Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
Vom Netzwerk:
Stücke auf dich gehalten, nachdem du so große Töne über deine Vertrauensstellung bei Growan gespuckt hattest.«
    »Wenn du nicht leiser redest, wird Valdec bald Grund haben, wirklich wütend zu werden«, entgegnete Gayheen kalt. »Dann landen wir nämlich beide in den Mondkerkern, und was dort mit Lebenslänglichen geschieht, weißt du ganz gut.«
    Djinders wurde blaß und blickte sich hastig nach allen Seiten um.
    »Hast du denn wenigstens schon einen neuen Plan?« fragte er flüsternd, nachdem er sich vergewissert hatte, daß sich außer ihm und Gayheen niemand im Raum befand. »Valdec braucht die Ergebnisse über die Yggdrasil-Forschung. Er muß sich mit seinen eigenen Plänen danach richten. Wenn Growan schon schlüssige Resultate vorliegen hat, muß er sein Projekt forcieren.«
    »Growan hat nichts vorliegen, das weiß ich. Außer, natürlich, er verschweigt etwas vor mir, aber das glaube ich nicht. Aber diese Treiber – ich habe den Verdacht, daß sie ihre eigenen Ziele verfolgen, die mit Growans Auftrag nichts zu tun haben, und daß sie für sich behalten, was es an Ergebnissen gibt. Diese Myriam ist ein besonderes Rätsel. Ich könnte schwören, daß sie eine Treiberin ist. Aber im Speicher habe ich keine Information über sie gefunden, obwohl dort alle Treiber registriert sind. Und das Verhör, dem ich sie unterzogen habe, hat mich auch nicht weitergebracht. Jeder andere Mensch in ihrer Lage hätte auf psionischem Wege nach Hilfe gerufen, wenn er die Fähigkeit dazu besessen hätte, aber bei ihr – nichts!«
    »Vielleicht hast du dich geirrt?«
    »Langsam glaube ich selber daran. Trotzdem werde ich sie im Auge behalten.«
    »Was ist mit diesem Mar-Estos?«
    Gayheen lächelte geringschätzig. »Ein eitler Dummkopf. Du kennst das ja: reiche Eltern, einen Konzern-Manag als Onkel – die Burschen taugen alle nichts. Er quält sich mit der Frage, wen er sich ins Bett holen soll: die schöne Luzia oder die kluge Myriam. Wenn er sich entschieden hat, werde ich es dir mitteilen. Sonst noch was?«
    »Ich habe dich schon gefragt: Hast du einen neuen Plan?«
    »Natürlich. George Hados. Ich habe ihn Growan als Ersatz für Myriam angeboten, und er hat den Köder sofort geschluckt. Der Alte will Myriam heiraten, stell dir das vor.«
    »Wen oder was Growan terGorden heiratet, interessiert mich nun wirklich nicht. Gib dir Mühe. Valdec findet Fehlschläge gar nicht zum Lachen – und Leute, die keinen Erfolg haben, ebenfalls nicht. Jetzt muß ich aber zurück. Dieser blondhaarige Muskelprotz Asen-Ger bringt es fertig und zerquetscht mir mit einer Hand den Kopf, wenn er herausfindet, was ich hier draußen getrieben habe.«
    »Ist er gefährlich, dein Asen-Ger?« fragte Gayheen.
    »Gefährlich?« Djinders hob die Augenbrauen. »Asen-Ger ist ein Mann, vor dem Max von Valdec Angst hat – wenn du dir vorstellen kannst, was das bedeutet.«
    Gayheen rieb ein nicht vorhandenes Stäubchen vom Ärmel seines Anzugs, um zu verbergen, daß er die Farbe wechselte. Ein Mann, vor dem Max von Valdec Angst hatte! So einen Mann hätte es in der Welt des 25. Jahrhunderts nicht geben dürfen.
     
    *
     
    Myriam blickte Mar-Estos nach, der mit einer förmlichen Verbeugung an der Seite Luzias den Speiseraum verließ. Shadow folgte ihm und blinzelte Myriam kurz zu. Sie lächelte dankbar.
    »Ich weiß Yggdrasil bei dir in den besten Händen«, sagte Asen-Ger leise und beugte sich über sie. »Wir sehen uns noch. Und wenn du vor etwas Angst hast, denk daran, daß du gute Freunde hast, und gute Freunde helfen über vieles hinweg.«
    »Also weißt du, was mir bevorsteht?« fragte Myriam bitter. Seit Growan sie gebeten hatte, noch zu bleiben, weil er etwas mit ihr zu besprechen hätte, wußte sie, daß es jetzt soweit war. Das Spiel wurde bitterer Ernst.
    Asen-Ger schüttelte den Kopf. »Ich weiß nichts, aber du bist so kreidebleich, daß man kein Hellseher sein muß, um zu merken, daß du Angst hast.«
    Sie klammerte sich unwillkürlich an seine Hand, die er ihr zum Abschied entgegenstreckte. Da sie auf einem Stuhl saß und er vor ihr stand, hatten ihre Augen einen ziemlich weiten Weg bis zu seinem Gesicht. Aus heiterem Himmel fiel ihr ein, wie umständlich es für ihn sein mußte, eine Frau zu küssen. Für den Augenblick vergaß sie das drohende Unheil, das über ihr schwebte, und lächelte ihn an.
    Er lächelte zurück. »Stimmt«, sagte er, »es ist umständlich, aber bei einiger Geschicklichkeit nicht unmöglich. Außerdem gibt es ja

Weitere Kostenlose Bücher