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Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher

Titel: Die Terranauten 028 - Die PSI-Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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weichen Arme einer zärtlichen Gefährtin auf ihn warteten?
    Morpot der Stramme schwang sich hinauf, klemmte die Wurzel zwischen die Zähne, so daß seine kräftigen Finger frei waren und kletterte dann behende den Baumstamm hinab.
    Knurrend hieb er der hübschen Wedla trotz aller heldischen Vorbehalte auf das fein gewölbte Hinterteil, entging nur durch eine hastige Drehung der Ohrfeige und schob sich durch das Gewirr der Schrecklichen, bis er den Traurigen Baum erreicht hatte.
    »Im Namen des Dürren Shmork und Lark der Starke, seiner liebevollen Gefährtin, einen, tüchtigen Schluck für euren Helden!« brüllte er gebieterisch.
    Als ihn niemand sonderlich beachtete, raufte er sich vor berserkerhaftem Zorn die weißen, buschigen Kopfhaare und versetzte Blank dem Wirren einen tadelnden Hieb mit der Wurzel.
    Der Wirre verschluckte sich nahezu an seiner Holzmilch und hob mit drohendem Knurren und Fauchen ebenfalls seine Wurzel.
    »Pah!« machte Morpot der Stramme. »Wer einen Held angreift, der ist des Todes, wie schon der Flinke Rarscht sagte, als er des Nachts in einen Tümpel stürzte und fast ersoffen wäre. Zur Seite, du Wicht!«
    Blenk entblößte seine weißfunkelnden Fänge. »Der Wicht wird dem Helden gleich eins hinter die Ohren geben, daß er für sein Lebtag daran denken wird. Und dann wird der Wicht den Helden am obersten Ast des Waldes aufknüpfen …«
    Morpot der Stramme lachte bellend. »Du bist ein Narr, Blenk, und weil du ein Narr bist, werde ich Nachsicht üben. Trinken wir jetzt auf mein Wohl und vergessen wir diesen unseligen Zwischenfall. Wir sind alle von der Horde der Schrecklichen und sollten unsere Kräfte für den Kampf gegen die Menschen aufsparen.«
    Die Erwähnung ihrer Feinde, der großen Vernichter, die den lebensspendenden Wald abholzen und durch die Lüfte entführten, als wären sie von bösen Geistern besessen, ernüchterte die Runde.
    Das Geschnatter und Gejohle der Quom wurde gedämpft, und nicht wenige dachten an den Jashrak, an Jashrak den Jungen, der nach dieser Schlacht mit dem Geist des Waldes verschmolzen war und der für ewig im Gedächtnis der Horde weiterleben würde.
    Aber Jashrak war nicht umsonst gestorben.
    Sie hatten die Menschen, die Glatthäutigen, vertrieben und davongejagt. Sie hatten den Wald vor den Rissen des sengenden Lichtes gerettet und Tränen vergossen über die toten Stämme, die jetzt noch immer dort lagen und vermodern würden.
    Wie der ganze Wald, der die Welt war, wenn sie dem Treiben der Menschen nicht Einhalt geboten.
    Doch die Menschen kamen von den Wolken, und obwohl er ein Held war, der tapferste und stärkste unter den Schrecklichen und allen anderen Horden in diesem Land, fragte sich Morpot doch, wie sie den Glatthäutigen auf die Dauer widerstehen sollten. Und sie mußten ihnen widerstehen, denn wenn sie versagten, dann würde es bald keinen Wald mehr geben; keinen Wald und keine Quom.
    Ein leises Klopfen, das der Wind mit sich trug, der Wind und das feuchte, warme Polster des allgegenwärtigen Mooses, ließ ihn zusammenfahren.
    Augenblicklich verstummte jeder Quom, wurde es leise im Wald. Nur noch das rhythmische, helle Gedröhn war zu hören. Jeder wußte, woher diese Laute kamen und was sie bedeuteten.
    Es waren die Wurzeln anderer Quom, anderer Horden in der Ferne des Waldes, und sie pochten gegen die Stämme der Schreibäume, die unter den Schlägen vibrierten und jeden Schlag mit der zehnfachen Lautstärke zurückwarfen.
    Und die Stimmen der Schreibäume waren wie die Stimmen der Quom, so daß jeder sie verstehen und den Sinn ihrer Worte begreifen konnte.
    Glatthäutige, klopfte es, die Horden der Menschen kreisen durch die Lüfte. Es sind viele, mehr als man jemals gesehen hat, und die Blaue Lichtung ist ihr Ziel …
    Die Schreibäume brüllten es durch den Wald, durch das Zwielicht unter dem endlosen Blätterdach, durch Baumkronen und Buschgewirr, über Weiher und Bäche und Tümpel, daß man es unter den Wurzeln und auf den Ästen vernehmen konnte.
    Vorsicht, Menschen – Vorsicht, Mörder …
    Mit einem wutentbrannten Schrei schmetterte Morpot der Stramme sein Trinkgefäß gegen den Stamm des Traurigen Baumes, wo es zerbrach und die Holzmilch im Moos versickerte.
    »Ihr Schrecklichen«, fauchte Morpot, »ein Held ist unter euch, ein Liebling der Waldgeister, von dem einst der Schlaue Chnork gesagt hat, daß er wie ein Vogel von Ast zu Ast fliegen und den Quom die Glückseligkeit bringen wird. Natürlich war die Rede von mir, und

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