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Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit

Titel: Die Terranauten 030 - Blick in die Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Blick zu, aber der Summacum nickte nur ruhig und hielt seinen Weinpokal fest, den einer der Arbiter mitnehmen wollte.
    »Da wir jetzt zu geschäftlichen Dingen übergehen wollen«, fuhr Gayheen fort, »haben wir nebenan Getränke bereitgestellt und für Unterhaltung gesorgt. Mar-Estos und Myriam bitten wir, noch zu bleiben, die anderen können hinübergehen. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Zeit.«
    Growan bemerkte mit Verzweiflung, wie schnell Luzia, Keller und die Treiber sich erhoben, um in den Nebenraum zu flüchten. Er hatte das Gefühl, sich bis auf die Knochen blamiert zu haben, und alles wegen dieses unmöglichen Menschen, den Max von Valdec, Manag des Kaiser-Konzerns, ihm geschickt hatte. Ein Freundschaftsbesuch – pah!
    Asen-Ger lehnte sich in seinem Sessel zurück und seufzte zufrieden. »Ich muß dir danken, Growan, daß du meinem Wunsch nachgekommen bist, kein großes Theater wegen meiner Ankunft zu veranstalten«, verkündete er. »Solche lärmenden Menschenansammlungen haben wir in Berlin pausenlos. Der Lärm und das Geschwätz sind unerträglich. Ich esse gerne in Ruhe, und auch bei Unterhaltungen ziehe ich es vor, nicht mit zehn Leuten gleichzeitig reden zu müssen.«
    Growan wechselte die Farbe. Er haßte es, mit »Du« angeredet zu werden – und noch dazu von jemandem, der kein Manag war.
    »Ich wollte kein … ›Theater‹ veranstalten«, sagte er gepreßt. »Aber in Ultima Thule ist es üblich, die Ankunft eines hervorragenden Gastes in gebührendem Rahmen zu feiern. Deshalb ist es mir nicht leichtgefallen, auf alle Festlichkeiten zu verzichten.«
    Asen-Ger sprang auf und wanderte zu Myriam hinüber, neben der er sich in einen freigewordenen Stuhl fallen ließ und die Beine unter den Tisch streckte.
    »In Berlin ist es auch ›üblich‹«, versicherte er. »Alles ist dort ›üblich‹. Aber ich mag ›übliche‹ Sachen nicht. Daß ich mit der Intelligenz eines Summacums geschlagen bin, hindert mich nicht daran, mich wie ein normaler Mensch zu benehmen.«
    Myriam konnte sich nicht mehr beherrschen. Seit sie durch die Tür gekommen war, kämpfte sie mit dem Lachreiz, den Growans bedrücktes Gesicht, Gayheens indignierte Würde und Luzias Kampf gegen die sexuelle Ausstrahlung des Summacums in ihr verursachten. Ihr Lachen klang für Growans Ohren wie Donnerschläge, zumal er ahnte, daß er, zu einem Teil wenigstens, der Grund dafür war.
    Mar-Estos versuchte, ernst zu bleiben, aber als sein Blick zufällig in Clint Gayheens Gesicht fiel, brach es auch aus ihm heraus. Es war sein erstes richtiges Lachen seit einer Reihe von Jahren, und er war selbst überrascht, daß er es noch nicht verlernt hatte.
    Asen-Ger schüttelte den Kopf. »Ihr müßt hier ziemlich arm dran sein, wenn ihr über meine Bemerkung schon lachen könnt«, sagte er. »Wie soll das enden, wenn ich richtig loslege? Ich kenne eine ganze Menge Scherze, die man sich auf den Planeten so erzählt – auch unanständige.«
    Myriam wischte sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. »Ich bin ganz Ohr«, versicherte sie.
    Growan terGorden schoß von seinem Stuhl hoch.
    »Bitte! Bitte!« rief er beschwörend. »Wir wollen doch Haltung bewahren! Summacum – ich tadle Euch äußerst ungern, aber in meinem Hause dulde ich keine ›Scherze‹. Es mag sein, daß wir in Ultima Thule etwas hinter der Zeit zurück sind, aber uns gefällt es so. Wir legen Wert auf einwandfreies Benehmen und gebührenden Anstand.«
    »Womit du sagst, daß ich weder das eine noch das andere besitze«, meinte Asen-Ger unbeeindruckt. »Vielleicht hast du recht, aber siehst du – mir wiederum gefällt dein Auftreten absolut nicht, und ich habe trotzdem nichts gesagt. Das ist meine Höflichkeit.« Er setzte sich auf, zog den Stuhl an den Tisch und beugte sich etwas vor. Das Licht, das durch die transparente Protopdecke hindurch in den Raum fiel, fing sich in seinen Haaren, seiner Haut und dem Metall seines Hemdes und umgab ihn mit einer goldenen Aureole. Sein ernst gewordenes Gesicht verlieh ihm eine Ausstrahlung von Unnahbarkeit und Unwirklichkeit.
    »Das Große Fest des Konzils wird dieses Jahr vom Kaiser-Konzern veranstaltet. Valdec hat mich gebeten, sein Bote zu sein und allen Konzern-Manags eine persönliche Einladung zu überbringen. Zu dir bin ich zuerst gekommen. Ich wollte die Wissenschaftler und Treiber kennenlernen, die an der Erforschung der Mistelkraft arbeiten.«
    »Warum?« Growan fand zu seiner Sicherheit zurück. Endlich verhielt Asen-Ger sich so,

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