stammte und was er einst bedeutet hatte, aber er klang fremd und bedrohlich. Er paßte zu den Treiberinnen, von denen jede ein mentales Potential von über hundert PSI besaß.
    »Nun?« fragte die Queen Riolta und stellte verärgert fest, daß ihre Stimme belegt klang.
    »Der Zustand ist unverändert«, sprudelte es aus dem Wissenschaftler hervor. »Die Anlage mißt stündlich sämtliche Körperfunktionen, und die Computerüberwachung ist so perfekt, daß Sie völlig beruhigt sein können.«
    Ärger wallte in der Queen auf, durchbrach die untersten Sicherungen ihres konditionierten Bewußtseins und machte sich in ihren Gedanken als diffuses Unbehagen bemerkbar.
    »Ich bin nicht beunruhigt«, wies sie den Experten scharf zurecht. »Es gehört zu meinen Pflichten, mich um die Gefangenen zu kümmern.«
    Der schmächtige Mann schrumpfte noch mehr zusammen. »Natürlich, Queen«, beeilte er sich zu versichern. »Verzeihen Sie meine unüberlegte Ausdrucksweise …«
    Sie winkte barsch ab. »Leider«, fuhr sie milder gestimmt fort, »ist von der Cosmoralität noch kein bindender Beschluß über den Abtransport der PSI-aktiven neun Treiberinnen gefällt worden. Das bedeutete, daß die Gefangenen noch auf unabsehbare Zeit in unserer Obhut verbleiben müssen. Ich hoffe, ich brauche nicht noch einmal die Größe unserer Verantwortung zu betonen.«
    »Gewiß, Queen«, haspelte der Wissenschaftler. »Sie können sich auf uns verlassen.«
    Riolta zögerte und erst jetzt begriff sie, warum sie hinab in die Gewölbe gestiegen war. »Ich möchte einen Blick auf sie werfen«, sagte sie steif.
    Der PSI-Experte verneigte sich. »Bitte folgen Sie mir.«
    Die Überwachungsstation grenzte direkt an den Toten Raum an und der Anblick der Computerkonsolen, Monitore, Schalttafeln und der zahllosen anderen technischen Einrichtungen beruhigte die Queen mehr als die Versicherungen des Wissenschaftlers.
    Die Gardisten blieben an der Tür zurück. Ihre Gesichter waren ernst und verschlossen und nichts deutete darauf hin, daß sie sich binnen Sekundenbruchteilen in organische Kampfmaschinen verwandeln konnten.
    Der schmächtige Garde-Wissenschaftler machte sich an dem Schaltpult unterhalb der großen Monitorleiste zu schaffen. Einer der Bildschirme glomm auf. Zwielicht. Metallwände.
    Und – sternförmig angeordnet – neun Tiefschlafkapseln. Der Sarym-Schirm war unsichtbar, aber der Computer würde augenblicklich Alarm geben, wenn er versagte.
    In den gläsernen Kapseln lagen neun Frauen.
    Sie waren alt und jung, hübsch und farblos, blond und brünett und silberhaarig.
    Es gab keinen Hinweis auf eine wie auch immer geartete Gefahr.
    Unwillkürlich atmete die Queen Riolta auf. Die Ereignisse der vergangenen Woche, die zunehmende Aktivität der Eingeborenen, die sich der Methoden des Guerilla-Kampfes bedienten und selbst den schwerbewaffneten, hochtechnisierten Gardetruppen gefährlich wurden, schienen sie mehr mitgenommen zu haben als sie zugeben wollte.
    Vermutlich hatte sie ihre unterbewußten Befürchtungen in die PSI-aktiven Treiberinnen projiziert. Auf Zoe hatte man sie mit Tausenden anderen Treibern gefangengenommen und mehr durch Zufall waren sie nach Veldvald gelangt, statt sofort nach Sarym geschafft zu werden.
    »Es ist gut«, erklärte die Queen Riolta, freundlicher diesmal, und wandte sich zum Gehen.
    Der Communer an ihrem linken Handgelenk summte. Mit einer geübten Bewegung fuhr sie über das silberne Band, und kurz darauf erklang die Stimme eines Graugardisten aus der Stützpunktzentrale.
    »Queen Riolta, es hat einen Zwischenfall gegeben. Bitte kommen Sie sofort in die Zentrale.«
    Die Graue preßte die Lippen zusammen. Neuer Ärger, neue Probleme. Vielleicht wieder diese Eingeborenen? Oder ein neuer Streik der Stummen Treiber in den Arbeitslagern? »Gehört und bestätigt«, sagte sie laut und war sicher, daß das Hochleistungsmikrofon des Communers ihre Worte aufnehmen und weiterleiten würden. »Ich komme.«
    Grußlos verließ sie den Raum.
     
    *
     
    Gedanken …
    Wer bin ich? Wer bin ich? Wer …
    Es war ein neunfaches Echo und es waren neun Stimmen, die fragten.
    Es ist ein Traum. Ich träume … Wir träumen. Wir sind eins. Wir sind ich … Müdigkeit, Schlaf. Leise, zarte Angst.
    (Bilder wirbeln auf: Spilter am Himmel, die rote Sonne, die sich aufbläht unter den Explosionen der Kaiserkraft. Eine Wüste, über die ein

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