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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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der Wortführer dieser Gefangenengruppe zu sein und die Verbitterung, die in seinen Augen glomm, löste ein diffuses Schuldgefühl in dem Riemenmann aus.
    »Warum sind Sie nach Veldvald gekommen?« fragte Straaten schließlich. »Holen Sie uns ab? Zurück in den Raum? Unsere Gedanken sind stumm, Treiber, aber unsere Hände sind stark genug, um einen Laser zu tragen …«
    »Ich befürchte«, erklärte Llewellyn mit spröder Stimme, »Sie werden – zumindest für die nächste Zeit – noch auf Veldvald bleiben müssen. Wir haben nicht genug Transportkapazität, um mehrere tausend Menschen zu evakuieren. Wir Terranauten sind schwach. Aber wir werden versuchen, Ihre Freunde aus den Arbeitslagern zu befreien. Mit einer entsprechenden Bewaffnung müßten Sie in der Lage sein, im Wald zu überleben …«
    »Sie vergessen eines, Treiber!« Straaten funkelte ihn an. »Sie vergessen die Quom.«
    »Die Quom?«
    »Eingeborene. Die Garden unterschätzen sie, aber ich kenne diese Wesen … Die Quom kennen den Wald und die Welt. Obwohl die Garden versuchen, sie auszurotten, gelingt es ihnen nicht. Im Gegenteil. In letzter Zeit häufen sich die Angriffe der Quom. Und sie machen keinen Unterschied zwischen Grauen und Gefangenen.« Straaten holte tief Luft. »Nein, es gibt nur zwei Möglichkeiten für uns. Entweder, wir verlassen Veldvald oder wir erobern Green Lake City und verjagen die Grauen und die Manags. Dann gewinnen wir Zeit …«
    »Gibt es keine Möglichkeit«, fragte Llewellyn nachdenklich, »sich mit den Quom zu verständigen?«
    Straaten zuckte die Achseln. »Gewiß. Aber die Grauen haben einige Horden ausgerottet. Es gibt einige Hinweise …«
    »Ja?«
    Der stumme Treiber schien mit sich zu kämpfen. »Es sind Gerüchte. Auf Veldvald existieren nicht nur Stumme. In Green Lake City, im Stützpunkt der Grauen, sollen sich noch eine Handvoll PSI-aktiver Treiber befinden. Ebenso im Epsilon-Lager; einem kleinen Komplex, der getrennt von den übrigen Arbeitslagern angelegt ist. Man sagt, daß die Quom schon einmal versucht haben, das Epsilon-Lager zu überfallen …«
    »Sie meinen …« Llewellyn war verblüfft.
    »Ich glaube«, bestätigte Straaten, »die Quom sind auf der Suche nach Treibern.«
    »Aber warum? Ich …« Der Riemenmann verstummte. Irritiert drehte er den Kopf.
    Leises, rhythmisches Trommeln lag in der Luft. Es drang aus Richtung See an sein Ohr und löste ein merkwürdiges Gefühl in ihm aus. »Was ist das?« stieß er hervor.
    Straaten war bleich geworden. »Die Quom«, flüsterte er. »Sie verständigen sich auf diese Weise … Wir müssen sofort verschwinden, Llewellyn! Sie werden uns angreifen, hören Sie? Wir müssen fort!«
    Die Furcht Straatens und der anderen stummen Treiber war offensichtlich. Für Llewellyns empfindliche Sinne wirkte die beginnende Panik wie ein dunkler Schatten, der sich über die gerodete Lichtung senkte.
    Automatisch begann er, telepathisch zu lauschen, suchte nach den Gedankenimpulsen der Eingeborenen. Vor Überraschung fuhr er beinahe zusammen.
    Blockade!
    Irgendein fremder Einfluß blockierte seine Stimme, wie Nebel, der sich von Sekunde zu Sekunde mehr verdichtete und einer stählernen Klammer gleich seinen Schädel umspannte.
    Die Trommelschläge waren hypnotisch, fremd, drohend.
    Der Riemenmann wirbelte herum, blickte hinüber zu Claude Farrell, der unbeeindruckt an einer seiner Zigarren zog.
    Claude! sendete Llewellyn mit aller Kraft.
    Verwirrung malte sich in Farrells glattem Gesicht ab. Nur verstümmelt erreichte Llewellyn seine Antwort. Empfange … bruchstück … ist los?
    Llewellyn fror unwillkürlich. Nur knappe dreißig Meter trennten ihn von seinem Gefährten, und trotzdem war die Verbindung so schlecht, daß er sich ebenso gut auf der anderen Seite des Planeten hätte befinden können.
    »Wir verschwinden«, schrie der Riemenmann Aned Straaten zu. »Die Grauen … Wir müssen sie in die Gleiter schaffen.«
    Er stürmte los, rannte über die schwarzverbrannte Erde, aus der hier und da noch die verkohlten Stümpfe der Waldbäume hervorragten, die von den schweren Lasern der Gardegleiter in Stücke geschnitten worden waren. Am Rande der Lichtung wirkten die kahlen Äste der von Herbiziden entlaubten Waldriesen wie Skelettarme.
    Dann hatte der Riemenmann Farrell erreicht, der sich einen der bewußtlosen Graugardisten bereits über die Schulter gelegt hatte und auf die Gleiter zustapfte. Die befreiten Gefangenen machten keine Anstalten, sie zu

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